Von Dr. Hans-Jürgen Hochgräfe
Das Lasker Festival in Barlinek
Es war im Lasker-Jahr 2018. Auf Initiative des Deutschen Schachbundes gab es ein Treffen in Laskers Geburtsort Barlinek mit Bürgermeister Dariusz Zielinski und weiteren Vertretern der Stadtvertretung. Im Ergebnis wurde die Planung eines Schnellschachturniers zuerst beschlossen und im Monat September realisiert. Die Resonanz fiel mit mehr als 80 deutschen und polnischen Spielern sehr erfreulich aus. Eine Wiederholung lag auf der Hand.
Königsstatue im Lasker-Park, Foto: Bernd Wagner
Master Class Band 5: Emanuel Lasker
Auf dieser DVD zeigen unsere Autoren alle Facetten des Spiels von Emanuel Lasker, der von 1884 bis 1921 Weltmeister war, länger als jeder andere vor oder nach ihm: Eröffnungen, Strategie, Taktik und Endspiele!
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Ein Jahr später engagierte sich zusätzlich die Emanuel Lasker Gesellschaft (ELG) Berlin bei der Vorbereitung des zweiten Turniers, betätigte sich – ebenso wie ChessBase - als Sponsor und nahm die Stadt Barlinek als Ehrenmitglied auf. Dank des Einsatzes von Krzysztof Wolski, Vorsitzender des Schachklubs Lasker Barlinek, der sich um Spiellokal, Pokale, Preise, Pausenversorgung usw. kümmerte, gab es in beiden Jahren zufriedene Turnier-Kunden.
Dann folgten zwei Jahre Corora-Pause. Im April dieses Jahres erfolgte eine neue Gesprächsrunde in Barlinek mit der Fixierung eines Termins. Nach bewährter Vorbereitung sollte das Lasker-Festival nun in zwei getrennten Gruppen mit dem Jugendturnier U18 (B) und dem Seniorenturnier (A) gespielt werden. Als Spiellokal diente das Europäische Begegnungszentrum. Auf dem Weg dorthin kommt man vom Stadtzentrum am Lasker-Park vorbei, an dessen Eingang eine große Figur des Königs und eine Tafel mit Informationen zu Emanuel Lasker steht.
Bereits die Eröffnung der Veranstaltung am vergangenen Samstag (27. August) im Freien wurde zum klimatischen Härtetest. Bei über 30°C gingen im A-Turnier 43 Spieler und im Jugendturnier 28 Spieler an den Start. Der erst kürzlich zum Internationalen Schiedsrichter ernannte Oskar Roslon sorgte dann für einen bemerkenswert zügigen Ablauf der Wettkämpfe.
Turniersieger Tschernatsch (2.v.r.) am Zug (Foto: Bernd Wagner)
Sieger wurde im A-Turnier FM Johannes Tschernatsch (Empor Potsdam) vor Andrzej Maj (Skoczek Choszczno) beide mit 8 Punkten aus 9 Runden. Den dritten Platz belegte Sebastian Matul (Choszczno) mit 7 Punkten. Die weiteren Ergebnisse der deutschen Spieler (mit mindestens 50%):
7. Michael Heinsohn (Preußen Frankfurt (O.) 6 P.
10. Dave Möwisch (PSV Potsdam) 5,5 P.
14. Andreas Jansen (Grahl-Müritz) 5 P.
17. Dr. Hans-Jürgen Hochgräfe (SSC Rostock) 5 P.
19. Dr. Bernd Wagner (ASV Wismar) 4,5 P.
Dr. Hochgräfe (mit Weiß) gegen Janusz Woda, den früheren Präsidenten des Polnischen Schachverbandes, Foto: Bernd Wagner
Das Jugendturnier wurde souverän beherrscht vom 12-jährigen Jakob Herrmann (SAV Torgelow), der mit 9 Punkten aus 9 Partien den Gegnern keine Chance ließ. Komplettiert wird die Torgelower Bilanz mit dem 2. Platz von Gabriel Subocz mit 7 Punkten.
Open B - Jugendturnier: Spitzenpaarung, links Gabriel Subocz, rechts Jakob Herrmann (Foto: Nicole Herrmann)
Hans-Jürgen Hochgräfe mit B-Turniersieger Jakob Herrmann. Im Hintergrund Schiedsrichter Oskar Roslon (Foto: Nicole Herrmann)
Dr. Hans-Jürgen Hochgräfe
DSB-Beauftragter für deutsch-polnische Kontakte