ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Vassily (eigentlich: Vassyl) Ivanchuk ist einer der wenigen Spieler in der Welt, die wirklich jeden schlagen können. Als Garry Kasparov (wieder einmal) gegen Ivanchuk eine Partie verloren hatte, beklagte der damalige Weltmeister sich:
"Ivanchuk spielt mal besser, mal schlechter. Aber gegen Kasparov spielt Ivanchuk immer wie Ivanchuk"
Ende der 1980er Jahre tauchte Vassily Ivanchuk kometenhaft in der Turnierszene auf. 1988 gewann er bei der Junioren-Weltmeisterschaft Silber. Nur Joel Lautier war damals besser. Das Schicksal des "ewigen Zweiten" verfolgte Ivanchuk auch in späteren Jahren seiner Karriere noch des Öfteren.
Ende der 1980er Jahre war Ivanchuk hinter Kasparov und Karpov schon einer der beste Spieler in der UdSSR und gewann 1988 und 1990 mit der sowjetischen Mannschaft Gold bei den Schacholympiade. Im Juli 1991 belegte er bereits den zweiten Platz in der FIDE-Weltrangliste. Nur Kasparov war noch besser.
Nach dem Zerfall der UdSSR setzte Ivanchuk in der Mannschaft der Ukraine seine Erfolgsserie fort und gewann 1996 Silber, 1998 und 2000 Bronze, 2004 und 2010 Gold und 2013 noch einmal Bronze.
Bei der FIDE-Weltmeisterschaft 2001-2002 kam Vassily Ivanchuk bis ins Finale, scheiterte dort aber als Favorit an seinem Landsmann Ruslan Ponomariov. Ivanchuk wurde "nur" Vize-Weltmeister.
In seiner Karriere feierte Ivanchuk unzählige Turniererfolge, besonders stark trat er auch bei Blitz- und Schnellschachturnieren auf. Auch bei den Weltmeisterschaften in diesen Disziplinen fehlten ihm oftmals das entscheidenden Quentchen Glück zum Turniergewinn, nachdem er zuvor oft die Favoriten besiegt hatte. 2007 konnte Ivanchuk wenigstens einmal den Titel als Blitzschachweltmeister gewinnen.
Vassily Ivanchuk wird nachgesagt ein fotografisches Gedächtnis zu haben. So soll er in der Lage sein, sich eine Seite eines Magazins kurz anzuschauen und sich den Text dabei einzuprägen. Danach kann er die Seite auswendig aufsagen - und das, obwohl der Text in einer ihm unbekannten Sprache verfasst ist.
Vassily Ivanchuks Schach von großer Kreativität geprägt. Und so wie im Schach findet der Großmeister auch im Leben und abseits des Brettes oftmals ganz ungewöhnliche Lösungen für die anstehenden Probleme.
So wurde Ivanchuk einmal auserkoren, bei einer Schacholympiade Proband für eine Dopingprobe zu sein. Ivanchuk hatte seine Partie aber gerade auf unglückliche Weise verloren, haderte mit sich selbst und schlug zur Bestrafung seinen Kopf gegen die Wand - so wurde es berichtet. Als die Dopingkontrolleure beim Ukrainer vorstellig wurden und um Urin baten, nahm der leidende Schachprofi diese gar nicht erst wahr. Viele halten Dopingtests im Schach ja für völlig überflüssig - und besser kann man seine Zweifel sicher nicht zum Ausdruck bringen, wenn hier auch unbeabsichtigt.
Vassily Ivanchuk war einer der Teilnehmer beim Kandidatenturnier 2013 in London. Eigentlich war dort Magnus Carlsen der große Favorit, doch der junge Norweger war nervös. In der 12. Runde verlor Carlsen gegen Ivanchuk und nun lag nicht er, sondern Vladimir Kramnik vorne.
Aber: Kramnik hatte ja noch nicht gegen Ivanchuk gespielt.
Heute feiert Vassily Ivanchuk seinen 50sten Geburtstag. Wir gratulieren ganz herzlich!