30 Jahre Staufer Open mit Teilnehmerrekord
Das Staufer Open in Schwäbisch Gmünd feierte Jubiläum: zum bereits 30. Mal richtete die ansässige Schachgesellschaft unter Regie ihres 1. Vorsitzenden Wernfried Tannhäuser das bekannte Open in Baden-Württemberg aus. Immer zu Jahresbeginn, vom 2. Januar bis zum Dreikönigstag, werden 9 Runden im Schweizer System ausgetragen. In der Zeit der Open-Flut um die Jahreswende ist das Staufer Open meist das bestfrequentierte.
Der Austragungsort, das Congress-Zentrum im Stadtgarten von Schwäbisch Gmünd, ist bekannt für seine ausgezeichneten Spielbedingungen mit viel Platz für Jedermann sowie einer hohen, frischluftgarantierenden Raumhöhe.
Aushängeschild: der terrassenförmig angeordnete Turniersaal. Untern vorne die abgeschirmten Spitzenbretter (Foto: Frank Zeller)
Vor wenigen Jahren erst erfolge eine „Neustrukturierung“, seither wird das Open in A- und B-Gruppe geteilt. Der Erfolg schlug sich in zuletzt steigenden Teilnehmerzahlen nieder, und nun, passend zum runden Geburtstag, feierte das Open gar einen absoluten Teilnehmerrekord: 424 zusammen in A- und B- übertrafen den bisherigen Höchststand von 2006 (mit 407 Startern) merklich.
Die Spitzengruppe lag stets eng beisammen, es fehlten die ganz großen Stars. Etablierte Großmeister, die quasi jährlich in Gmünd teilnehmen (das Motto: „wo man Freunde trifft“ rührt daher, dass diejenigen, die einmal teilgenommen haben, gerne wiederkehren!) wetteiferten mit „jungen Wilden“ um die Siegespalme.
Jonas Lampert (l) sichert sich mit einem Schlussrundenremis seinen Platz an der Sonne (Foto: Frank Zeller)
Jonas Lampert mit Turniersieg und GM-Norm
Einer darunter war immer ganz vorne in der Spitzengruppe zu finden, führte häufiger die Tabelle an und sicherte sich mit abschließenden Kurzremisen seinen großen Erfolg: der Hamburger Jungstar Jonas Lampert! Zwar trafen letztlich ganze acht Spieler gleichauf mit 7 aus 9 im Ziel ein, doch Lampert hatte nicht von ungefähr und völlig zu Recht die beste Buchholzzahl. Und nicht nur das:
Mit einer Performance von 2633 erzielte er das beste Resultat aller Teilnehmer – und obendrein damit auch noch eine GM-Norm, seine zweite! Damit fehlt nur noch ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Titelgewinn für den 20-jährigen Studenten, der mit seiner Freundin, Schachspielerin Alina Zahn, zusammen in Hamburg wohnt.
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Endstand A-Open
Nr. |
Teilnehmer |
ELO |
NWZ |
Punkte |
Buchh |
BuSumm |
1. |
Lampert,Jonas |
2518 |
2537 |
7.0 |
51.0 |
382.0 |
2. |
Kunin,Vitaly |
2556 |
2504 |
7.0 |
51.0 |
373.0 |
3. |
Novikov,Stanislav |
2540 |
2542 |
7.0 |
47.5 |
364.0 |
4. |
Vorobiov,Evgeny E |
2547 |
2536 |
7.0 |
47.0 |
361.5 |
5. |
Burmakin,Vladimir |
2526 |
2509 |
7.0 |
47.0 |
361.0 |
6. |
Krassowizkij,Jaro |
2433 |
2423 |
7.0 |
46.5 |
364.5 |
7. |
Naumkin,Igor |
2394 |
2394 |
7.0 |
45.0 |
365.5 |
8. |
Dgebuadze,Alexand |
2521 |
2502 |
7.0 |
43.5 |
351.5 |
9. |
Miezis,Normunds |
2434 |
2401 |
6.5 |
47.0 |
365.0 |
10. |
Kjartansson,Gudmu |
2438 |
2438 |
6.5 |
46.5 |
361.5 |
11. |
Kantor,Gergely |
2518 |
2518 |
6.5 |
46.5 |
356.0 |
12. |
Wenninger,Philipp |
2349 |
2325 |
6.5 |
46.0 |
338.5 |
13. |
Velicka,Petr |
2429 |
2403 |
6.5 |
46.0 |
335.5 |
14. |
Kraus,Tomas |
2426 |
2426 |
6.5 |
44.0 |
334.0 |
15. |
Antal,Tibor Kende |
2419 |
2419 |
6.5 |
43.0 |
343.0 |
16. |
Noe,Christopher |
2474 |
2487 |
6.0 |
51.0 |
365.0 |
17. |
Plat,Vojtech |
2569 |
2548 |
6.0 |
51.0 |
352.5 |
18. |
Stefansson,Vignir |
2304 |
2304 |
6.0 |
48.5 |
355.0 |
19. |
Neukirchner,Pasca |
2198 |
2140 |
6.0 |
48.5 |
349.0 |
20. |
Buckels,Valentin |
2332 |
2316 |
6.0 |
47.0 |
350.5 |
21. |
Michalczak,Thomas |
2208 |
2154 |
6.0 |
45.5 |
337.0 |
22. |
Skembris,Spyridon |
2387 |
2342 |
6.0 |
44.5 |
349.5 |
23. |
Gheng,Josef |
2334 |
2314 |
6.0 |
44.5 |
348.5 |
24. |
Zeller,Frank |
2379 |
2342 |
6.0 |
44.0 |
359.0 |
25. |
Schitco,Ivan |
2334 |
2334 |
6.0 |
42.5 |
330.0 |
26. |
Sinz,Bernhard |
2400 |
2364 |
6.0 |
41.0 |
326.0 |
27. |
Hahn,Markus |
2282 |
2240 |
6.0 |
40.5 |
327.0 |
28. |
Wichmann,Cliff |
2314 |
2300 |
6.0 |
40.0 |
338.5 |
29. |
Golovkina,Anastas |
2019 |
2019 |
6.0 |
40.0 |
333.5 |
30. |
Kostic,Vladimir |
2326 |
2355 |
6.0 |
39.5 |
339.5 |
31. |
Weiß,Oliver |
2280 |
2236 |
6.0 |
39.5 |
330.0 |
32. |
Metz,Hartmut |
2281 |
2281 |
6.0 |
39.5 |
329.0 |
33. |
Jurek,Josef |
2260 |
2264 |
6.0 |
39.0 |
327.0 |
34. |
Kersten,Uwe |
2247 |
2206 |
5.5 |
46.0 |
342.5 |
220 Spieler
Partien
Ihm hart auf den Fersen waren Vitali Kunin, der ebenfalls schon mal das Staufer Open gewonnen hat, sowie die 14-jährige isländische Nachwuchshoffnung Vignir Vatnar Stefansson. Der Junge aus dem Norden war mit 6 aus 7 Co-Führender und die Überraschung des Turniers, brach aber am Ende ein, als er gegen die starken russischen Großmeister Vladimir Burmakin und Stanislav Novikov chancenlos verlor.
Novikov erwies sich als eine zu hohe Hürde für den jungen Isländer. (Foto: Frank Zeller)
Mit einem Schlussrundensieg über Spyridon Skembris reihte sich Evgeny Vorobiov noch in die Siegergruppe ein (Foto: Frank Zeller)
Die Setzlistennummer Eins des Turniers, der Tscheche Vojtech Plat, spielte unbeständig und musste sich in der Schlussrunde noch in einer verrückten Partie Igor Naumkin beugen. (Foto: Frank Zeller)
Die Sieger im A-Open (von links): OB Richard Arnold, Igor Naumkin (Russland, 7.), Normungs Miezis (Lettland, 9.), Alexandre Dgebuadze (Belgien, 8.), Jaroslaw Krassowitzkij (Deutschland, 6.), Vladimir Burmakin (Russland, 5.), Evgeny Vorobiov (Russland, 4.), Stanislav Novikov (Russland, 3.), Vitaly Kunin (Deutschland, 2.), Jonas Lampert (Deutschland, 1.), Gudmundur Kjartansson (Island, 10.), Erich Kümmel (Stadtverband Sport), Wernfried Tannhäuser (Turnierdirektor), Steffen Alt (Kreissparkasse Ostalb). (Foto: Frank Zeller)
Die Jugendsieger umrahmt von Oberbürgermeister und Turnierleiter (Foto: Frank Zeller)
Meine eigene “Biographie” ist eng mit dem Verein Schwäbisch Gmünd und dem Staufer Open verknüpft: ich bin im Württembergischen Bezirk Ostalb aufgewachsen, habe rund 15 Jahre für den Verein gespielt und bin 27x beim Open dabei gewesen! Beim ersten Open 1989, das noch in einer Turnhalle im Stadtteil Mutlangen stattfand, war ich gerade Zivildienstleistender. Je nachdem, wie das Turnier bei mir ausfiel, war dies stets mehr als nur ein symbolischer „Start in das neue Jahr“. Einmal konnte ich Co-Sieger werden, 2013, also noch gar nicht so lange her…
Wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten: links ihr Autor, rechts Turnierleiter Wernfried Tannhäuser, beide so um 1990 herum.
...und Ihr Autor während des Turniers 2018 in einem Gmünder Café
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