Im Focus: Anya Taylor-Joy

von André Schulz
07.01.2021 – Der Erfolg der Serie "Queen's Gambit" katapultierte auch die Hauptdarstellerin Anya Taylor-Joy nach oben und machte sie im Nu zum Star. Das Insider-Magazin "The Hollywood Reporter" widmete ihr ein Portrait. | Foto: Netflix

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Anya Taylor-Joy befand sich vor zwei Jahren mitten in den Dreharbeiten zu "Peaky Blinders" und "The Dark Crystal" , als sie eine Nachricht von Scott Frank erhielt, der sich mit der 24-jährigen wegen eines neuen Projekts treffen wollte. Da es noch kein Drehbuch gab, schickte Frank ihr die Romanvorlage, das Buch von Walter Tevis "The Queen's Gambit". Anya Taylor-Joy begann es zu lesen und war im Nu von der Geschichte gefangen. Die Einsamkeit der Hauptfigur erinnerte sie auch ein wenig an ihre eigene Geschichte. Das Buch regte ihre Phantasie an. Nachdem sie das Buch in einem Rutsch durchgelesen hatte, traf sie sich mit Frank Scott in einem italienischen Restaurant in London und rief ihm schon beim Betreten des Restaurants zu: "Es geht nicht nur um Schach und sie muss rote Haare haben."

Anya Taylor-Joy, eigentlich Anya Josephine Marie Taylor-Joy, wurde am 16. April 1996 in Miami in einer großen lateinamerikanisch-britischen Familie geboren. Sie war die jüngste von sechs Kindern. Bis zu ihrem sechsten Lebensjahr lebte sie in Argentinien, dann zog die Familie nach England. Als sie einmal mit dem Hund der Familie spazieren ging und dabei das Gehen mit Stöckelschuhen übte, wurde sie auf der Straße von einem Model-Agent entdeckt. Aus der Modelkarriere wurde schließlich eine Filmkarriere.

2015 hatte sie ihre erste Filmrolle in "The Witch". Danach reihte sich Rolle an Rolle, ohne dass Anya Taylor-Joy Zeit für den Besuch einer Schauspielschule gehabt hätte: "Ich bin eine intuitive Schauspielerin, so wie Beth Harmon eine intuitive Schachspielerin ist." Offenbar ist sie eine sehr gute intuitive Schauspielerin, denn in den ersten fünf Jahren ihrer Karriere hat Anya Taylor-Joy bereits in 20 Filmen mitgespielt. 2019 war das arbeitsreichste Jahr, an dem sie zwischen den Drehtagen für verschiedene Filme tatsächlich nur zwei Tage frei hatte.

Für die Serie "The Queen's Gambit" lernte sie das Schachspiel vom bekannten US-amerikanischen Trainer Bruce Pandolfini. Für die Aufnahmen musste sie üben, die Züge der nachgespielten Partien flüssig auf dem Brett auszuführen und zwar so, wie es auch ein Schachspieler machen würde. Sie lernte die Züge der Partien jeweils kurz vor den Aufnahmen auswendig.

Die Aufnahmen, die in Russland spielten, wurden in Wahrheit an der Berliner Karl-Marx-Allee gedreht. Es gab einige Nachtaufnahmen. "Manchmal dauerten die Aufnahmen bis in den frühen Morgen. Ich bin danach dann oft noch in Berliner Clubs gegangen, um mich beim Tanzen zu entspannen."

Die Serie "Queen's Gambit" ist jetzt schon die meist gesehene Netflix-Serie aller Zeiten und Anya Taylor-Joy als Schauspielerin noch mehr gefragt als zuvor. Mit Scott Frank wird sie bei einer weiteren Romanadaption zusammenarbeiten, an einer Verfilmung von Vladimir Nabokovs "Gelächter im Dunkel". Nabokov war bekanntlich auch ein großer Schachfreund. Sein letzter in russischer Sprache geschriebene Roman spielt nun tatsächlich im Berlin der 1920er Jahre. Wo die angesagten Klubs sind, weiß Anya Taylor-Joy ja jetzt schon. Hoffentlich sind die Klubs dann auch geöffnet. 

Portrait in "The Hollywood Reporter"...

 


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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