24.06-01.07 Das erste Internationale Kärntner Schachfestival
Fotoreportage von Meri Grigoryan-Lyell
Wenn Sie Ihren Urlaub mit Schach verbinden möchten, dann sind sie in Velden
genau richtig. Tatsächlich war der Urlaub so richtig für mich, dass ich beschloss,
nicht am Turnier teilzunehmen, sondern zu sehen, wie mein Mann spielen würde
und eine Bildreportage für Sie vorzubereiten.
Ein paar Informationen über die geographische Lage von Velden: Der Ort Velden
in Kärnten hat 2000 Einwohner, weitere 7000 leben in Vororten. Kärnten ist eins
der neun Bundesländer Österreichs, die Hauptstadt ist Klagenfurt. Kärnten liegt
im Süden und ist vor allem wegen seiner Berge und Seen berühmt. Die Karawanken
und die Kärtner Alpen bilden die Grenze zu Italien und Slowenien.
Die Karawanken: Südöstliche Grenze zu Slowenien

Kärtner Alpen: Südwestliche Grenze zu Italien
Nach Klagenfurt ist Villach die zweitwichtigste Stadt Kärnten, wobei man natürlich
auch Pörtschach mit seinen Gästen aus Starbusiness und High Society nicht vergessen
sollte.
Offenbar haben Prinzessin Diana und die Eiserne Lady (Margaret Thatcher) in
diesem Hotel übernachtet; es befindet sich in Pörtschach, was mit der Fähre
15 Minuten von Velden entfernt liegt.
Vielleicht interessiert es Sie, dass Sie mit Ihrer Kärnten-Karte so oft mit
der Fähre fahren können, wie Sie wollen und umsonst im See baden dürfen, vorausgesetzt,
Sie bleiben drei Nächte oder länger in einem Hotel, einer Pension oder einem
Gasthaus ihrer Wahl in einer Stadt in Kärnten.
Dieses Bild wurde mit Zoom 72-fach vergrößert und dieses Bild ist…
…überhaupt nicht vergrößert, wobei beide Bilder aus der gleichen Entfernung
aufgenommen wurden! Können Sie die Fähre erkennen?
Veldens Schachgeschichte
Velden war bereits Gastgeber zweier Kandidatenwettkämpfe; 1980 gewann Kortschnoi
hier gegen Petrosian und 1983 qualifizierte sich Smyslov gegen Hübner nach einem
unentschiedenen Wettkampf durch den Lauf der Roulettekugel im Casino Velden.
Das Spiellokal des Schachfestivals
Aus meinem Tagebuch
Das Wetter sah bei unserer Ankunft in Velden nicht unbedingt viel versprechend
aus, aber ich wusste, ganz egal, wohin ich gehe, der Sonnenschein würde mir
stets folgen (London einmal ausgenommen). Während wir unser Hotel suchten, sahen
wir eine große Menschenmenge im Zentrum der Stadt, genauer gesagt, vor dem Casino
Velden. Zu unserer großen Überraschung fand dort ein Sportwagenfestival statt!
Morgan?
Lamborghini
Lambor-Genie? Und Genies können mit Sicherheit fliegen!
Ferrari, nehme ich an?
Gut geraten!
In Velden gibt es zahlreiche Springbrunnen in den verschiedensten Formen…
Wie diesen
oder diesen

…und ein paar italienische Touristen versuchen, die Marmorkugel zu drehen!
Es gibt auch ein Café namens Moro, vermutlich zu Ehren von Morozevich benannt!
Ich hielt es für einen merkwürdigen Zufall, dass man dort nur Eis bekam.
Falls Sie es nicht schon wussten: Moroz bedeutet Frost im Russischen.
Die hübsche Fassade eines Restaurants in Velden
Hotel Schloss Velden am Wörthersee
In Velden finden zahlreiche gesellschaftliche Veranstaltungen statt; alles,
was Sie sich vorstellen können, sogar eine Polizeigala!

Die Namen der Gewinner werden verlesen
Die Rückseite des Spiellokals, rechts das Poster, das die Polizeigala ankündigt.
Kommen wir jetzt zu den schachlichen Neuigkeiten in Velden!
Das Teilnehmerfeld des Turniers wies 8 GM, 1 Frauengroßmeisterin, 10 IM, 2 Frauen-IM,
10 FM und 1 Frauen-FM auf. Der Österreicher IM Markus Rager (ELO 2498) hatte
nach 7 Runden 6,5 Punkten und möglicher Sieger, aber in Runde acht wurde er
von dem slowenischen GM Dusko Povasovic (ELO 2567) und dem österreichischen
IM Georg Danner (ELO 2421) eingeholt und am Ende teilten sich die drei den ersten
Platz mit je 7/9.
Ich muss gestehen, dass ich enttäuscht war, kein Bild des Siegers Markus Rager
machen zu können, da er seine letzten vier Partien so schnell Remis gemacht
hat, während die anderen gerade einmal fünf Minuten auf der Uhr hatten. Und
da ich nicht einmal wusste, wie er aussieht, konnte ich auch nicht im Spiellokal
nach ihm Ausschau halten…
Die besten 16
192 Spieler nahmen am Turnier teil
Der Spielsaal war klimatisiert und hell
2. Platz: Der slowenische GM Dusko Povasovic
Der polnische GM Radoslaw Jedynak (ELO 2538) und neben ihm der ungarische GM
Jozsef Horvath (ELO 2539)

WGM Anya Corke (ELO 2154) aus Hong-Kong teilte sich den 1. Frauenpreis
Die jüngste Teilnehmerin, die 9-jährige Österreicherin Alexandra Kogler, spielte
in Gruppe C
Kritzeleien, während ich auf meine Pizza wartete!
Und jetzt genießen Sie die restlichen Fotos…
Blick von der Fähre
und noch ein Blick von der Fähre
und noch einer
und noch einer: die Halbinsel Maria-Wörth am Wörthersee

Vier Tage lang ging ich regelmäßig zum See, und wurde ziemlich braun, da die
Temperaturen bis zu +30C anstiegen

Das Wasser schmeckt wirklich gut, aber Hund Alex hat bereits genug davon. Sie
posieren einfach nur für mich…

… genau wie sie…

… und sie…
… und auch ich …
30. Juni Die Organisatoren haben mir gesagt, dass sie überlegen, das Turnier
jährlich stattfinden zu lassen, dann allerdings im Juni oder im September, wenn
es im Juni stattfindet, dann freue ich mich, Sie alle dort zu sehen!
Die Autorin: Geboren am 02.09.77 in Eriwan in Armenien, lernte Meri Grigoryan
Schach von ihrem Vater und einzigem Trainer.
Sie wurde:
Frauenmeisterin Eriwans mit 12½
Jungen-U21 Meister Eriwans mit 15
Armenische Mädchenmeisterin aller Altersklassen
Mädchen- U18 Olympiade der Sowjetunion, 6. Platz (Spartakiada Narodov SSSR,
Leningrad, 1990)
Verließ Armenien Mitte der 90er und zog nach London
UK British Grand Prixette 2002-2003
Britische Frauenblitzmeisterin 2004
Ausbildung: BA in Slawistik und Skandinavistik, Diplomübersetzerin.
Spricht folgende Sprachen: Armenisch, Russisch, Englisch, Dänisch, Tschechisch,
Polnisch, Französisch.
Beruf: Schachtrainerin und Übersetzerin.
Hobbys: Malen, Fotografieren, Oper, Gitarrenstunden nehmen, Reisen und vor allem
Schreiben.