Das Wissen, das Du jetzt brauchst!
Die neue Version 18 bietet völlig neue Möglichkeiten für Schachtraining und Analyse: Stilanalyse von Spielern, Suche nach strategischen Themen, Zugriff auf 6 Mrd. LiChess-Partien, Download von chess.com mit eingebauter API, Spielervorbereitung durch Abgleich mit LiChess-Partien, eingebaute Cloud-Engine u.v.m..
Der Schachklub Braunschweig Gliesmarode wurde 1869 gegründet und feiert in diesem Jahr seinen 150sten Geburtstag. Der heutige Schachklub entstand 2004 durch Zusammenschluss der Vereine Braunschweiger Schachclub von 1869 und Schachklub Gliesmarode von 1925.
Der Braunschweiger Schachclub von 1869 blickt auf eine lange Tradition zurück und war 1877 eines der Gründungsmitglieder des Deutschen Schachbundes. Mit seiner langen Geschichte ist der Schachklub Braunschweig Gliesmarode sogar einer der ältesten noch bestehenden Schachvereine Deutschlands.
Der Braunschweiger Schachclub legt schon bald nach seiner Gründung eine Schachbibliothek an, die nicht nur immer umfangreicher wurde, sondern auch einige sehr wertvolle Raritäten enthielt. Die ältesten Bücher der Bibliothek stammten aus dem 16. Jahrhundert. 1880 umfasste die Bibliothek etwa 600 Bände und galt als nahezu vollständige Sammlung aller bis dahin erschienenen Schachbücher.
Anlässlich des Westdeutschen Schachkongresses von 1880 (Sieger: Louis Paulsen) wurden die Bücher in einer Ausstellung gezeigt. Für diese Ausstellung schickten unter anderem Serafino Dubois und Edmo Bonamici ihre Werke aus Italien. Tassilio von Heydebrand und der Lasa machte dem Verein eine Handschrift des Ruodlieb zum Geschenk. In dem Versepos aus dem 11. Jahrhundert spielt das Schachspiel eine besondere Rolle. Steinitz und Zukertort stellten eigene signierte Werke zu Verfügung.
Im Laufe der Zeit besuchten viele starke Schachspieler den Verein und besichtigten auch die Bibliothek. Von den Besuchern sammelte der Verein Autogramm ein und veröffentlichte in seiner Festschrift zum 100sten Geburtstag 1969 eine Übersicht der Autogramme im Besitz des Schachklubs.
Foto: Ken Whyld Association
2008 übergab der Schachklub seine Schachbibliothek der Braunschweiger Stadtbibliothek, die im Stadtschloss ihren Sitz hat, zur Aufbewahrung. Schon 1876 hatten die Mitglieder des Braunschweiger Schachclubs festgelegt, dass die Bibliothek bei Auflösung des Vereins als Ganzes der Braunschweiger Bibliothek zu übergeben sei.
Die Schachtradition und auch die Begründung einer großen allgemeinen Bibliothek geht auf den Herzog August von Braunschweig-Lüneburg zurück, der in seiner Jugend 1616/1617 unter dem Pseudonym Gustavus Selenus das erste Buch über das Schachspiel in deutscher Sprache verfasste. Seine große Sammlung von Büchern begründete die Bibliothek von Wolfenbüttel, die einst die größte Europas war und immer noch sehr bedeutsam ist.
Das Bild zeigt einen Kupferstich von Jacob von der Heyden aus Gustavus Selenus: Das Schach- oder Königspiel (1616). | Quelle: Susan Polgar
Einer der Nachfolger von Herzog August, Karl II., seit 1823 Herzog von Braunschweig, wurde 1830 aufgrund seiner schlechten Regierungsführung allerdings aus dem Amt gejagt. Er war unglaublich reich und hatte sein Vermögen in Diamanten angelegt, weshalb er auch der "Diamantenherzog" genannt.
Auch Karl II. war ein Freund des Schachspiels. Mit einer Partie, die er zusammen mit den Grafen Isouard gegen Paul Morphy spielte, erlangte er als Schachspieler Berühmtheit. Karl II. befand sich schon im Exil und spielte die Partie während einer Aufführung in einer Loge der Pariser Oper, weshalb sie auch als "Opernpartie" in die Annalen einging. Morphy besiegte die beiden Adeligen mit einem schwungvollen Angriff. Die Partie war eine der Lieblingspartien von Bobby Fischer.
Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums hat der Schachclub Braunschweig ein GM-Turnier organisiert, an dem auch das in Braunschweig lebende bekannt Schachehepaar Melanie und Nicolas Lubbe teilnehmen. Valentin Buckels spielt dort ein ausgezeichnetes Turnier und führt das Feld zusammen mit Nikita Meshkov kurz vor der Schluss an.