Interview mit Jason Kouchak

von André Schulz
29.05.2020 – Der französische Musiker, Pianist und Komponist ist ein begeisterter Schachfreund. Den Corona-Lockdown verbringt er beim Schach spielen oder als Zuschauer bei den Online-Turnieren. Eigentlich wollte er aber beim Holland Park Chess sein, bei einer Lebendschachaufführung mit Helena Bonham-Carter als weiße Königin.

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Was bedeutet Corona für Sie?

Corona bedeutet, über uns selbst und unsere Umgebung nachzudenken, eine Chance, unsere Erwartungen neu auszurichten und unseren Platz in der Welt gemeinsam neu zu bewerten. Im Grunde ist es eine Chance, freundlicher zueinander zu sein und uns wieder zu verbinden, indem wir Harmonie in der Menschheit finden.

Wo halten Sie sich zur Zeit auf?

Zurzeit wohne ich in Paris, um in diesen unsicheren Zeiten bei meiner Mutter zu sein.

Wie spielt sich ihr Leben im Moment ab?

Das Leben ist die Art und Weise, wie man seine Zeit, seine Energie und seinen Raum nutzt. Es gibt Zeiten, in denen es eine Herausforderung ist, da es fast unmöglich ist, langfristige Pläne zu schmieden, aber ich versuche, die Erwartungen zu managen und mich auf die positiven Aspekte dieser "Neuen Normalität" zu konzentrieren, denn ich glaube, dass wir alle zusammen in Zukunft stärker werden und weniger als selbstverständlich annehmen werden.


Jason als Kiebitz beim Match Juraj vs Patrice

Wie viele Ihrer Shows haben Sie wegen der Corona-Pandemie abgesagt?

Leider habe ich einige Konzerte in London und eines in Paris absagen müssen, das für Beethovens 250-jähriges Jubiläum in diesem Frühjahr vorgesehen war.


Ich musste auch den 10. Jahrestag des Starts des Holland Park Chess auf den Herbst verschieben. Dies sollte eine Ballett- und Schachaufführung mit Gastauftritten meiner Freundin Helena Bonham-Carter als Weiße Königin auf der 'Reise der Königin' werden.
 
Wie verbringen Sie jetzt Ihre Zeit?

Ich finde viel mehr Zeit, um die russischen Klassiker zu lesen und habe meine französischen Lieblingsbücher der Kindheit wie Der kleine Prinz und die wunderbaren Fabeln von Fontaine wiederentdeckt. Außerdem habe ich jeden Morgen eine Trainingseinheit mit Laufen, Yoga und Karate. Am Nachmittag übe ich Klavier und schreibe neue Musikstücke.

Schachtraining mit Daysybell

Verfolgen Sie die Online-Schachturniere?

Ja, ich verfolge diese Turniere täglich und hatte vor kurzem viel Spaß, die Top-Schachspieler bei Magnus Carlsens Invitational zu beobachten.
Ich habe einige Lieblingskommentatoren wie Judit Polgar und Lawrence Trent, mit ihren wunderbaren Schachanekdoten. Ich finde es toll, dass mehr Leute während des Lockdowns, inspiriert vom Spiel der Großmeistern, sich selber bei Online-Turnieren beteiligen. 

Die Fragen stellte André Schulz.

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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