13.04.2021 – Die "13" betrachtet Garry Kasparov als seine persönlich Glückszahl. Er wurde 1985 der 13. Weltmeister und ist außerdem an einem 13. geboren - am 13. April 1963. Heute feiert er seinen 58. Geburtstag. 2005 trat Kasparov überraschend vom Profischach zurück. Von seiner letzten Partie existieren historische Videoaufnahmen. | Foto: Kasparov
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Garry Kasparov wurde am 13. April 1963 als Garrik Weinstein in Baku geboren, Hauptstadt der damals noch Sozialistischen Republik Aserbaidschan. Sein Vater Kim Weinstein starb an Leukämie als Garry Kasparov sieben Jahre alt war. Als sich abzeichnete, dass der Junge eine große Schachkarriere haben würde, riet man der Familie, für den Sohn den Familiennamen mütterlicherseits anzunehmen und so wurde er unter dem Namen Kasparov berühmt. Seine vor einigen Wochen verstorbene Mutter Klara Kasparova war viele Jahre die prägende Figur im Leben von Kasparov.
1980 erhielt Kasparov den Titel eines Schachgroßmeisters. Er qualifizierte sich bald darauf für die Kandidatenkämpfe und durfte 1984 Anatoly Karpov im Kampf um die Schachweltmeisterschaft herausfordern. Der Wettkampf fand kein Ende, da keiner der Spieler die nach damaligen Reglement nötigen sechs Gewinnpartien erreichte und wurde nach 48 Partien abgebrochen. 1985 gewann Kasparov den Wiederholungswettkampf und wurde der 13. Schachweltmeister. Die Zahl 13 betrachtet Kasparov als seine Glückszahl. In den nächsten Jahren verteidigte Kasparov seinen Titel mehrfach in Revanchewettkämpfen oder gegen seinen Herausforderer, der anfangs immer Anatoly Karpov hieß - manchmal gelang der Wettkampfsieg nur knapp. Kasaparov und Karpov spielten 1984/85, 1985 (Wiederholungswettkampf), 1986 (Revnachewettkampf), 1987 und 1990 gegeneinander um die Weltmeisterschaft.
Garry Kasparov ist nicht nur einer der besten Schachspieler der Welt, er ist auch ein ausgezeichneter Schachtrainer. Im Rückblick auf seine Karriere zeigt der 13. Weltmeister eine Auswahl seiner besten Partien - mit auch heute noch verblüffenden Ideen
Über die nach seiner Ansicht unsinnigen Regeln für die Weltmeisterschaft geriet Kasparov mit dem damaligen FIDE-Präsidenten Florencio Campomanes in Streit. Als der neue Herausforderer Nigel Short 1993 vorschlug den WM-Kampf ohne die FIDE auszutragen, willigte Kasparov gerne ein. Die beiden Spieler gründeten zusammen mit einigen anderen "Rebellen" die Professional Chess Association (PCA) und traten in Konkurrenz zur FIDE_weltmeisterschaft. Bis 2006 existierten zwei parallele Weltmeisterschaften im Schach. Den Wettkampf gegen Short gewann Kasparov 1993 klar. Anfangs verfügte die Organisation noch über Sponsorengelder von Intel und konnte 1994 einen vollständigen WM-Zyklus finanzieren und organisieren. Aus diesem ging Vishy Anand als Sieger hervor, unterlag aber im Wettkampf im New Yorker World Trade Center. Danach ging der PCA das Geld aus. Ein geplanter WM-Kampf gegen Alexei Shirov kam nicht mehr zustande. 2000 spielte Kasparov dann gegen Vladimir Kramnik um den Titel und unterlag. Auch nach dem Verlust des Weltmeistertitels blieb Kasparov aber noch bis zu seinem Rücktritt vom Profischach im Jahr 2005 die Nummer Eins in der Weltrangliste, eine Position, die er 20 Jahre lang innehatte.
1996 und 1997 spielte Kasparov zwei Wettkämpfe gegen den IBM-Großrechner Deep Blue, von denen er den zweiten Aufsehen erregend verlor.
Wenn Kasparov ein Turnier spielte, dann trat er dort mit dem Willen an, es zu gewinnen. Und in den weitaus meisten Fällen gelang ihm das. Auch bei Schacholympiaden war Kasparov überaus erfolgreich. Kasparow nahm für die UdSSR und später für Russland an acht Schacholympiaden teil. In 82 Partien siegte er 50 mal, spielte 29 mal remis und verlor nur drei Partien. In der Mannschafts- und Individualwertung gewann er 11 Medaillen: siebenmal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze.
Nach der letzten Runde des Turniers von Linares 2005 verkündete Kasparov überraschend seinen Rücktritt. Von diesem Tag gibt es inzwischen historische Videoaufnahmen, die damals Nadia Wittman gemacht hat.
Trotz der großen Dominanz, die Magnus Carlsen in den letzten fast zehn Jahren im Schach spielt, halten viele Garry Kasparov für den besten Schachspieler aller Zeiten.
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Nach seinem Rückzug vom Profischach betätigte Kasparov sich in der russischen Politik und trat in Opposition zu Vladimir Putin. Er wurde mehrfach verhaftet und auch eingesperrt. Nachdem eine Reihe von russischen Oppositionspolitikern ermordet wurden, kehrte Kasparov von einem Auslandsaufenthalt nicht mehr nach Russland zurück. 2014 nahm er die kroatische Staatsbürgerschaft an.
Die Geschichte der Entwicklung von ChessBase hat Kasparov fast von Anfang an begleitet und viele Anregungen gegeben. Zum 25-jährigen Jubiläum von ChessBase hat Kasparov sich mit einem Video zu Wort gemeldet.
Kasparov ist gern gesehener Referent bei Konferenzen. Er veröffentlichte zudem eine Reihe von Büchern zu Schachgeschichte, Schachtheorie und weiteren Themen. Er ist regelmäßiger Kolumnist für US-amerikanische Zeitungen und betätigte sich auch in der Schachpolitik. 2012 trat er als Kandidat gegen FIDE-Präsident Kirsan Ilyumzhinov an, unterlag aber.
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