Jobava und Grandelius gewinnen in Malmö

von Marco Baldauf
14.05.2017 – Der höchst kreative Baadur Jobava (Foto) siegte zusammen mit Schwedens Nr. 1, Nils Grandelius, beim Sigeman&Co Malmö Turnier 2017. Die spannendste Partie der beiden Schlussrunden produzierten jedoch Nigel Short und Pavel Eljanov: nach einem schwachen Turnierstart Eljanovs schien Short Schwäche zu spüren und ging in einer Nebenvariante des Caro-Kann große strategische Risiken ein, um schon bald alle Brücken hinter sich abzubrechen.

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Niemand Geringeres als Pavel Eljanov bringt Ihnen die Variante näher, die Gyula Breyer bereits 1911 entdeckte und die heute im Eröffnugnsrepertoire von Weltmeistern wie Kasparov, Kramnik, Anand oder Carlsen ist.

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Jobava und Grandelius gewinnen in Malmö

Das sechsköpfige Rundenturnier TePe Sigeman fand vom 10. bis 14. Mai im schwedischen Malmö statt. Zwei schwedische Großmeister - Erik Blomqvist und Nils Grandelius - befanden sich im Teilnehmerfeld, dazu gesellten sich mit Pavel Eljanov und Baadur Jobava zwei Spieler der erweiterten Weltspitze. Der älteste Teilnehmer, Nigel Short, WM-Finalist von 1993, hat zwar nicht mehr die Spielstärke von früher, kann aber immer noch jeden schlagen - dies stellte er zu Beginn des Jahres mal wieder unter Beweis, als ihm in Gibraltar Fabiano Caruana zum Opfer fiel. Ebenso spannend war die Frage, wie sich Harika Dronavalli, die einzige Frau im Feld, schlagen würde.

Nach den ersten drei Runden lagen Baadur Jobava und - etwas überraschend - Erik Blomqvist mit 2.0/3 an der Tabellenspitze - wir berichteten davon. Etwas sorgen musste man sich um das Ergebnis des nominellen Favoriten: Pavel Eljanov lag bis dato mit nur einem Zähler am Tabellenende, in Runde Vier wartete Nigel Short als Gegner.

Eljanov erwischte einen schwachen Start.

Nigel Short schien Blut zu riechen und sprang seinen Gegner förmlich an.

Short - Eljanov

 

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Das dynamische Spiel, basierend auf einem starken strategischen Fundament, hat mich von jeher fasziniert, und ich habe auf diesen DVDs die Varianten vorgeschlagen, die ich auch persönlich in der Praxis bevorzuge.

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Nils Grandelius besiegte unterdessen seinen Landsmann Blomqvist und zog damit mit Jobava gleich.

Co-Sieger Nils Grandelius

In der fünften Partie endeten alle drei Begegnungen mit einer Punkteteilung. Harika konnte Short keine großen Probleme bereiten und so beendeten beide das Turnier mit -1.

Die Außenseiterin Harika Dronavalli kann mit 2.0/5 wohl zufrieden sein.

Blomqvist remisiert gegen Jobava und kommt mit 50% auf den geteilten dritten Platz. Eljanov hat hingegen gute Chancen mit einem Sieg über Grandelius noch den Turniersieg zu erzielen, spielt im Mittelspiel jedoch nicht energisch genug und die Position verflacht zum Remis.

Endstand:

Partien:

 

Fotos: Lars OA Hedlund

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Marco Baldauf, Jahrgang 1990, spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Schach. Zwei Mal wurde er Deutscher Jugendmeister, seit 2015 spielt er für die Schachfreunde Berlin in der Bundesliga. Für Chessbase schreibt er gelegentlich auf der Homepage, kommentiert live oder versucht sich als Autor von Fritztrainern.

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