Hoogeveen: Kontroverse um Eloauswertung

von André Schulz
27.10.2016 – In Hoogeveen wurden im Rahmen des Schachfestivals zwei interessante Wettkämpfe gespielt. Im Match zwischen Nigel Short und Yifan Hou lag Short schon uneinholbar mit zwei Siegen in Führung, verlor dann aber noch die letzte Partie. Der Engländer bestand darauf, dass diese Partie nicht zur Eloauswertung eingereicht wird und verwies auf eine entsprechende Regel der FIDE. Es gab eine Kontroverse, aber Short bekam recht. Mehr...

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Um die letzte Partie des Wettkampfes zwischen Nigel Short und Yifan Hou in Hoogeveen ist eine Kontroverse entstanden. Der Wettkampf war auf sechs Partien angesetzt, Short führte vor der letzten Partie uneinholbar mit zwei Siegen, verlor dann aber die letzte Partie. 

Alle sechs Partien wurden zur Eloauswertung an die FIDE geschickt. Nigel Short verwies aber auf eine Regel der FIDE, die besagt, dass Partien nicht merh Elo gewertet werden, wenn ein Wettkampf schon entschieden ist.

 

 

 

Diese Regel ist offenbar kaum bekannt und so waren die Organisatoren, inklusive Turnierdirektor Loek van Wely, über das Ansinnen von Nigel ziemlich erstaunt.

Über den Fall entwickelte sich in den Sozialen Netzwerken eine lebhafte Diskussion, an der sich alle beteiligten, die glaubten, darüber Aussagen machen zu können oder zu sollen.

In der Sache selbst bekam Nigel Short von der FIDE recht. Die von ihm zitierte Regel existiert und soll angewendet werden, ungeachtet des Umstandes, ob es sich bei dem Match um einen offiziellen FIDE-Wettkampf oder einen Schaukampf handelt.

Ob diese Regel sinnvoll ist, steht aber auf einem anderen Blatt.

 

 

 


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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