Jubiläumsturnier: 150 Jahre Braunschweiger Schachklub

von André Schulz
25.10.2019 – Der Braunschweiger Schachklub wurde 1869 gegründet und feiert sein Jubiläum mit einem GM-Turnier. Die Schachtradition in Braunschweig ist aber sogar noch älter. Der größte Schatz des Vereins ist eine alte und umfangreiche Schachbibliothek. Bibliothek und das Turnier befinden sich im Stadtschloss. | Foto: Rainer Wosin

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Der Schachklub Braunschweig Gliesmarode  wurde 1869 gegründet und feiert in diesem Jahr seinen 150sten Geburtstag. Der heutige Schachklub entstand 2004 durch Zusammenschluss der Vereine Braunschweiger Schachclub von 1869 und Schachklub Gliesmarode von 1925.

Der Braunschweiger Schachclub von 1869 blickt auf eine lange Tradition zurück und war 1877 eines der Gründungsmitglieder des Deutschen Schachbundes. Mit seiner langen Geschichte ist der Schachklub Braunschweig Gliesmarode sogar einer der ältesten noch bestehenden Schachvereine Deutschlands.

Der Braunschweiger Schachclub legt schon bald nach seiner Gründung eine Schachbibliothek an, die nicht nur immer umfangreicher wurde, sondern auch einige sehr wertvolle Raritäten enthielt. Die ältesten Bücher der Bibliothek stammten aus dem 16. Jahrhundert. 1880 umfasste die Bibliothek etwa 600 Bände und galt als nahezu vollständige Sammlung aller bis dahin erschienenen Schachbücher. 

Anlässlich des Westdeutschen Schachkongresses von 1880 (Sieger: Louis Paulsen) wurden die Bücher in einer Ausstellung gezeigt. Für diese Ausstellung schickten unter anderem Serafino Dubois und Edmo Bonamici ihre Werke aus Italien. Tassilio von Heydebrand und der Lasa machte dem Verein eine Handschrift des Ruodlieb zum Geschenk. In dem Versepos aus dem 11. Jahrhundert spielt das Schachspiel eine besondere Rolle. Steinitz und Zukertort stellten eigene signierte Werke zu Verfügung. 

Im Laufe der Zeit besuchten viele starke Schachspieler den Verein und besichtigten auch die Bibliothek. Von den Besuchern sammelte der Verein Autogramm ein und veröffentlichte in seiner Festschrift zum 100sten Geburtstag 1969 eine Übersicht der Autogramme im Besitz des Schachklubs.

Foto: Ken Whyld Association

2008 übergab der Schachklub seine Schachbibliothek der Braunschweiger Stadtbibliothek, die im Stadtschloss ihren Sitz hat, zur Aufbewahrung. Schon 1876 hatten die Mitglieder des Braunschweiger Schachclubs festgelegt, dass die Bibliothek bei Auflösung des Vereins als Ganzes der Braunschweiger Bibliothek zu übergeben sei.

Die Schachtradition und auch die Begründung einer großen allgemeinen Bibliothek geht auf den Herzog August von Braunschweig-Lüneburg zurück, der in seiner Jugend 1616/1617 unter dem Pseudonym Gustavus Selenus das erste Buch über das Schachspiel in deutscher Sprache verfasste. Seine große Sammlung von Büchern begründete die Bibliothek von Wolfenbüttel, die einst die größte Europas war und immer noch sehr bedeutsam ist.

Das Bild zeigt einen Kupferstich von Jacob von der Heyden aus Gustavus Selenus: Das Schach- oder Königspiel (1616). | Quelle: Susan Polgar

Einer der Nachfolger von Herzog August, Karl II., seit 1823 Herzog von Braunschweig, wurde 1830 aufgrund seiner schlechten Regierungsführung allerdings aus dem Amt gejagt. Er war unglaublich reich und hatte sein Vermögen in Diamanten angelegt, weshalb er auch der "Diamantenherzog" genannt.

Auch Karl II. war ein Freund des Schachspiels. Mit einer Partie, die er zusammen mit den Grafen Isouard gegen Paul Morphy spielte, erlangte er als Schachspieler Berühmtheit. Karl II. befand sich schon im Exil und spielte die Partie während einer Aufführung in einer Loge der Pariser Oper, weshalb sie auch als "Opernpartie" in die Annalen einging. Morphy besiegte die beiden Adeligen mit einem schwungvollen Angriff. Die Partie war eine der Lieblingspartien von Bobby Fischer.

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1.e4 e5 2.Nf3 d6 3.d4 Bg4 This is a weak move already. Later Steinitz said you shouldn't move out your bishops before you bring out your knights, a very good rule for beginners. The right move was 3...Nd7 4.dxe5 Bxf3 He must give up his bishop because if he takes: 4...dxe5 5.Qxd8+ Kxd8 6.Nxe5 5.Qxf3 Later on Steinitz said you should take with the pawn 5.gxf3 dxe5 6.Qxd8+ Kxd8 7.f4 and you play this endgame with two bishops. He gave one variation to support this: Nf6 8.fxe5 Nxe4 9.Bg2 Nc5 defending the pawn 10.b4 and take on b7 after the knight moves, wins. This is typical of Steinitz's ideas and a typical variation. 5...dxe5 6.Bc4 [Laughs] I have a friend who shows this game and says "I can show you my game against the Duke of Brunswick". [The Morphy game Fischer is annotating was played at an opera house in Paris against two strong amateurs, the German noble Duke Karl of Brunswick and the French aristocrat Count Isouard]. Nf6 To defend the mate [on f7]. It's funny: I played two [simultaneous] exhibitions here in Sarajevo, and both players played exactly the same: 6...Qf6 Maybe they were trying to lose the same way, as a joke or something. 7.Qb3 b6 8.Nc3 c6 to prevent this 9.Bg5 A very good move. Qg6 9...Qxg5 10.Bxf7+ Ke7 11.Bxg8 wins. 10.Rd1 I couldn't castle: 10.0-0-0 Qxg5+ 10...Be7 10...Nd7 11.Bxf7+ Qxf7 12.Qxf7+ Kxf7 13.Rxd7+ and I win a pawn and the endgame. 11.Bxe7 Nxe7 12.Bxf7+ Qxf7 13.Rd8+ Kxd8 14.Qxf7 Both played exactly the same, but different from here on [both lost of course]. Bjelica: "You think Morphy played better than you?" Fischer: "Well, we both won!" 7.Qb3 This is already a winning move, because he is threatening two pawns. Now Black played a clever move: Qe7 8.Nc3 Now if he takes 8.Qxb7 Qb4+ trade queens and play a long time in a lost endgame. 8.Bxf7+ Qxf7 9.Qxb7 Bc5 10.Qc8+ Ke7 11.Qxh8 Bxf2+ 12.Ke2± 8...c6 9.Bg5 Now Black is in a zugzwang position here. He can't develop his [b8] knight because his pawn [on b7] is hanging, the bishop is blocked by the queen... b5 And now he finished with a beautiful sacrifice: 10.Nxb5 cxb5 11.Bxb5+ Nbd7 11...Kd8 12.Bxf6 and Qd5+ and Qxa8 12.0-0-0 He's threatening to take the knight. Rd8 He can't take with the knight or the queen, so He can't castle: 12...0-0-0 13.Ba6+ and Qb7 mate. 13.Rxd7 Rxd7 14.Rd1 Now White can simply take the knight and the rook and is two pawns ahead. Qe6 15.Bxd7+ Morphy was looking for a brilliancy. 15.Qxe6+ fxe6 16.Bxf6 is an easy winning ending. 15...Nxd7 16.Qb8+ Nxb8 17.Rd8# 1–0
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WhiteEloWBlackEloBResYearECOEventRnd
Morphy,P-Duke ofBrunswick/Count Isouar,K-1–01858C41Opéra Hous: Morphy-Duke of Brunswick

Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums hat der Schachclub Braunschweig ein GM-Turnier organisiert, an dem auch das in Braunschweig lebende bekannt Schachehepaar Melanie und Nicolas Lubbe teilnehmen. Valentin Buckels spielt dort ein ausgezeichnetes Turnier und führt das Feld zusammen mit Nikita Meshkov kurz vor der Schluss an.

Partien

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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