In Wien der Liebe wegen?

von ChessBase
25.01.2013 – Wien liebt Anish Giri, und Anish Giri liebt Wien. Mit seiner Freundin Sopiko Guramischwili, Großmeisterin und Nummer 54 der Frauenweltrangliste, verbrachte er Silvester und die erste Woche des Jahres an der Donau. Das charmante junge Paar erkundete auch jene Orte, die Giri bei seinen früheren Besuchen verpasst hatte. Ihr Gastgeber Stefan Löffler organisierte kurzfristig ein Uhrensimultan. Moment mal, hätte Giri sich Anfang Januar nicht für Wijk aan Zee vorbereiten müssen? Bevor er dort das erste Mal im A-Turnier spielte, habe er wochenlang trainiert. Dieses Mal mussten vier Tage genügen, gab der verliebte 18-jährige zu.Spielend Schlauer..., Webseite von Anish Giri... Zum Bericht...

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Text: Stefan Löffler Fotos: Regine Hendrich für Spielend Schlauer

Zurück in den Sommer 2008: Während der damals titellose 14jährige seine Gegner beim Einladungsturnier in der Kunsthalle Wien studierte und gegen sie um Punkte kämpfte, am Ende fehlte ein halber zur Großmeisternorm, sahen sich seine Eltern und Schwestern satt an Juwelen wie der Kaiserresidenz Schönbrunn.


Porträt des Künstlers als junger Mann

Als er 2011 wiederkam, um es im Rahmen des Ersten Wiener Kinderschachfests in der obersten Etage des Tech Gate mit dem an acht Brettern versammelten österreichischen Juniorennationalteam aufzunehmen, war die Zeit fürs Sightseeing zu knapp. Dieses Mal gab es keine Ausrede.

Dass seine Familie zu Recht von Schönbrunn geschwärmt hatte, stellten Anish Giri und Sopiko Guramischwili gleich beim ersten Abstecher aus ihrem Hotel fest.


Sopiko Guramischwili und Anish Giri
Sehenswertes bietet auch das zeitgenössische Wien. Ein Muss für Architektur- und Designkenner ist der am Donaukanal gelegene Design Tower, in dem sich neben einem Hotel das stilwerk Wien befindet.



Dieses Kaufhaus für gehobenes Design stellte für das kurzfristig arrangierte Uhrensimultan ein gerade noch freies Ladenlokal zur Verfügung. Gespielt wurde auf Stühlen von Wittmann. Die Bretter standen auf Tischen von Franz Maurer und duekouba. Auf dem übrigen Mobiliar arbeitet sonst das Team der Vienna Design Week. Als unmittelbar vor dem Start festgestellt wurde, dass die Lampen über dem ruhigen hinteren Ladenteil nur Notlicht boten, half Stiletti auf die geforderte Luxstärke.

Acht Bretter mit abwechselnden Farben und 75 Minuten für die ersten 40 Züge waren angesetzt. Außerdem gab es vorab ein vom Schulschachverein Spielend Schlauer organisiertes Kinderturnier samt Schachrätselparcours.


Kinderturnier


Das Kinderturnier gewann Florian Schmidt und den Siegerpokal überreichte natürlich der bekannte Gast.

Giri war sehr optimistisch vor seinem Wettkampf. Nachdem sein nominell stärkster Gegner Lukas Handler, der kürzlich als Sieger des Opens in Aschach und in den letzten Tagen wieder in der österreichischen Bundesliga Eloleistungen über 2600 hinlegte, wegen Krankheit absagte, hoffte er gar auf ein 8:0.

Am Ende war seine Punktzahl ein bisschen besser als beim letzten Wien-Besuch: Nach 6 aus 9 (Großmeisterturnier 2008) und 6 aus 8 (Uhrensimultan gegen Österreichs U20-Auswahl 2011) holte er ein 6,5:1,5. Als seine schwierigsten Gegner erwiesen sich drei vielversprechende junge Österreicher: Bardhyl Uksini, 12, aus Graz übersah in gleicher Stellung einen Schmäh, der ihn die Dame kostete.


Giri am Brett von Bardhyl Uksini, links neben ihm Florian Mesaros

Doch Florian Mesaros, 13, aus Neusiedl ließ mit Schwarz nichts anbrennen, hatte im Gegenteil am Ende sogar Chancen auf Vorteil, erzwang aber lieber mit einem hübschen Qualitätsopfer eine Zugwiederholung.

Und Martin Christian Huber, 14, aus Graz hatte Giri sogar im Schwitzkasten. Aus dem half nur ein Remisgebot in Zeitnot seines jungen Gegners.


Giri am Brett von Martin Christian Huber

Neben Mesaros und Huber erspielte auch der Wiener Zweitligaspieler Klaus Fritsch ein gerechtes Remis. An den übrigen Brettern siegte der Favorit.

Partienauswahl mit kurzen Anmerkungen Giris



Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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