Impressionen vom FIDE-Kongress
Leni Nathrath
Im Rahmen des 76. FIDE-Kongresses war der
Sonntag, der 21. August 2005, als einer der Glanzpunkte der Veranstaltung
geplant. Während der Stadtrundfahrt wurde den 110 Kongressteilnehmern aus rund
80 Ländern die Stadt Dresden gezeigt, die mit ihren 370 Ständen beim Stadtfest
schon mittags ein buntes Bild abgab, und dann gings weiter zum Kongresszentrum.
Hier übernahm Her Rieger die Führung durch die Räumlichkeiten, die speziell für
die Olympiade 2008 einen hervorragenden Rahmen für diese Großveranstaltung
bieten. Sogar für die Zuschauer gibt es angesichts der großzügigen Emporen
perfekte Möglichkeiten, die Schachpartien zu verfolgen.

Bei einem Empfang von OBB J. Roßberg wurde
dann auch erwartungsgemäß auf dieses Mega-Event hingewiesen. „Die
Schacholympiade wird das wichtigste Spielereignis , das diese Stadt je erlebt
hat“, sagte er. Immerhin ist sie nach den Olympischen Sommerspielen und der
Schwimm-WM die drittgrößte Teamsportveranstaltung weltweit. Bei dieser
Gelegenheit wurde auch das Logo für die Schacholympiade 2008 präsentiert. Es
fand breite Zustimmung, da das Motiv mit dem Kronentor des Zwingers etwas
Typisches für Dresden darstellt.
Eine hübsche Idee war dann auch die
Verteilung der Olympiadebroschüre ‚In Dresden ist die Welt am Zug’ durch noch
ganz junge Schachspieler aus Sachsen vornehmen zu lassen. Stolz präsentierten
sich die Jungen und Mädchen im passenden T-Shirt mit Logo-Outfit beim
anschließenden Fotoshooting vor den Konferenztüren.

In dem Film ‚Schacholympiade 2008’, der auch
vorgeführt wurde, vertrat Elena Winkelmann in ihrer unbeschwerten Art
eindrucksvoll die Teilnehmer der Jugendolympiamannschaft, ab und zu unterbrochen
von der computeranimierten Zugfolge der Unsterblichen Partie. Beim
anschließenden Buffet stärkte man sich nicht nur an den angebotenen
Köstlichkeiten, sondern tauschte sich auch aus über die Präsentation und stellte
neue Kontakte auf internationaler Ebene her. So gesehen war der Sonntag einer
der wichtigsten Tage im Ablauf des FIDE-Kongresses.
100 Tage Olympiadebüro
„Die beiden stehen im
Augenblick ständig unter Strom“. Dr. Jordan hätte es nicht treffender ausdrücken
können. Der FIDE-Kongress, der zum ersten Mal in Dresden tagt, bedeutet Einsatz
von früh morgens bis in die späten Abendstunden für das Olympiadebüro. Bernd
Salewski und seine Mitarbeiterin Katja Breuer sind wirklich nicht zu beneiden.
Ständig ist der Chess2008-Stand von Hilfe suchenden Kongressteilnehmern aller
Nationen umlagert. Photos werden erstellt, ID-Ausweise gedruckt und mit
Schlüsselbändchen mit dem Aufdruck
www.schacholympiade.org den
Teilnehmern als Erkennungsutensil mit freundlichen Worten überreicht. Dabei
hatten die beiden seit der Einrichtung des Büros schon alle Hände voll zu tun.
Es begann mit der Möblierung und Verschönerung des Büros bis zum offiziellen
Empfang am 21. April, und dann ging es im atemberaubenden Tempo so weiter.
Anfragen zur Teilnahme und Unterbringung der Kongressteilnehmer mussten
entgegengenommen und beantwortet werden, Absprachen mit dem Treff-Hotel wurden
getroffen, auf Wunsch wieder geändert, neu eingehalten und wieder verworfen.
Auch Flugbuchungen während des Kongresses mussten von den beiden vorgenommen
werden. ‚Ganz nebenbei’ lief dann die Vorbereitung zur Schacholympiade 2008,
d.h. Detailplanungen in unzähligen Gesprächen mit Dr. Jordan oder den
zuständigen Vertretern des Deutschen Schachbundes bzw. OK-Mitgliedern, vor allem
mit Herrn Käfer, wurden erörtert, manchmal kontrovers diskutiert und angenommen.

„Sie möchten ein weiteres
Interview mit mir ?“, fragte mich Herr Salewski entsetzt, als ich am 20.August
im Treff-Hotel eintraf. „Keine Zeit, ganz unmöglich!“ Aber so nebenbei habe ich
dann doch durch ihn und Katja Breuer einiges über die ersten 100 Tage erfahren
können