Blitzmarathon
in Kuppenheim mit Loek van Wely
Holländer peilt Hattrick in Kuppenheim an
Von Hartmut Metz

Zum 18. Mal
bittet die Rochade Kuppenheim am Freitag, 19. Mai (20 Uhr), zum
Zwölf-Stunden-Blitz in die Wörtelhalle. User von www.Schach.de können aber auch
live dabei sein. Alle Partien von Titelverteidiger Loek van Wely werden die
Nacht hindurch übertragen. Erfahrungsgemäß hat der erfolgreichste holländische
Großmeister der Gegenwart auch immer noch etwas Zeit, um mit den Zuschauern im
Chat ein paar witzige Sprüche auszutauschen. Der wohlklingendste Name könnte
womöglich auch erstmals in der Teilnehmerliste des Sparkassen-Cups auftauchen:
Kasparow. Dieser erkundigte sich via E-Mail nach dem bekanntesten deutschen
Blitzturnier. Zum Leidwesen der Organisatoren um Rochade-Chef Alexander Hatz war
die mit Kasparow gekennzeichnete E-Mail aber leider „nur“ von Sergej Kasparow.
Ein starker Internationaler Meister mit fast 2500 Elo – aber eben nicht die
große Legende Garri Kasparow.

Sergej Kasparov: Derzeit stärkster spielender Kasparov der Welt
So wird wohl Loek
van Wely favorisiert bleiben. Der 33-Jährige hatte 2005 ein sehr gutes Jahr:
Abgesehen von seinem zweiten Sieg in Kuppenheim wurde er zum sechsten Mal in
Folge niederländischer Meister. Damit stellte van Wely den Rekord von
Ex-Weltmeister Max Euwe ein. Beim Superturnier in Dortmund belegte der Holländer
Platz zwei hinter Arkadij Naiditsch. Zudem ist van Wely amtierender
Mannschafts-Europameister. In Göteborg spielte er für sein Land am ersten Brett.
Das dürfte auch bei der Schach-Olympiade in Turin der Fall sein. Auf die dortige
erste Runde verzichtet van Wely jedoch auf alle Fälle und verteidigt lieber beim
Sparkassen-Cup seinen Titel.
Erneut weilt van
Wely nicht in Kuppenheim – von Italien aus hat es der Großmeister aber nicht
ganz so weit wie 2005. Der damalige Weltranglisten-22. spielte im Vorjahr von
New York aus online über
www.schach.de mit! Dramatisch wird es kurz nach 7 Uhr: Die vier besten
Teilnehmer qualifizieren sich nach rund 50 Partien für die Play-offs. Im
Halbfinale 2005 konnte van Wely Großmeister Normunds Miezis mühevoll mit 1,5:0,5
niederringen.

Im Endspiel stand
ihm Christian Bauer gegenüber. Der französische Weltklassespieler hatte im
zweiten Großmeister-Duell Slavko Cicak in der Verlängerung mit 2:1
ausgeschaltet. Mit dem 1,5:0,5 über Bauer sicherte sich van Wely den zweiten
Erfolg beim Sparkassen-Cup und somit den garantierten ersten Preis von 1.000
Euro (inklusive eines Megapakets von ChessBase). Der Preisfonds beim
Sparkassen-Cup betrug im Vorjahr rund 3.700 Euro und dürfte heuer in ähnlicher
Höhe liegen.
Die
Mannschaftswertung ging an die Schachfreunde Schöneck aus Hessen mit 148,5
Zählern vor dem französischen Erstliga-Team aus Mulhouse (144) und Oberligist
Waldshut-Tiengen (115). Bei dieser zusätzlichen Preischance kommen die vier
besten Spieler eines Klubs in die Wertung. Vereine, die mehr Teilnehmer melden,
verfügen über den Vorteil von Streichergebnissen. Bei dieser Sonderwertung gibt
es wie in den Trostrunden, die nach etwa 20 Durchgängen gebildet werden,
Software von ChessBase und Bücher des Schweizer Verlags Edition Olms zu
gewinnen.
In den Annalen
steht der zigfache deutsche Blitzmeister Klaus Bischoff als siebenfacher
Rekordsieger verzeichnet. Neben van Wely kommen Wladimir Epischin und Georg
Siegel auf je zwei Erfolge beim Sparkassen-Cup.
Infos:
www.RochadeKuppenheim.de