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Eine Interview von Evgeny Surov für Chess-News.ru. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung.
E. Surov: Wir sind in St. Louis, bei mir ist John Donaldson – der legendäre langjährige Trainer der Amerikanischen Nationalmannschaft. Eine wichtige Rolle in unserer Diskussion spielt Varuzhan Akobian und ich bin ihm sehr dankbar dafür, dass er sich bereit erklärte, zwischen meinem heutigen Gesprächspartner und mir zu vermitteln. Guten Abend zusammen!
V. Akobian: Guten Abend! Ich freue mich, helfen zu können.
E. Surov: John, wie lange sind Sie schon Kapitän der Nationalmannschaft der USA?
J. Donaldson: Von 1986 bis 1997, danach von 2006 (mit der Olympiade in Turin) bis heute.
E. Surov: Übrigens, Varuzhan hat auch viele Male für die Nationalmannschaft gespielt und erst als weitere Legionäre dazu kamen …
W. Akobian: Meine erste Olympiade mit der Mannschaft war 2006 in Turin, wo wir nur Bronze gewannen.
E. Surov: Verstehe ich das richtig, dass Sie Ihre erste Goldmedaille bei der Olympiade in Baku gewannen?
J. Donaldson: Ja, was die Olympiaden angeht, ist es richtig. Aber viel früher, 1993, haben wir die Mannschafts-Weltmeisterschaft gewonnen.
E. Surov: Hat sich Ihr Leben nach dem Sieg in Baku geändert?
J. Donaldson: Nein. Der Sieg tat natürlich sehr gut, es war toll, Gold für die USA zu gewinnen, geändert hat sich dadurch aber nichts. Ich habe gehört, dass für manche Nationalmannschaften wie Armenien oder Russland der Olympiasieg mit hohen Prämien verbunden war. Für unserer Mannschaft gab es das nicht.
E. Surov: Finden Sie das richtig?
J. Donaldson: Eine schwierige Frage. Natürlich ist es etwas enttäuschend, dennoch muss man auch Verständnis für unser System haben. Die Hauptkosten für die Olympiade trägt der Amerikanische Schachbund, der seine Existenz den Mitgliedsbeiträgen verdankt. Die Spieler der Nationalmannschaft bekommen eine gewisse Summe für ihre Teilnahme, eine kleine Prämie gab es ebenfalls. Noch mehr Leistungen zu verlangen, sagen wir von St. Louis, wäre unfair, da sie ohnehin viel für uns tun. Interessanterweise hatten wir während der Olympiade und auch danach keine Zeit gehabt, den Sieg zu feiern, weil das Ablaufprogramm viel zu konzentriert war. Erinnern wir uns: Die letzte Runde endete gegen siebzehn Uhr, wir mussten uns für die Siegerehrung vorbereiten und danach sofort in den Flieger steigen. Wir hatten es nicht geschafft, uns richtig zu versammeln, um zu feiern. Schön, dass es hier Anfang Januar in St. Louis eine abendliche Feier gab, zu der sich alle Nationalspieler trafen und bei der uns zum Sieg gratuliert wurde.
E. Surov: Ich habe folgende Frage an Sie: Gibt es vielleicht etwas, was Sie Ihren Spielern sagen wollten, bislang aber keine Gelegenheit dazu hatten? Jetzt können Sie diese nutzen.
J. Donaldson: Ich bin sehr stolz auf unsere Spieler. Heute ist die Teilnahme an einer Schacholympiade deutlich schwieriger geworden. Die Dauer wurde verkürzt, von vierzehn auf dreizehn und jetzt auf elf Runden, zudem spielen sehr starke Mannschaften mit. Wer eine vordere Platzierung anstrebt, darf sich praktisch keine Fehler erlauben. Unsere Spieler hielten zusammen und überwanden alle Schwierigkeiten. Am Ende des Rennens waren alle sehr müde.
Während des Turniers erkrankten Wesley So und Hikaru Nakamura und hätten sie nicht eine Schlüsselrolle in der Mannschaft gespielt, hätte ich sie pausieren lassen. Ich ging aber auf Risiko und habe sie trotz ihrer schlechten körperlichen Verfassung aufgestellt. Wesley kränkelte die ganze Zeit, musste Tabletten nehmen. Er hatte eine verstopfte Nase und – das kann man auf dem Video sehen – musste ständig aufstehen, um sich die Nase mit allen möglichen Mitteln einzucremen.
E. Surov: Das ist mir ehrlich gesagt neu.
J. Donaldson: Ja, beide Hikaru und Wesley waren krank.
E. Surov: Dabei hat Wesley das gesamte Turnier ausgezeichnet gespielt!
J. Donaldson: Ja. Ich muss zugeben, ich wollte ihnen keine Medikamente geben, damit sie nicht während der Partie einschliefen. Deshalb gab ich ihnen ein spezielles Natur-Öl, mit dem sie Taschentücher tränkten, an ihre Nase hielten und einatmeten, um sich Linderung zu verschaffen. Aber es roch wirklich übel, was den Gegnern Unannehmlichkeiten bereitete.
E. Surov: Hat sich jemand beschwert?
J. Donaldson: In den Wettkämpfen gegen Georgien und Kanada wurden die Kranken gebeten, dieses Mittel nicht am Brett zu benutzen. Deshalb sind sie nach ihrem Zug weggegangen, um sich die Salbe aufzutragen, während der Gegner am Zug war. Während der Runden kommen oft Teilnehmer anderer Mannschaften vorbei, um sich die Partien anzuschauen. Einige haben den Geruch nicht ausgehalten und sind weggerannt.
E. Surov: Als Ihre Mannschaft unlängst in dieser Zusammensetzung auftauchte – mit drei Spielern unter den Top 10 – haben viele gerätselt: Werden diese Stars auch eine Star-Mannschaft gründen? Was denken Sie? Sind sie eine Mannschaft geworden? Oder ist es nur eine Ansammlung von Stars, die ihre Arbeit gut gemacht haben?
J. Donaldson: Diese drei Jungs haben zum ersten Mal in einer Mannschaft gespielt. Auf anderen Turnieren sind sie Konkurrenten, kämpfen gegeneinander, inklusive dem Weltmeisterschafts-Zyklus. Bei der Olympiade haben sie sich vereint und sehr professionell verhalten. Es war nicht so, dass sie sich gegenseitig die eigenen Analysen gezeigt hätten, aber es war alles gut, wir versammelten uns zu den Meetings, tauschten Meinungen aus. Es wäre unfair zu behaupten, dass diese Mannschaft ein besseres Klima hat, als die mit Varuzhan und Alexander Onischuk. Letztere waren langjährige Freunde, die eine Menge Turniere zusammen gespielt haben. Diese Jungs dagegen waren zum ersten Mal vereint. Ich habe erlebt, wie gut sie miteinander arbeiten und ich denke, dass auch in der Zukunft alles gut klappen wird.
E. Surov: Stellen Sie sich vor, Varuzhan sitzt nicht neben Ihnen und sagen Sie ganz ehrlich: Haben er und Onischuk noch Chancen, in die Nationalmannschaft zurückzufinden?
J. Donaldson: Nächstes Jahr – mit Sicherheit. Für die Nominierung der Nationalspieler haben wir eine Formel, die sich, wenn nicht von allen, dann zumindest von vielen anderen Ländern unterscheidet. Es geht bei der Wahl nicht darum, ob irgendwer irgendwen mehr mag. Wir verwenden eine mathematische Formel, bei der die nationale Ratingzahl der letzten 12 Monate berücksichtigt wird, die FIDE Elozahl für den gleichen Zeitabschnitt, dann die beste Elozahl sowie die Elozahl zum Zeitpunkt der Einladung. Das sind die Kriterien, die entscheiden, ob jemand in die Mannschaft gehört oder nicht. All das ist auf der Webseite des Schachverbandes für die Öffentlichkeit zugänglich, sodass es jeder sehen und selbst nachrechnen kann. Niemand darf entscheiden, dass ein Spieler, der schon sagen wir vierzig Jahre alt ist, nicht mehr für die Nationalmannschaft spielen darf. Ein Recht auf einen Platz in der Mannschaft hat auch der Amerikanische Meister, in der Regel aber handelt es sich dabei um einen unserer drei Top-Spieler. Ich will nicht behaupten, dass unser Nominierungssystem optimal ist, aber sie passt zu unserer Mannschaft. Die USA bedient sich seit langem dieser Formel. Sobald die Mannschaft steht, dann und nur dann, wählen die Spieler mittels Abstimmung den Kapitän und den Trainer aus. Das war der Grund, weshalb ich von 1997 bis 2005 nicht Kapitän der Mannschaft war. Die Spieler haben jemand anderen gewählt. 1998 zum Beispiel war Larry Christiansen Kapitän und er hat seine Arbeit hervorragend gemacht: Die Mannschaft belegte den zweiten Platz. Zu manchen Spielern passt ein Kapitän wie Larry besser, zu anderen jemand wie ich. Die Spieler haben das Recht zu entscheiden, für wen sie abstimmen wollen.
Genauso wird auch der Trainer gewählt. Bei der Olympiade in Baku war Alex Lenderman der Trainer, die Spieler haben für uns beide abgestimmt.
E. Surov: Was passiert, wenn, sagen wir drei Spieler einen Kapitän wollen, während zwei ihn grundsätzlich ablehnen und für jemand anderen abstimmen?
J. Donaldson: Dann entscheidet die Mehrheit. Bei der Trainerwahl entsteht diese Situation recht häufig. Die Wahl des Kapitäns wird gewöhnlich nicht so ausgekämpft. Aussagen wie: „Wenn der … Trainer oder Kapitän wird, dann gehe ich“ gab es noch nicht.
E. Surov: Was glauben Sie, warum wurden Sie über so viele Jahre gewählt? Was macht Sie aus?
V. Akobian: John plant alles, er liebt es, alle Details auszuarbeiten, angefangen mit dem guten Essen, dann das Hotel und wie man die Spielhalle am besten erreicht. Er versucht auf jede Kleinigkeit zu achten und alle möglichen Vorbereitungen zu treffen.
E. Surov: Er ist also ein guter Manager?
V. Akobian: Ich würde sagen, er macht alles, damit es die Mannschaft bequem hat.
E. Surov: Schreien Sie manchmal Ihre Spieler an?
J. Donaldson: Würde das denn helfen? Ich glaube nicht … Wenn sie schlecht gespielt haben, fühlen sie sich schlecht und das ist schon Strafe genug. Warum sollte ich noch mehr Öl ins Feuer gießen? Die Spieler tragen die Verantwortung für sich und füreinander, nicht für das Land oder den Schachverband.
E. Surov: Bei der letzten Weltmeisterschaft in Khanty-Mansiysk gab es eine unglückliche Platzierung – die Mannschaft wurde Sechster. In der letzten Runde war noch die Niederlage gegen Russland mit 0:4. Was war passiert? Wie erklären Sie sich dieses schmerzliche Ergebnis?
J. Donaldson: Ich habe viel darüber nachgedacht. Ich fange damit an, dass ich vor dem Turnier gehofft hatte, wir würden um Platz drei kämpfen. Russland und China waren natürlich Favoriten, auch die sehr gute Mannschaft aus Polen hatte einen etwas besseren Eloschnitt als wir …
Ich war optimistisch, doch am Ende hatte ich die schlechteste Platzierung während meiner gesamten Zeit als Mannschaftskapitän. Der Hauptgrund dafür war, dass wir keine Zeit hatten, uns zu akklimatisieren und den Zeitunterschied zu bewältigen. Wenn Sie auf den Globus schauen, werden Sie feststellen, dass für neun der zehn teilnehmenden Mannschaften in Khanty-Mansiysk der Zeitunterschied nicht mehr als vier Stunden betrug. Erstaunlich aber wahr. China, Indien, Norwegen – alle aus verschiedenen Teilen der Welt, dennoch im Rahmen dieser vier Stunden. Für unsere Spieler betrug dieser Zeitunterschied zehn bis zwölf Stunden, je nachdem, wer von wo anreisen musste.
Yerevan, wo wir vor zwei Jahren gespielt haben, weist nur eine oder zwei Stunden Unterschied zu Khanty-Mansiysk auf, aber damals war unsere Mannschaft vier Tage vor dem Turnier angereist. Das hatte uns mehr oder weniger gereicht. Es ist nicht gerade einfach, aus den USA nach Khanty-Mansiysk zu kommen ... Als wir unsere Flugtickets schon hatten, wurde der Zeitplan des Turniers plötzlich geändert und das war schon seltsam. Die Verschiebung betrug zwar „nur“ einen Tag, aber dieser Tag wäre gut gewesen, um zu entspannen. Tatsächlich hatten wir nur einen Tag, um uns zu akklimatisieren.
Ich bin bei sieben Weltmeisterschaften Kapitän gewesen. In den sechs davor wohnten die Spieler aller Mannschaften in einem Hotel. In Khanty-Mansiysk war zum ersten Mal eine Mannschaft irgendwo anders untergebracht. So hatte es eine der Mannschaften etwa 200 Meter bis zur Spielhalle und konnte diese zu Fuß erreichen, während die anderen eine zwanzigminütige Busfahrt in Kauf nehmen mussten. Die russische Mannschaft hat sehr gut gespielt und nur eine einzige Partie verloren (gut, China hat nicht mal eine verloren), aber ich denke, dass sich so etwas nicht gehört. Die Mannschaften haben zwanzig bis dreißig Stunden fliegen müssen und ich denke, dass man ihnen den notwendigen Respekt hätte erweisen sollen. Es ist wunderbar, dass Khanty-Mansiysk diese Meisterschaft organisiert hat und es ist wunderbar, dass dort auch weitere Turniere organisiert werden; dennoch ist es nicht richtig, wenn die Mannschaften verschiedene Konditionen bekommen. So etwas sollte nicht vorkommen.
V. Akobian: Ich möchte ergänzen, dass unser Hotel eine deutlich niedrigere Kategorie hatte, als das Hotel „Tarej“, in dem die russische Nationalmannschaft untergebracht war. …
E. Surov: Sagen Sie: Was machen sie jetzt hier in St. Louis?
J. Donaldson: Eigentlich habe ich eine feste Anstellung im Mechanics Institute Chess Club in San Francisco – der älteste noch bestehende Schachklub der USA (seit 1854). Hier arbeite ich als Berater im wunderbaren Schachmuseum Hall of Fame, das sich gegenüber dem bekannten St. Louis Klub befindet.
E. Surov: Eine ganz andere Frage hätte ich noch: Seit ein paar Tagen tauschen wir uns aus und ich bin beeindruckt, dass Sie so viel über die Russische und sogar Sowjetische Geschichte wissen. Verraten Sie mir Ihr Geheimnis. Woher wissen Sie das alles?
J. Donaldson: Ich kann nicht behaupten, dass ich vieles weiß. Eine Sache hatte mich aber schon immer interessiert: Unter allen Weltkulturen gehört die Russische zu den größten. Wer Russisch beherrscht und die russische Literatur im Original lesen kann, der braucht nichts anderes – das ganze Leben liegt einem vor. Es gibt nicht viele Länder, über die man Ähnliches sagen kann. Russland ist sehr kulturreich. Was mich angeht – ich hatte zwar an der Uni einige Unterrichtsstunden in russischer Geschichte, hauptsächlich aber lese ich viel. Ich behaupte nicht, ein Experte zu sein.
V. Akobian: John liest sehr viel, vielleicht haben Sie ihn bei der Olympiade erlebt …
E. Surov: Oh, ja, während der Runde.
V. Akobian: Er liest vier bis fünf Bücher während eines Turniers.
E. Surov: … Während eines Turniers haben Sie also Zeit, Ihren Horizont zu erweitern.
J. Donaldson: Ja. Während der Runde muss der Kapitän immer bei seiner Mannschaft bleiben. Nur so, sicherheitshalber. Die Spieler können jederzeit nach einem Getränk oder Snack verlangen, vielleicht müssen sie den Stift wechseln, irgendeine Frage mit dem Schiedsrichter klären, es kann alles sein. Dafür brauchen sie den Kapitän. Aber die Runde kann fünf oder sechs Stunden dauern, deshalb nehme ich immer etwas zum Lesen mit und während ich da sitze, lese ich.
John Donaldson liest gerne Bücher
E. Surov: Ihr Lieblingsbuch aus der russischen Literatur und überhaupt?
J. Donaldson: Wie gesagt, ich bin kein Experte, würde aber Dostojewskis „Schuld und Sühne“ nennen. Aus der englischen Literatur eine Wahl zu treffen, ist schon komplizierter. Ich kann nicht sagen, dass er mein Lieblingsautor ist, aber ich habe sehr viel von ihm gelesen, vor allem wissenschaftliche Bände – es geht um Pol Teru. Er beschreibt hauptsächlich seine Reisen, wobei er die Schauplätze sehr kritisch beleuchtet...
E. Surov: Ich sehe, dass es Varuzhan eilig hat, möchte dennoch eine weitere Frage stellen, da Sie die Rolle des Kapitäns bei der Olympiade erwähnt haben. Über die Verpflichtungen während der Runde. Sie selbst sind Internationaler Meister, richtig?
J. Donaldson: Ja.
E. Surov: Ich möchte mir nur Ihre Meinung als Kapitän und Fachmann anhören. In der russischen Nationalmannschaft hat der Präsident des Schachbundes, der keinen Schachtitel besitzt, den Posten des Kapitäns. Wie finden Sie das?
J. Donaldson: Ich denke, dass jedes Land und jede Mannschaft ein Spezialfall ist. Urteilen sollte man nach den Ergebnissen und zwar nicht eines einzelnen Turniers, sondern langfristig gesehen. In Bezug auf Schach unterscheidet sich Russland stark von anderen Ländern. Es gibt eine große Zahl an starken Spielern, die für drei, vier Nationalmannschaften reichen würden. Wenn die vierte Mannschaft die erste besiegt, wäre dies keine so große Überraschung. Die Basis bilden natürlich Kramnik, Karjakin … Wie viele andere Spieler gibt es aber, die zur Auswahl stehen! Grischuk, Svidler, Nepomnyashchy … Viele junge Spieler. Inarkiev, Fedoseev, Jakovenko, die Liste kann sehr lang werden. Die Mannschaft der USA hat aktuell drei starke Spieler, für die zwei anderen Plätze gibt es nur vier, fünf Anwärter. Verstehen Sie den Unterschied?
Deshalb sind alle Behauptungen, Russland habe im Schach nachgelassen, Unfug. Lange keine Olympiade oder Weltmeisterschaft mehr gewonnen … Hören Sie, von den Top 100 Großmeistern der Welt kommen 25 aus Russland! Niemand hat eine derart lange Sitzbank. Wäre die Olympiade an 20 Brettern, gäbe es keinen Kampf. Aber es wird an vier Brettern gespielt, dazu elf Runden und ein Fehler genügt, um die Mannschaft aus dem Kampf um Gold zu werfen...
Zusammenfassend möchte ich sagen: Was das Schach angeht, ist das Hauptziel der Amerikaner, möglichst viele konkurrenzfähige Spieler heranwachsen zu lassen. Uns fehlen 2700er und ich glaube, dass wir auf dem richtigen Weg sind, aber es steht uns noch viel Arbeit bevor.
E. Surov: Herzlichen Dank! Vielen Dank auch unserem Dolmetscher Varuzhan, der es leider eilig hat, sonst würden John und ich die ganze Nacht lang diskutieren.
J. Donaldson: Vielen Dank! Ihnen alles Gute!
Fotos: Evgeny Surov