30.07.2015 – Igor Kovalenko hat gerade das Najdorf Memorial in Warschau gewonnen und damit die Marke von 2700 Elo übersprungen. Und das, obwohl er fast nur offene Turniere spielt. Die junge iranische Meisterin Dorsa Derakshani hat die Gelegenheit genutzt, um Kovalenko am Rande des Najdorf Memorial nach dem Geheimnis seines Erfolgs zu befragen. Zum Interview.
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Dorsa Derakhshani: Herzlichen Glückwunsch zum Turniersieg beim Najdorf Memorial! In Gedenkturnieren scheinst du besonders gerne zu gewinnen!
Igor Kovalenko: [lacht] Ja! Ich bin Meister des Schachfriedhofs! Ich bin bereit, alle Arten von Gedenkturnieren zu spielen! Nun gut, ich habe die Partien aller großen Spieler studiert und auf dieses Turnier habe ich mich mit den Partien Najdorfs vorbereitet. Normalerweise spiele ich in dem Stil des Spielers, dem das jeweilige Gedenkturnier gewidmet ist. Hier in Warschau habe ich versucht, wie Najdorf zu spielen.
Igor Kovalenko hat gerade die Marke von 2700 Elo erreicht. Dieses Bild wurde während des Interviews aufgenommen.
DD: Die letzten beiden Jahre scheinen sehr gut für dich gelaufen zu sein: Allein in den letzten zwei bis drei Monaten hast du vier starke offene Turniere hintereinander gewonnen: das Lasi Open, den Schachsommer in Bulgarien, das 34. Zalakaros Open und jetzt das Najdorf Memorial. Außerdem hast du das Keres Memorial gewonnen, das Gyula Sax Memorial, wurdest 2014 lettischer Meister und hast 2015 das baltische Zonenturnier gewonnen! Erstaunliche Erfolge! Was bedeuten sie für dich und was ist das Geheimnis hinter diesen Erfolgen?
IK: Ich habe viele Geheimnisse, aber eins davon verrate ich jetzt: Um zu gewinnen, muss man ein Gefühl für den Gegner bekommen. Wenn ich ein Gefühl für ihn bekomme, dann kann ich die Art, wie er spielt, kontrollieren, aber wenn ich kein Gefühl für meinen Gegner habe, dann werden die Partien unklar. In den letzten Turnieren habe ich ein immer besseres Gefühl für meine Gegner bekommen und ich glaube, das ist der Grund für meine guten Ergebnisse.
Zentrum von Warschau
DD: Was genau verstehst du unter “ein Gefühl für den Gegner bekommen”?
IK: Offen gesagt hängt mein Spielstil von meinem Gegner ab. Ob mein Gegner jünger oder bereits Senior oder ein Spieler aus China, Indien, Russland, usw. ist. Sie alle haben einen bestimmten Spielstil und eine unterschiedliche Herangehensweise an die Partie und ich versuche, das auszunutzen, indem ich versuche, ihre Schwächen zu begreifen. Ich selbst kann das Schach des 21. Jahrhunderts und das klassische Schach des 20. Jahrhunderts spielen.
DD: Sowjetisches Schach und Computerschach?
IK: Ich finde die Züge, die die Engines als Erstes vorschlagen, nur selten, und glaube deshalb, dass ich eher ein klassischer Spieler bin. Aber ich versuche immer, meine Gegner vor Probleme zu stellen, die ihnen besonders unangenehm sind. Es kommt darauf an, die entsprechenden Züge zu finden.
DD: Wenn man das hört, kann man davon ausgehen, dass du schon vor Beginn des Turniers geglaubt hast, du würdest gewinnen, nicht wahr?
IK: Ja, ich bedauere nur, dass ich so wenig Punkte gemacht habe!
DD: Wenig Punkte? 8 aus 9? Ist das wenig?
IK: [lacht herzlich] Ja... genau! Ich habe 8 aus 9 gemacht. Das heißt, ich habe einen Punkt abgegeben. Mathematisch gesehen ist 9 aus 9 ein gutes Ergebnis und so liege ich bei Minus 1!
Igor Kovalenko und die Sieger in Warschau
DD: Wow! Was hast du vor dem Turnier gemacht? Wie hast du dich auf deine Gegner vorbereitet?
IK: Nun, vor dem Turnier war ich in der Ukraine und habe mich einfach entspannt! Und während des Turniers habe ich mich eigentlich gar nicht vorbereitet...
DD: Was war deine beste Partie in diesem Turnier?
IK: Die gab es in diesem Turnier nicht! Aber mir gefiel meine Partie aus der ersten Runde, in der ich 1.e4 c5 2. Le2... gespielt habe. Ich wollte einfach schon im zweiten Zug improvisieren!
DD: Du bist gerade in die Elite der Spieler mit 2700+ vorgestoßen, was ist das für ein Gefühl?
IK: Im Moment habe ich überhaupt kein Gefühl dafür... Aber der Unterschied ist wahrscheinlich, dass mich bald mehr Organisatoren zu ihren Turnieren einladen werden.
DD: Erzähl uns doch, wann und wie du mit dem Schach angefangen hast?
IK: Als ich fünf war, in der Ukraine, wo ich auch geboren bin. Ich komme aus einer kleinen Stadt und habe erst nach Ende meiner Schulzeit an Turnieren teilgenommen. Vor zehn Jahren hatte ich eine Zahl von 2270.
DD: Wie kommt es, dass du in Lettland gelandet bist? Du hast zuerst für die Ukraine gespielt und bist in der nationalen Rangliste immer weiter aufgestiegen!
IK: Ich lebe gern in Lettland, weil ich hier Verwandte habe und Riga eine schöne Stadt ist. Außerdem liegt sie zentral und ich bin schnell bei Turnieren in ganz Europa. Vor dem Wechsel meines Schachverbands habe ich mich mit Alexey Shirov beraten. Ich habe damals bereits in Lettland gelebt und so erschien mir das als der logische Schritt. Den ich dann gemacht habe!
Spielsaal des Najdorf Memorials
DD: Dein Studium hast du also in Lettland beendet?
IK: Nein, ich habe in der Ukraine studiert, aber meine Abschlussprüfung war zur gleichen Zeit wie ein Schachturnier, in dem ich spielen wollte. Und ich habe mich für das Turnier entschieden.
DD: Du bist jetzt Schachprofi, aber hast du auch Pläne, Trainer zu werden?
IK: Nein! Ich werde erst dann Trainer, wenn ich anfange, wirklich schlecht zu spielen! Im Moment will ich einfach nur mehr und mehr spielen. In offenen Turnieren oder in Ligen - beides ist mir recht.
DD: Bist du zufrieden damit, wie sich deine Schachkarriere und dein Privatleben im Moment entwickeln?
IK: Kein Kommentar was das Privatleben betrifft! [lacht] Aber ja, mit meiner Schachkarriere bin ich zufrieden.
DD: Irgendwelche Pläne? Welche Turniere stehen an?
IK: Im August spiele ich ein Turnier in Riga, dann will ich den World Cup in Baku gewinnen und außerdem die Weltmeisterschaften im Blitz- und Schnellschach, die im Oktober in Berlin stattfinden.
DD: Viel Glück dabei!
Siegerehrung des Najdorf Memorials
Dorsa Derakhshani
Dorsa Derakshani lebt in Teheran und ist WIM. Sie lebt und studiert im Iran, aber ist auch gerne in der ganzen Welt unterwegs. Allein in diesem Jahr hat sie schon Turniere im Iran, in Moskau und in Thailand gespielt.
Sie ist 17 Jahre alt und ist mit einer Elo-Zahl von 2280 die Nummer vier der iranischen Frauenrangliste. Bei den Asiatischen Kontinentalmeisterschaften gewann sie Gold in den Altersklassen U14 und U16.
ChessBaseDie ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.
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