ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Paul Werner ist auf eine recht ungewöhnliche, literarische, Weise zum Schach gekommen. Nach seiner Schulausbildung unternahm er 1967 als Neunzehnjähriger einen Fluchtversuch aus der DDR und wurde an der tschechoslowakisch-ungarischen Grenze festgenommen. "Republikflucht" galt in der DDR als Landesverrat und Paul Werner Wagner wurde zu 19 Monaten Haft in der Strafanstalt Halle/Saale, "Roter Ochse" genannt, und anschließender siebenjähriger Bewährung in der Produktion der Filmfabrik Bitterfeld- Wolfen. In der Haft half ihm die Beschäftigung mit dem Schachspiel über die unglückliche Zeit und hier im Besonderen die Partien des einzigen deutschen Weltmeisters Emanuel Lasker.
Nach Ende der Bewährungszeit absolvierte Paul Werner Wagner Kultur- und Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin. In der Endzeit der DDR war Paul Werner Wagner in der Bürgerechtsbewegung aktiv, im "Demokratischen Aufbruch" und geriet ins Visier der Staatssicherheit, die ihn überwachte.
Nach der Wende gründete Von 1994 bis 1997 war er geschäftsführender Gesellschafter der Palamedes Agentur für europäische Kommunikationskultur. Im Jahr 2001 organisierte er in Potsdam eine denkwürdige Veranstaltung, die "Lasker-Konferenz", bei der sich eine Vielzahl von bedeutenden Persönlichkeiten rund ums Schach - Schachgroßmeister, Wissenschaftler, Historiker und Journalisten - in Gedenken an den einzigen deutschen Schachweltmeister versammelten und in Vorträgen seine Werk und seine Persönlichkeit ausleuchteten. Zugleich gründete Paul Werner Wagner die Emanuel-Lasker-Gesellschaft, die sich seitdem um die Pflege der Schachkultur in Deutschland kümmert und seitdem unzählige Veranstaltungen durchgeführt hat. Last, but not least erschienen mit Beteiligung der Lasker-Gesellschaft die Lasker-Biographien in deutscher und englischer Sprache.
Paul Werner Wagner war lange Zeit Vorsitzender der Emanuel-Lasker-Gesellschaft. Seit 2019 hat Thomas Weischede diese Aufgabe übernommen.
Als Kulturmanager ist Paul Werner Wagner aber auch auf einigen anderen Gebieten aktiv und hat hier ebenfalls viele Veranstaltungen organisiert oder moderiert. Sein besonderes Interesse gilt dem Film und hier dem Schaffen des Regisseurs Konrad Wolf. Über ihn und auch über dessen Vater Friedrich Wolf hat Paul Werner Wagner Aufsätze und Bücher geschrieben. Darüber hinaus hat Paul Werner Wagner verschiedene weitere Schriften zu Themen der DDR-Geschichte veröffentlicht.
Alles in allem Paul Werner Wagner im "Praterkaleidoskop" (1984-1990), im "Berliner Montagsdiskurs" im Literaturforum im Brecht-Haus (1999-2010), im "Laskertreff (ab 2001) und im "Forum Kultur und Politik“ in Halle/ Saale über 1000 Gespräche moderiert..
Seit 2002 führt Paul Werner Wagner in der Berliner Zeitung eine Kolumne, in der er bedeutende und weniger bekannte Schachspieler portraitiert, inzwischen über 850 Schachmeister und -meisterinnen.
Am 11. August 1948 in Wolfen geboren, feiert Paul Werner Wagner heute seinen 75sten Geburtstag. Wir gratulieren herzlich!
Am 28. August kann man Paul Werner Wagner in Literaturforum im Brecht-Haus live im Gespräch mit Hans-Eckardt Wenzel erleben.
