Italienisch al dente

von ChessBase
23.10.2013 – Vielen Schachspielern gilt Italienisch als Anfängereröffnung: zu einfach, zu lasch. Das aber ist ein Irrglaube, der an der Entwicklung vorbei geht, die dieser Klassiker in den letzten Jahrzehnten erlebt hat. Stefan Kindermann ist einer der Protagonisten der Italienisch-Renaissance. Auf seiner DVD zeigt er ein Repertoire, in dem die feinen Nuancen für überraschend viel Biss sorgen. Mehr...

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Stefan Kindermann: Intelligentes Italienisch

Wer „kennt“ sie nicht, die Italienische Eröffnung? Die Grundzüge 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 dürfte jeder Vereinsspieler quasi mit der Muttermilch in sich aufgenommen haben, als es um die ersten Schritte im Eröffnungsspiel ging. Diesem Faktum verdankt sich das nicht immer vorteilhafte Etikett der Einfachheit: die Figuren werden auf natürliche Weise entwickelt, das Spiel wirkt überschaubar und damit arm an Dynamik und taktischen Finessen. Vielleicht ist dieses Klischee der Grund dafür, dass viele Schachfreunde nicht viel von der Eröffnung halten. Der Mitbegründer der Münchener Schachakademie Stefan Kindermann vermittelt auf seiner neuen Fritz-Trainer DVD hingegen ein ganz anderes Bild. Er gehört zu einer Reihe von Großmeistern, die über Jahrzehnte eine moderne Spielart der Italienischen Eröffnung kultiviert und damit viele Erfolge erzielt haben.

Einleitungsvideo der DVD


Gerade in den letzten Jahren setzte dank Carlsen, Aronian oder Radjabov sogar eine regelrechte Renaissance ein. Kindermann gliedert seine neue Fritz-Trainer-DVD in vier Abschnitte: Zur Einstimmung stehen zunächst vier Modellpartien auf dem Programm, u.a. Morozevich-Adams (2008).

Morozevich-Adams. Weiß hat seinen Wunschaufbau erreicht und ist zum Angriff bereit.

Mit der Darstellung der „Typischen Motive“ (12 Videos) folgt der erste große Hauptabschnitt der DVD. Hier erläutert Kindermann u.a. "Opfer auf h6", "Verfrühtes d5", "Sg4-Motiv - Räumung der h-Linie" und "Damenflügel-Expansion". Ganz wichtig für 1.e4-Spieler, die dem Vorbild des Großmeisters nachfolgen wollen, ist die Lektion "Tu es nicht! Typische Fallstricke in der Zugfolge!". Sonst kann man auch mit den weißen Steinen ganz plötzlich unter die Räder geraten.

Stefan Kindermann demonstriert das Motiv "verfrühte Fesselung"

Aus dem Abschlusstest: Wie soll Weiß fortsetzen: a) Sxf7 b) Dh5 c) g4

Und damit ist auch schon der Übergang zum nächsten großen Abschnitt auf der DVD geebnet. Im „Theoretischen Teil“ (8 Videos) geht Stefan Kindermann die Varianten systematisch durch und baut so nach und nach ein Italienisch-Repertoire zusammen, in dem das Wissen um die kleinen Unterschiede die Aussicht auf einen großen Vorsprung eröffnet. Die vorangegangenen Abschnitte helfen dem Zuschauer dabei maßgeblich, die konkreten Varianten zu erfassen und sich rasch einprägen zu können. 

Vom Ansehen der Videos alleine wird man das Potential dieses neuen Fritz-Trainers jedoch nicht ausschöpfen. Ob und wie gut man sich die Varianten, Tricks und Strategien gemerkt hat, das sollte man als Zuschauer zum Abschluss selbst ausprobieren. Denn im letzten Abschnitt stellt der Meister Sie in zehn Übungslektionen im interaktiven Trainingsmodus vor die Entscheidung zwischen drei Kandidatenzügen und gibt Ihnen das Zugrecht. Jetzt Sie an der Reihe und können zeigen, wie viel Wissen Sie in den vorangegangenen vier Trainingsstunden erworben haben. 

Alles gleich richtig zu beantworten, ist hier gar nicht das eigentliche Ziel. Wenn Sie einmal nur den zweitbesten Zug erwischen, werden Sie von Stefan Kindermann zusätzliches wertvolles Videofeedback bekommen und verstehen am Ende vielleicht noch mehr, als wenn Sie gleich richtig getippt hätten.



Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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