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Im Streit mit dem Norwegischen Schachverband um die Einbindung von Sponsorengeldern aus der Wettwirtschaft, namentlich der Kindred-Gruppe, hatte Magnus Carlsen im letzten Jahr den Offerspill Chess Club gegründet, um mit diesem mehr Einfluss im norwegischen Schachverband zu gewinnen.
Nachdem die Corona-Pandemie-Beschränkungen in Norwegen gelockert wurden, organsierter der Offerspill Chess Club ein "richtiges" Schachturnier, mit Partien am Brett. Die Idee des Turniers im Schweizer System bestand darin, jungen Talenten im Vergleich mit versierten Spielern Spielpraxis zu geben. Außerdem wollte man das klassische Turnierleben nach dem Lockdown wieder beleben. Die 30 Teilnehmer wurden allesamt zum Turnier eingeladen. Es war also ein geschlossenes Turnier. Zuschauer waren allerdings wegen der anhaltenden Corona-Krise keine zugelassen. Zu den Sicherheitsmaßnahmen gehörte auch die Desinfektion der Bretter und Figuren vor jeder Runde.
Das Turnier wurde von der Kindred-Gruppe gesponsert. Das das Turnier sehr kurzfristig anberaumt wurde, konnte es nicht zur Eloauswertung bei der FIDE eingereicht werden. Die FIDE verlangt eine Anmeldung 30 Tage im voraus.
Das Turnier wurde vom 10. bis 18. Juni ausgespielt, mit einem Preisfonds von 100.000 NOK (etwa 9.400 Euro), wobei 26.000 NOK für den Sieger reserviert waren. Die Spieler erhielten 90 Minuten für die gesamte Partie, plus eine 30-Sekunden-Zugabe pro Zug.
Weltmeister Magnus Carlsen veredelte das Turnier mit seiner Anwesenheit bei einigen Runden, in denen er die Partien für die Live-Übertragung kommentierte.
Der schwedische IM Linus Johansson hatte den besten Start und gewann mit seinem energischen Angriffsstil die ersten fünf Runden. Dabei bezwang er unter anderem GM Benjamin Notkevich (2476) und den topgesetzten GM Aryan Tari (2634). Johansson ist hauptberuflich in einer Beraterfirma tätig und unterbrach seinen beruflichen Alltag während des Turniers nur für die Zeit, in der er die Partien spielte. Urlaub nahm er sich für das Turnier nicht.
Hier sind Johanssons fünf Siege in Folge zum Anfang des Turniers:
In der 6. Runde wurde der Siegeslauf von Linus Johansson von IM Johannes Haug jedoch gestoppt.
In den letzten drei Runden spielte Haug zweimal remis und gewann noch eine Partie, während Johansson in der 7. Runde eine weitere Niederlage kassierte, was Haug den ersten und Johannson den zweiten Platz einbrachte. Acht der 30 Teilnehmer sind Mitglieder im Offerspill Chess Club, darunter auch die beiden Erstplatzierten. Dritter wurde GM Frode Urkedal vor dem punktgleichen FM Milton Pantzar.
Für die Freunde des Endspiels hat Karsten Müller vier lehrreiche Endspiel ausgewählt.
Turmendspiele haben eine hohe Remistendenz Bauernendspiel nicht Daher ist bei der Abwicklung stets Vorsicht angesagt:
Vorsicht bei der Abwicklung ins Bauernendspiel
Bauernendspiele sollten stets sehr genau berechnet werden und man sollte sich bei der Abwicklung ganz sicher sein:
Die Macht der Läufer und der Freibauern
Weit vorgerückte Freibauern sind im Endspiel in aller Regel eine Macht:
Mattüberfall
Normalerweise ist das Endspiel Turm und Springer gegen Turm relativ leicht remis. Aber wenn der verteidigende König am Rand ist, kann es Probleme geben. Auch der Bauer h7 kann sogar Schaden anrichten:
Übersetzt und bearbeitet von André Schulz.
V.l.n.r.: Linus Johansson, Johannes Haug, Frode Urkedal.
Pl | Name | i-Rtg | Club | Score | Med.Buchh | i-Performance |
1 | IM Johannes Haug | 2431 | Offerspill Sjakklubb | 7.0 | 35.5 | 2661 (+26.50) |
2 | IM Linus Johansson | 2476 | Offerspill Sjakklubb | 6.5 | 36.0 | 2602 (+15.30) |
3 | GM Frode Olav Olsen Urkedal | 2557 | SK 1911 | 6.0 | 36.0 | 2464 (-8.10) |
4 | FM Milton Pantzar | 2417 | SK 1911 | 6.0 | 33.0 | 2451 (+7.10) |
5 | GM Benjamin Arvola Notkevich | 2476 | Tromsø SK | 5.5 | 38.5 | 2449 (-1.80) |
6 | IM Joachim Birger Nilsen | 2411 | Offerspill Sjakklubb | 5.5 | 35.0 | 2482 (+9.40) |
7 | IM Benjamin Haldorsen | 2458 | Offerspill Sjakklubb | 5.5 | 34.5 | 2465 (+2.00) |
8 | GM Rune Djurhuus | 2437 | Nordstrand SK | 5.5 | 34.5 | 2360 (-7.10) |
9 | IM Mads Vestby-Ellingsen | 2351 | Tromsø SK | 5.5 | 32.5 | 2400 (+6.60) |
10 | Andre Gjestemoen-Vonhirsch | 2077 | Stavanger SK | 5.5 | 31.0 | 2326 (+108.40) |
11 | IM Tor Fredrik Kaasen | 2401 | Vålerenga SK | 5.0 | 34.5 | 2320 (-6.80) |
12 | FM Eivind Olav Risting | 2300 | SK 1911 | 5.0 | 33.5 | 2319 (+7.00) |
13 | FM Alexander Pena Riasco | 2115 | 5.0 | 28.0 | 2253 (+29.60) | |
14 | IM Sebastian Mihajlov | 2389 | Bærum SK | 4.5 | 36.0 | 2372 (-1.60) |
15 | Isak Sjoberg | 2189 | Nordstrand SK | 4.5 | 31.5 | 2362 (+62.00) |
16 | FM Lucas Ranaldi | 2353 | Offerspill Sjakklubb | 4.5 | 30.5 | 2309 (-10.20) |
17 | Eirik Aarnes | 1902 | Offerspill Sjakklubb | 4.0 | 32.5 | 2193 (+46.00) |
18 | Aleksander Fossan | 2240 | Stavanger SK | 4.0 | 30.0 | 2157 (-36.40) |
19 | Aksel Bu Kvaloy | 2164 | Stavanger SK | 3.5 | 36.5 | 2285 (+46.80) |
20 | IM Kristian Stuvik Holm | 2462 | Vålerenga SK | 3.5 | 34.5 | 2338 (-11.10) |