Interview mit Thomas Weischede

von ChessBase
02.03.2023 – Thomas Weischede ist Vorsitzender der Emanuel-Lasker-Gesellschaft, die seit über 20 Jahren im Namen des zweiten Schachweltmeisters mit großem Engagament die Schachkultur, nicht nur in Deutschland pflegt. Anlässlich eines Besuchs in Hamburg berichtet Thomas Weischede in einem Video-Interview mit Arne Kähler von den Aktivitäten der ELG.

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Das folgende Video-Interview (s.u.) wurde Ende letzter Woche in Hamburg aufgezeichnet. Zu dem Zeitpunkt war noch nicht bekannt, dass der Schachgipfel in Magdeburg abgesagt wurde und sich das Präsidium des DSB personell neu aufstellen wird. Obwohl die ELG kein Schachverein ist, werden natürlich gute Kontakte zum DSB gepflegt, der auch im Laskerjahr 2018 auf seiner Tagung in Eisenach mit einem Lasker 2018 ausgezeichnet wurde.

Ergänzend zum  Interview legt der Vorsitzende der ELG, RA Thomas Weischede, daher Wert auf folgendes Statement:

Für die ELG nehme ich mit Sorge die aktuellen Turbulenzen rund um den DSB wahr. Vor allem die öffentliche Diskussion um Personalien, die wirtschaftliche Situation des DSB und die möglicherweise damit verbundene Absage des Schachgipfels in Braunschweig kann keinen Freund des Schachs unberührt lassen. Ich rate trotzdem zu Zurückhaltung und Vertrauen. Ich bin zuversichtlich, dass es im DSB ein engagiertes Eigeninteresse gibt, alle Probleme so schnell wie möglich transparent und effektiv zu lösen. Offenbar zeigt diese Lage aber, dass die ehrenamtliche Struktur des DSB den modernen Anforderungen an einen solchen Sportverband nicht mehr gerecht werden kann. Ich kann und möchte mir zwar kein Urteil zu diesen Turbulenzen und deren Ursachen erlauben. Es drängt sich aber der Eindruck auf, dass bislang immer wieder unterbliebene Reformen nun mit Nachdruck in den zuständigen Gremien des DSB zügig, sachlich und ergebnisoffen neu diskutiert werden sollten. Denkverbote sollte es dabei nicht geben. Alles, was dem Anspruch gerecht wird, konstruktive und umsetzbare Lösungen zu finden, verdient Beachtung. Jede Krise ist deswegen auch immer eine Chance, künftig vieles nicht nur anders, sondern auch besser zu machen. Ohne ein solides wirtschaftliches Fundament kann dies nicht gelingen.

Ich möchte zudem betonen, dass alle Vereinigungen und Personen, die das Schach in und aus Deutschland heraus fördern möchten, ein Interesse daran haben müssen und sollten, dass der Schachsport durch einen gut und stark aufgestellten DSB geführt und repräsentiert wird. Ein schlechtes Image des DSB würde auf alle anderen Player abfärben. Daran kann niemand ein Interesse haben. Insofern bietet sich daher ein allseitiger Schulterschluss im deutschen Schach an, den DSB in der jetzigen Situation in jedweder Weise zu unterstützen. Was wer dazu wie beitragen kann und möchte, wird eine der spannenden Fragen der nächsten Wochen und Monate sein. Diese Frage kann nur der DSB selbst beantworten. Auf Unterstützung durch die ELG kann der DSB jedenfalls zählen.

Thomas Weischede, Vorsitzender der ELG

 

Videoproduktion: Arne Kähler

 

Homepage der Emanuel-Lasker-Gesellschaft...

 


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