Insgesamt zog Anand eine positive Bilanz der Turniere, die er in der ersten Hälfte des Jahres gespielt hat.
"Ich habe viel gespielt und ... 22 meiner Partien wurden entschieden - 14 Siege, 8 Niederlagen. Im Vergleich zum Jahr zuvor, als ich Schwierigkeiten hatte, überhaupt eine Partie zu entscheiden, ist das bereits ein großer Fortschritt. So gesehen war dieses Jahr sehr erfolgreich. Ich wolle viel spielen, um zu verstehen, wie es mir ging und das Spielen hat dabei sehr geholfen. ... Ich wollte eine Feuerprobe durchlaufen, eine Art Prüfung. Jetzt habe ich die Ergebnisse und die Erkenntnisse, die ich während meiner Partien gewonnen habe und kann darüber nachdenken und daran arbeiten."
Sehr offen sprach Anand über die vernichtende Niederlage, die er beim Tal Memorial gegen Carlsen erlitten hat.
"Das war eine der schlimmsten [Niederlagen]. Ich habe nicht nur verloren, ich habe peinlich verloren. Die Partie war ziemlich schnell vorbei. Es war ein wirklich, wirklich schlechter Tag. ... Irgendetwas ging offensichtlich schief und ich habe auch eine Idee, was. Ich werde daran arbeiten, dieses Problem zu beheben, aber es ist eins von vielen Problemen, die sich gezeigt haben."
Enthusiastisch äußerte sich Anand über den Erfolg von Boris Gelfand, seines WM-Herausforderers 2012, beim Tal Memorial.
"Ich habe mich sehr, sehr gefreut. Ich merke immer wieder, wenn ich nicht dabei bin, dann halte ich zu Vlady (Kramnik) oder Boris, den Spielern meiner Generation. Mittlerweile ist das eine ganz natürliche Reaktion. Beim Aljechin Memorial hat mich [Gelfands] Spiel beeindruckt, aber ich war nicht sicher, ob das nicht nur ein vereinzelter Turniererfolg war, aber jetzt hat er gezeigt, dass mehr dahinter steckt. Ein beeindruckendes Ergebnis und ich ziehe meinen Hut vor ihm. Ich werde definitiv darüber nachdenken, was er richtig gemacht hat und das irgendwie nutzen."
Zum vollständigen Interview bei The Indian Express (englisch)