Obwohl seit der Erstausgabe fast 100 Jahre vergangen sind, halten viele angesehene Spieler "Mein System" von Aron Nimzowitsch immer noch für unverzichtbar für die Schachentwicklung. Und für eines der besten Schachbücher (vielleicht das beste!) aller Zeiten.
Es wurde ursprünglich 1925 auf Deutsch unter dem Titel "Mein System" veröffentlicht. Der Schachhistoriker Edward Winter berichtet über die Veröffentlichung auf chesshistory.com und zeigt dabei den nebenstehenden Scan der Titelseite, der von David DeLucia (Darien, CT, USA) stammt. Eine englische Übersetzung mit dem Titel "My System" erschien 1929 bei G. Bell and Sons.
Das Buch wurde ursprünglich zwischen 1925 und 1927 in Form einer Reihe von fünf Broschüren veröffentlicht, und der Artikel von Winter zeichnet die Geschichte seiner Veröffentlichung und die historischen Reaktionen darauf akribisch nach.
In "Mein System", das sofort populär wurde, legte Nimzowitsch die Prinzipien der Strategie sehr klar in zwei Teilen dar: Der erste Teil befasst sich mit den Elementen der Strategie, während der zweite Teil auf diesen Elementen aufbaut und sich mit dem Positionsspiel befasst. In beiden Teilen des Buches verwendete Nimzowitsch hauptsächlich Partien aus seiner eigenen Praxis als Beispiele (ein Ansatz, für den er kritisiert wurde, da viele der im Buch diskutierten Prinzipien schon lange vor ihm bekannt waren).
Eine der wenigen Partien in "Mein System", die nicht von Nimzowitsch stammt, ist Thomas-Aljechin, Baden-Baden, 1925. Selbst Aljechin war ein wenig überrascht und schrieb in seinem Buch über seine besten Partien: "Nimzowitsch – der sich eher zurückhaltend zu den Partien seiner Kollegen äußerte – hob diese Partie hervor, indem er sie in sein bemerkenswertes Buch "Mein System" (Aljechin, My Best Games, 1924-1937).
Teilnehmer des Turniers in Baden-Baden 1925
Sowohl Nimzowitsch als auch Aljechin erklärten in ihren Kommentaren zu der Partie in ihren jeweiligen Büchern, wie Schwarz durch Druck auf offene Linien die weißen Figuren nach und nach einschränkte und Weiß schließlich zur Aufgabe zwang. Die Partie wird auch in vielen anderen Quellen zitiert, jedoch meist mit Kommentaren von Nimzowitsch oder Aljechin, ohne neue Kommentare oder Analysen.
Viele Leser von Nimzowitschs "Mein System" (und natürlich auch Leser von Aljechins Buch) werden sich leicht an diese Partie erinnern, da sie aus strategischer Sicht so beeindruckend ist. Sehen wir uns die Stellung nach 34. Tf1 mit Schwarz am Zug an:
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