In Gedenken an Janis Klovans
Text: Arturs Neiksans, Fotos:Rene Olthof
Hinweise zu den Bildern von Alexei Shirov
Wahrscheinlich ist er einer der
berühmtesten lettischen Großmeister, doch wer ihn kannte, wird zustimmen, dass
seine Einfachheit und seine Freundlichkeit ihn auch zum beliebtesten gemacht
haben. Letzten Oktober verstarb Janis Klovans im Alter von 75 Jahren unerwartet
und ließ eine Familie und Schüler zurück, die ihn sehr vermissen.
Gedenkminute für Janis Klovans
Vor kurzem wurde mit großer
Unterstützung unseres Schachstars Alexei Shirov ein Turnier zum Gedenken an
Janis organisiert, in dem die besten in Lettland geborenen Spieler antraten, von
denen viele schon lange nicht mehr in Lettland gewesen waren.
Janis Klovans
Janis wurde am 9. April 1935 in Ruba,
einem Dorf im Bezirk Saldus, geboren, doch noch in Janis' Kindheit zog die
Familie erst nach Jelgava und später dann nach Riga.
Janis Klovans, Ende der 1970er
Janis Klovans schaut beim lettischen Zauberer Alvis Vitolinsh zu, Ende der
1970er
Daniel Fridman vor der Rigaer Schachschule
Schach lernte Klovans erst mit 14
Jahren, Unterricht erhielt er von Janis Kruzkops. So lernte er auch seine
späteren Freunde Mikhail Tal und Aivars Gipslis kennen – einer von ihnen wurde
wenig später Weltmeister, der andere ein angesehener Großmeister. Janis selbst
widmete fast 50 Jahre seines Lebens der Förderung talentierter junger lettischer
Spieler und zu seinen besten Schülern und Schülerinnen zählen die Großmeister
Maris Krakops, Inguna Erneste, Laura Rogule, die Internationalen Meister Katrina
Skinke, Viktorija Ni und viele andere mehr.
Janis Klovans mit Schülerin Katrin Skinke 2007
Lettischer Triple-Sieg in Pardibice 2009, Katrina Skinke, Laura Rogule und
Viktorija Ni
Auch ich war Schüler von Janis.
Angesehener Trainer zu sein hinderte Janis nicht daran, selbst eine Reihe
bemerkenswerter Erfolge zu erzielen. So wurde er drei Mal Seniorenweltmeister
und neun Mal (!) lettischer Meister – ein Rekord, und ich kann mir kaum
vorstellen, dass jemand diese Leistung in den kommenden Jahrzehnten überbietet!
Das Blitzturnier zu Janis' Ehren
(gespielt wurden 14 Runden mit einer Bedenkzeit von 4 Minuten + 3 Sekunden pro
Zug), fand in der Jugla-Schule statt, die nur 50 Meter von Janis' ehemaliger
Wohnung entfernt liegt.
Das Turnier, das hoffentlich zur
Tradition wird, lockte 45 Teilnehmer an, darunter fünf Großmeister und sechs
Internationale Meister, die das Turnier zum stärksten Turnier machten, das in
Lettland seit langem stattgefunden hat. Angeführt wurde das Feld von niemand
anderem als unserem Alexei Shirov (der jetzt für Spanien spielt) und Daniel
Fridman (Deutschland). Die beiden dominierten das Turnier und landeten
problemlos auf Platz Eins und Zwei. Platz Drei ging an den sehr erfahrenen
lettischen IM Olegs Krivonosovs, der wieder einmal seinen Ruf bestätigte, schwer
zu schlagen zu sein – er verlor nur gegen Fridman, machte sieben Partien Remis
und gewann sechs.
Janis war immer sehr stolz auf seine Schüler und wird
ewig im Herzen lettischer Schachspieler bleiben. Danke Janis, für Alles – Du
fehlst uns.
Ergebnisse bei Chess-results
Die Schiedsrichter Vairis Kurpnieks und Albert Ciminsh.
Cheforganisator Ilmars Krums.
Die Partie gegen Katrin Skinke war laut Shirov, die interessanteste, die er im
Turnier gespielt hat.
2. Runde, Shirov und Toms Kantans, li, ein Schüler von Klovans.
Vitaly Samolins zweite Leidenschaft ist das Pokerspiel.
Janis Daudzvardis, genannt "the hat"
Der junge Wissenschaftler Egons Lavendelis gegen "the tat".
Glücklicher Sieg von Fridman gegen Toms Kantans.
Kampfremis von Shirov gegen den alten Fuchs Igor Rausis, von
dem Shirov 1986 viel für sein Eröffnungsstudium gelernt hat.
4. Runde, Shirov mit Schwarz gegen seinen früheren Trainer, Zigurs Lanka.
Zigurds Lanka war ein enger Freund von Janis Klovans.
6. Runde, Shirov gegen Daniel Fridman. Nachdem Fridman nach Deutschland
emigrierte, wohnte er bei seinen Besuchen in Riga gelegentlich in Klovans
Wohnung in Yugla.
7. Runde, Shirov gegen Yuzef Petkevich, der wie Janis Klovans (dreimal!) und
Vladimir Bagirov Seniorenweltmeister war.
Der starke IM Andrei Sokolov, nicht zu verwechseln mit dem früheren
WM-Kandidaten, hat vor fünf Jahren mit Schach aufgehört und ist nun Direktor
eines TV-Senders in Nowgorod. Trotzdem ist er für dieses Turnier nach Riga
gekommen. Obwohl Shirov und Sokolov im gleichen Jahr in der gleichen Stadt
geboren wurde, haben sie zuvor nur einmal gegeneinander gespielt.
Die Partie zwischen Fridman and Lanka zog die Zuschauer in ihren Bann.
Matiss Mustaps liebt taktisches Spiel.
IM Oleg Krivonosov, wurde Dritter und strebte gegen den Shirov ein schnelles
Remis an. "Offenbar hatte er vergessen, dass er mich 1990 in einem
freundschaftlichen Blitzwettkampf mit 4,5:0,5 geschlagen hatte.
Dr. Yuri Agafonov
Arturs Neiksans