Im Land der Meder und Perser

von ChessBase
15.03.2011 – Gleich acht Spieler beendeten das 19. Feyr Open im iranischen Maschhad mit 8,5 Punkten. Sergey Tiviakov wurde aufgrund der besten Zweitwertung zum Sieger erklärt. Danach begab sich der Schachweltenbummler nach Hamadan in den Westen des Irans, um dort mit einem Simultan an 100 Brettern Werbung für das Schach zu machen. Natürlich rannte er dort offene Türen ein, denn Schach erreichte das Reich die Perser bekanntlich schon im 6. Jh. als eine Delegation des indischen Königs Divsaram das Spiel an den Hof von König Chosraus I. (531-579) brachte. Der persische Gelehrte Ibn Sīn, in Hamadan gestorben, wird Schach wohl gekannt haben. Unweit der an Sehenswürdigkeiten reichen einstigen medischen Hauptstadt bietet die Natur zudem einen einzigartigen Einblick ins Innere der Erde: Die 11 km lange Ali Sadr Höhle. Sergey Tiviakov lädt zur Expedition ein.Turnierseite... Ergebnisse bei Chess-Results...Reisebericht und Schachtabelle....

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Fotos: Sergey Tiviakov und Amir Erfan Hashemi (Simultan)

Am Ruhetag


Maschhad (Wikipedia)


Maschhads neue Metrolinie, frisch fertig gestellt. Geplante Länge 77 km


Sehr modern mit TV


Sergey dans le metró


Sergey und Alexey aussi


Das Nadir Shah Denkmal
 

Fejr Open in Maschhad

Endstand nach 11 Runden

Rg.   Name FED EloI Pkt.  Wtg1   Wtg2   Wtg3 
1 GM Tiviakov Sergei NED 2623 8.5 79.5 72.5 71.0
2 GM Gleizerov Evgeny RUS 2581 8.5 78.5 72.0 70.0
3 IM Benidze Davit GEO 2522 8.5 76.0 70.0 67.5
4 GM Guseinov Gadir AZE 2591 8.5 75.5 69.0 67.0
5 GM Ulibin Mikhail RUS 2547 8.5 75.0 69.0 66.5
6 GM Mamedov Nidjat AZE 2580 8.5 74.5 69.0 66.0
7 GM Kasimdzhanov Rustam UZB 2681 8.5 74.5 68.0 66.0
8 GM Gagunashvili Merab GEO 2619 8.5 71.0 65.5 62.5
9 GM Dzhumaev Marat UZB 2493 8.0 74.5 68.5 66.0
10 GM Moiseenko Alexander UKR 2670 8.0 74.5 68.0 66.0
11 GM Ghaem maghami Ehsan IRI 2604 8.0 73.5 68.0 65.0
12 FM Sharbaf Mohsen IRI 2392 8.0 72.5 66.5 64.0
13 IM Sebenik Matej SLO 2526 8.0 71.0 65.5 63.0
14 GM Moradiabadi Elshan IRI 2558 8.0 70.5 64.5 62.0
15 GM Shanava Konstantine GEO 2560 8.0 70.5 64.0 62.5
16 IM Grover Sahaj IND 2462 8.0 68.5 63.0 60.5
17 IM Guliev Logman AZE 2464 8.0 67.0 61.0 59.0
18 FM Pourramezanali Amirreza IRI 2326 8.0 66.0 60.5 58.0
19 FM Ahmadinia E IRI 2417 7.5 76.0 70.0 67.5
20 GM Fedorov Alexei BLR 2593 7.5 75.0 68.5 66.5
21 GM Volkov Sergey RUS 2602 7.5 74.5 69.0 66.0
22 GM Mchedlishvili Mikheil GEO 2641 7.5 74.0 68.0 65.5
23 IM Darini Pouria IRI 2423 7.5 72.5 66.5 64.0
24   Noroozi Omid IRI 2307 7.5 71.5 65.5 63.0
25 IM Maghalashvili Davit GEO 2453 7.5 70.5 65.0 62.5
26   Khademi Mohammad Miran IRI 2242 7.5 68.0 63.0 59.5
27 IM Morchiashvili Bachana GEO 2400 7.5 67.5 63.0 59.0
28 GM Dizdar Goran CRO 2544 7.5 67.5 62.0 59.5
29   Babapour Hossein IRI 2041 7.5 63.5 58.5 55.0
30 FM Hosseinipour Mehdi IRI 2261 7.5 62.0 57.5 53.5

... 246 Spieler

Schlussfeier


Akarimi, Generalsekretär des Iranischen Schachverbandes


Vojdani spricht


Die drei Sieger: Gleizerov, Tiviakov, Benidze


Mineral zum Verkauf: 1000 Dollar


1500 Dollar


Volkov hat zugeschlagen

Hamadan

Auf dem Gebiet der heutigen iranischen Stadt Hamadan wird die einstige Hauptstadt der Meder Ekbatana vermutet. Der Beginn der Siedlung geht auf das 2. Jahrtausend v. Chr. zurück. Im 6.Jh. wurde die Stadt vom Achämeniden Kyros II. erobert und zur Residenzstadt gemacht. Im Perserreich war Ekbatana ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt an den Straßen nach Baktrien und Mesopotamien. 330 v.Chr. wurde Ekbatana von Alexander d.Gr. erobert. Unter dem Namen Epiphaneia war die Stadt im folgenden Hellenismus ein wichtiges Zentrum.

Aus Ekbatana hier sollen die Heiligen Drei Könige nach Bethlehem aufgebrochen sein. Der heutige Name "Hamadan" geht auf die Armenier oder Araber zurück. Seit der Antike war Hamadan als Handelszentrum an der Seidenstraße bekannt für Trauben, Mohn (Opium), Pelze und Teppiche. Heute lebt die Stadt von Landwirtschaft, etwas Industrie und Tourismus. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören neben anderen das jüdische Mausoleum von Ester und Mordechai sowie das Avicenna Mausoleum 


Der Imam Khomeni Platz


Moschee und Benz


Das vermeintliche Grab der biblischen Gestalten Ester und Mordechai ist der bedeutendste jüdische Wallfahrtsort außerhalb Israels. Vermutlich handelt es sich aber nur um die letzte Ruhestätte einer jüdischen Frau des Sassaniden-Königs Yazdegerd I. († 420).


Mausoleum


In der Synagoge









Im Buch Ester wird beschrieben, wie die Jüdin Ester, Ehefrau von Xerxes I  mit Hilfe ihres Onkels Mordechai eine durch eine Intrige beschlossenen Pogrom an den Juden im medisch-persischen Reich zu verhindert und umkehrt. Da Xerxes "unfehlbar" ist kann er sein erstes Dekret, in dem die Juden im Reich als vogelfrei erklärt werden, nicht zurücknehmen und hebt es deshalb mit einem zweiten Dekret auf, in dem er dazu auffordert die Feinde der Juden ungestraft zu töten.


Eingang zum Grab


Das Grab des Mordechai


Die neue Synagoge


Kerzenplatz

Avicenna Mausoleum in Hamadan

Das Mausoleum wurde 1953 anlässlich der 1000-Jahr-Feier des Philosophen über der Grabkammer des Avicenna errichtet.

Abū ʿAlī al-Ḥusayn ibn ʿAbd Allāh ibn Sīnā, kurz: Ibn Sīnā, lateinisch: Avicenna, (geb. 980 in Afshana, nahe Buchara, gest. 1037 in Hamadan) studierte ursprünglich Medizin, war aber ein Universalgelehrter des Goldenen islamischen Zeitalters.  Ibn Sīnā verfasste im Laufe seines Lebens 480 schriftliche Werke, von denen 240 überliefert wurden. Von diesen haben 40 Werke medizinische Themen zum Inhalt, 150 Bücher beschäftigen sich mit philosophischen Themen, die übrigen mit anderen Wissenschaften. Sein medizinischer Kanon war ein weit verbreitetes und in mehrere Sprachen übersetztes Lehrbuch und wurde noch bis 1650 an den Universitäten von Montpellier und Louvain als Grundlagenwerk verwendet. Aus der Bibliothek von Avicenna entwickelte sich die Avicenna-Universität.





Die Ali Sadr Höhle

Die Ali Sadr Höhle ist die größte Wasserhöhle der Welt. Sie liegt 100 km nördlich von Hamadan, zieht aber auch aus den nahe gelegenen Städten Teheran und Qom jährlich insgesamt 1 Mio. Besucher an.


Eingang zur Höhle



Die Höhle wird über den Eingang im Hügel Sari Ghiyeh erreicht, der zudem Zugang zu zwei weitere Höhlen birgt. Im Sommer 2001 wurde die Höhle von einem deutsch-britischen Team erforscht, die eine Länge von 11 km ermittelten.

Die Hauptkammer der Höhle ist 100 mal 50 Meter mit einer Höhe von 40 Metern. Die Höhle wird von einem Fluss durchquert und besteht aus einem System von Gängen bzw. Wasserläufen. Felszeichnungen innerhalb der Höhle deuten darauf hin, dass diese bereits vor 12.000 von Menschen genutzt wurde. Eine Erwähnung der Höhle findet sich auch in einer Schrift, die zu Zeiten von Darius I (521-485 v. Chr) angefertigt wurde. Später geriet die Höhle in Vergessenheit und wurde erst 1963 wiederentdeckt.
















Zitat aus dem Koran

And in the earth are portents for those whose faith is sure. (Koran, Sure 51:20 )
(Und auf Erden existieren Zeichen für jene, die fest im Glauben sind.)









Tiviakov an der größten Stalagmite der Höhle








Upps - im falschen Film



Gehört hier auch nicht hin, aber wer weiß...?

Simultan 100 Brettern












Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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