Die Isle of Man ist eine Insel in der Irischen See, dem Stück Meer zwischen Schottland, England, Wales, Nordirland und der Republik Irland. Die Entfernung zu den vier Landesteilen Großbritanniens bzw. nach Irland beträgt jeweils keine hundert Kilometer Luftlinie. Geografisch betrachtet ist die Isle of Man eine der "Britischen Inseln"; politisch gesehen gehört das Eiland zwar der britischen Krone, ist aber kein Teil des Vereinigten Königreichs - und schon gar nicht ein Teil der Europäischen Union. Aufgrund ihres Sonderstatus hat die Insel also mit dem zurzeit in den Medien omnipräsenten Thema "Brexit" nichts zu tun. Die Spezialität dort sind wohl eher günstige Steuertarife, Motorradrennen ("Isle of Man Tourist Trophy") - und eben das Schach-Open, zu dem jedes Jahr im Herbst eine große Zahl von Topspielern aus aller Welt anreisen. Die Flugzeit von der Weltstadt London aus beträgt nur ca. eine Stunde.
Die Nr. 1 der Setzliste, der armenische Großmeister Levon Aronian, startete mit einem Sieg ins Turnier. | Foto: Chess.com/Maria Emelianova (Turnierseite)
Am Isle of Man Masters (es gibt auch noch ein "Major" und ein "Minor") nehmen 165 Spieler teil - fast ausnahmslos Titelträger. Alleine 20 Großmeister verfügen über eine Elozahl oberhalb von 2700 Punkten; ganz oben in der Liste stehen Levon Aronian, Anish Giri und Maxime Vachier-Lagrave mit jeweils 2780 Elopunkten. Mit von der Partie sind auch die Exweltmeister Kramnik und Anand sowie Pavel Eljanov, der das Turnier 2016 gewinnen konnte.
Viswanathan Anand: Exweltmeister beim Isle of Man Open | Foto: Chess.com/Maria Emelianova (Turnierseite)
Lokalmatador: Michael Adams | Foto: Chess.com/Maria Emelianova (Turnierseite)
Sieger 2016: Pavel Eljanov - der Sieger 2017 war Weltmeister Magnus Carlsen | Foto: Chess.com/Maria Emelianova (Turnierseite)
Wer regelmäßig selber an offenen Turnieren teilnimmt, der weiß, dass in der ersten Runde die obere Hälfte der Setzliste gegen die untere gepaart wird. Auf der Isle of Man hieß dies heute konkret, dass zwanzig 2700er Großmeister gegen Spieler aus dem 2400er Elobereich antreten mussten. Als stärkerer Spieler in der ersten Runde nicht zu gewinnen hat gewisse Konsequenzen: Es ist nicht nur ein halber Punkt weg, sondern man ist auch in Sachen Zweitwertung von Anfang an gehandicapt. Man muss, während man den kleinen Rückstand aufzuholen versucht, gegen tendenziell schwächere Gegner antreten als die Konkurrenten, die mit einem Sieg ins Turnier gestartet sind. Das kann für die Endabrechnung, wo es um winzige Unterschiede in der Zweitwertung gehen kann, schmerzhafte Konsequenzen haben. Andererseits kann die Paarung gegen etwas schwächere Gegner es natürlich auch erleichtern, in weiteren Runden volle Punkte zu holen.
Es spricht für die hohe Professionalität der im Turnier vertretenen "2700er", dass keiner von ihnen seine Erstrundenpartie verlor. Dennoch ist die Zahl von neun Remisen in diesem Bereich bemerkenswert - eine Differenz von 300 Elopunkten ist offenbar keine Sieggarantie.
Ergebnisse der 1. Runde
... gespielt wurde an 82 Tischen - die Deutschen Spitzenspieler Georg Meier, Alexander Donchenko, Rasmus Svane, Daniel Fridman, Niclas Huschenbeth, Dennis Wagner, Elisabeth Pähtz und Vincent Keymer gewannen allesamt ihre Spiele.
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