Jiri Stocek gewinnt 26. OIBM

von André Schulz
06.11.2023 – Mit einem Sieg in der Schlussrunde setzte sich Jiri Stocek bei den 26. OIBM dank besserer Zweitwertung vor Maxime Lagarde auf den ersten Platz und wurde Turniersieger. Roven Vogel beendete das Turnier als Dritter und erzielte seine dritte und letzte GM-Norm.| Fotos: Sandra Schmidt

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Die Offenen Internationalen Bayrischen Meisterschaften, kurz OIBM, sind im deutschen Turnierkalender ein ganz besonders beliebtes Turnier, zum einen wegen des reizvollen Ambientes am Tegernsee, zum anderen wegen der perfekten Organisation, für die in den vergangenen Jahren Sebastian Siebrecht sorgte und noch sorgt.

So sind die Teilnehmerzahlen stets hoch. Auch international haben die OIBM große Anziehungskraft. In diesem Jahr fanden bei der 26ten Auflage des Traditionsturniers etwas über 500 Schachfreunde den Weg ins Gut Kaltenbrunn in Gmund, darunter auch wieder eine Reihe von Großmeistern und viele junge Talente.

Als Erster der Startliste nahm der französische Großmeister Maxime Lagarde das Rennen um den Turniersieg auf. Mit Christian Bauer befand sich ein weitere französischer Großmeister unter den Favoriten. Zu den weit gereisten Teilnehmern gehörte G N Gopal. Der heute 34-Jährige war einst, 2007, mit 18 Jahren der erste Großmeister aus der indischen Provinz Kerala und der 16te Großmeister Indiens, bevor dort der ganz große Schachboom ausbrach.

Bester deutscher Spieler im großen Feld, gemäß Elo war Roven Vogel. Der U16-Weltmeister von 2015 hoffte mit einem guten Ergebnis seine dritte und letzte GM-Norm zu erzielen. Zu den jüngeren starken Spielern im Teilenehmerfeld gehörte Lucas van Foreest, der jüngere Bruder von Jorden van Foreest. Mit Husain Besou spielte ein sehr junges Talent mit. Der Dritte der U12-Weltmeisterschaft 2022 wird als zukünftiger Großmeister heiß gehandelt. Der elfjährige sorgte für Schlagzeieln, als er im April für den Mitropa Cup in die deutsche Nationalmannschaft berufen wurde.

Nach fünf Runden hatte Roven Vogel mit rasanten fünf Siegen die alleinige Führung übernommen, verlor dann aber an Fahrt. Der Dresdener blieb auch im weiteren Turnierverlauf ohne Niederlage, konnte aber auch keine Partie mehr gewinnen. Seine sieben Punkte reichten aber für den dritten Platz und für seine dritte GM-Norm. Roven Vogel wird also der nächste deutsche Schachgroßmeister sein.

Alle Spieler mit Normen

Turniersieger wurde Jiri Stocek. Der Tscheche lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Ukrainer Petro Golubka. Nach acht Runden führte Golubka das Feld mit sieben Punkten an. In der Schlussrunde unterlag er jedoch Maxime Lagarde. Stocek kam indes aus der Verfolgergruppe heraus zu einem Sieg über Arseny Kargin und beendete das Turnier mit 7,5 Punkten, punktgleich mit Maxime Lagarde, aber mit der besseren Feinwertung.

Jiri Stocek

Hinter den beiden Siegern beendeten nicht weniger als 15 Spieler das Turnier punktgleich mit 7 Punkten. Als beste weibliche Teilnehmerin schnitt die polnische Nationalspielerin Jolanta Zawadzka ab. Laura Unuk kam auf die gleiche Punktzahle (6,5 Punkte), mit schlechterer Feinwertung.

Der junge Ukrainer Tykhon Cherniaiev, der als Flüchtling zeitweise für den Deutschen Schachbund spielte, belegte mit 6,5 Punkten Platz 22.

Der 13-jährige übertraf seine Elozahl um 100 Punkte. Husain Besou wurde mit einem halben Punkt weniger 35ter.

Christian Bauer erhielt ein Fritz-Programm für die beste Partie in Runde 9.

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Endstand

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Stocek, Jiri 7,5 2392
2 Lagarde, Maxime 7,5 2238
3 Vogel, Roven 7 2406
4 Gopal, G.N. 7 2378
5 Golubka, Petro 7 2368
6 Kurmangaliyeva, Liya 7 2364
7 Mastrovasilis, Dimitrios 7 2347
8 Vetoshko, Volodymyr 7 2326
9 Kulaots, Kaido 7 2306
10 Van Foreest, Lucas 7 2303
11 Bauer, Christian 7 2297
12 Schneider, Ilja 7 2291
13 Petrov, Nikita 7 2280
14 Reimann, Sebastian 7 2265
15 Hess, Max 7 2221
16 Manish, Anto Cristiano F 7 2194
17 Meißner, Felix 7 2173
18 Schmider, Niklas 6,5 2430
19 Zawadzka, Jolanta 6,5 2330
20 Morawietz, Dieter 6,5 2320
21 Kargin, Arseny 6,5 2303
22 Cherniaiev, Tykhon 6,5 2258
23 Khrapko, Marharyta 6,5 2208
24 Ciolek, Andreas 6,5 2203
25 Litzka, Richard 6,5 2187

518 Spieler

Partien

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.