Iepe Rubingh ist deutscher Meister im Schachboxen!

von ChessBase
09.11.2010 – Vergangenen Samstag kehrte der Schachbox-Zirkus nach einer Tournee um den Erdball zu seinem Ausgangspunkt und seinem Erfinder nach Berlin zurück. Iepe Rubingh trat in im Kampf um die Deutsche Meisterschaft gegen den Münchner Tim Yilmaz aus München an. Schnell zeigte sich, dass Rubingh Vorteile in den Schachrunden hatte, während Yilamz beim Boxen die Initiative übernahm. Doch dann wendete sich das Blatt völlig. Ohne Not stellte Rubingh seine Dame ein. Doch nun ging Yilamz im Boxen zu defensiv zu Werke und wurde von Rubingh unter Druck gesetzt. Die Entscheidung fiel dann aber doch auf dem Schachbrett. Auch Yilmaz verlor seine Dame und kurz danach noch einen Turm. Materiell hoffmnungslos im Nachteil gab der Münchner auf.Zur WCBO...  Presseinfo...Mehr...

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Iepe Rubingh ist deutscher Meister im Schachboxen!

Der Erfinder des Schachboxens hat sein Comeback mit einem Sieg gekrönt. Nach zwei hochklassigen Vorkämpfen, im mit 800 Zuschauern ausverkauften „Festsaal Kreuzberg“, ging der Titel des internationalen deutschen Halbschwergewichtsmeister an Iepe Rubingh.

Acht Jahre nach dem ersten Kampf der Schachbox-Geschichte kehrte Rubingh in den Ring zurück. Er musste sich mit dem neuen Schachboxtalent Tim Yilmaz aus München messen. Rubingh, mit Weiß spielend, ging gleich die erste Schachrunde aggressiv an, als er in einem Damengambit lang rochierte, um am Königsflügel anzugreifen. Tim Yilmaz konterte abgebrüht, rochierte kurz, und nahm damit den Kampf auf dem Brett auf.

Die folgende Boxrunde machte klar warum: Yilmaz, mit der Erfahrung von 12 Amateurkämpfen, setzte Rubingh schwer unter Druck, konnte mit der Linken punkten und mit dem rechten Haken schwere Treffer erzielen. Rubingh suchte die Entscheidung im Schach, Yilmaz suchte den Knock-out im Boxen. Die erste Wende kam in der dritten Schachrunde. Rubingh gewann durch eine Bauerngabel einen Springer mit anhaltendem Königsangriff. Yilmaz konterte in Runde vier im Boxring. Beide Boxrunden gingen klar an den Münchner.

Dann kam der Schock für die jubelnden Fans von Iepe Rubingh: In der fünften Runde verlor er ohne Not seine Dame. Doch gerade diese Wendung schien Yilmaz aus dem Konzept zu bringen. Er ging defensiv in die Boxrunde, die Rubingh, jetzt seine Chancen im Boxen suchend, als erste auf den Punktzetteln für sich entscheiden konnte.

In der siebten Runde kam die Entscheidung: Rubingh kämpfte um sein Überleben auf dem Brett, als Yilmaz ebenfalls seine Dame verlor. Zwei Züge später stellte Yilmaz seinen Turm ein und gab auf.
 


In den beiden hart geführten, streckenweise spektakulären Vorkämpfen traten die Nachwuchskämpfer des „Chess Boxing Club Berlin“ im Mittelgewicht gegeneinander an. Jéronimo Barbin und Jonathan Vonnemann setzten sich im ersten Kampf des Abends in den Boxrunden teilweise mit offenem Schlagabtausch zu, während Vonnemann im Schach vorne lag. Die Entscheidung fiel, als Vonnemann mit dem Schlussgong der sechsten Runde schwer K.O. ging und zur Schachrunde nicht mehr antreten konnte.

Auch Nils Becker und Valentin Vonnemann (der ältere Bruder von Jonathan) boten einen packenden Kampf. Becker, dreifacher deutscher Mannschaftsmeister im Schach, setzte Vonnemann vom Gong an am Schachbrett unter Druck, Vonnemann wiederum konnte Becker mit harten Kontern im Ring an den Rand einer Niederlage treiben. Becker hatte Vonnemann mit zunehmender Kampfdauer im Boxen immer weniger entgegen zu setzen und hämmerte stattdessen Schachzüge auf’s Brett um den Zeitdruck auf Vonnemann zu erhöhen. In der neunten Runde ging Beckers Strategie schließlich auf, als Vonnemann durch Zeitablauf verlor.

2011 wird in Berlin die Weltmeisterschaft im Schachboxen ausgefochten. Seit 2008 sind viele Talente in Russland, den USA, England, den Niederlanden und Italien nachgerückt, die nach nationalen Ausscheidungskämpfen ihre Chance auf den Weltmeister-Titel wahrnehmen wollen.

Der nächste Schachboxevent ist am 4.Dezember in London.

 

 

 


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