Das Wissen, das Du jetzt brauchst!
Die neue Version 18 bietet völlig neue Möglichkeiten für Schachtraining und Analyse: Stilanalyse von Spielern, Suche nach strategischen Themen, Zugriff auf 6 Mrd. LiChess-Partien, Download von chess.com mit eingebauter API, Spielervorbereitung durch Abgleich mit LiChess-Partien, eingebaute Cloud-Engine u.v.m..
Die Spitzenpartie der 7. Runde war die Begegnung des Tabellenführers Paul Keres gegen seinen Verfolger Tigran Petrosian. Mehr als ein farbloses Remis sprang dabei aber nicht heraus. Wahrscheinlich durfte man auch nicht mehr erwarten, wenn zwei sowjetische Großmeister im westlichen Ausland antreten und einer von ihnen der Weltmeister ist. Russen sind sie ja beide nicht. Tigran Petrosian ist ein Armenier, der in der georgischen Hauptstadt Tiflis geboren und aufgewachsen ist. Er lebt aber schon einige Jahre in Moskau und ist sicher mehr "Russe" als Paul Keres, der ja aus Estland stammt. Beide Länder, ob sie wollen oder nicht, sind jetzt Sozialistische Sowjetrepubliken und Teil der "Union der Sowjetrepubliken", oder wie manche sagen: Teil des russischen Imperiums.
Paul Keres spricht ganz ausgezeichnet Deutsch und ist auch aufgrund seines liebenswürdigen Charakters überall sehr beliebt, auch hier in Bamberg. Mit Lothar Schmid ist er gut befreundet und ist im Hause Schmid ein gern gesehener Gast. Wenn möglich, spielt er Tennis. Allerdings plagt ihn offenbar schon seit Beginn der 1960er Jahre die Gicht.
Auch der Weltmeister Tigran Petrosian ist eigentlich ein verträglicher Mensch. Man spürt aber, dass er es in seinem früheren Leben nicht leicht gehabt hat. Aber das gilt ja auch für Paul Keres. Nach der Partie hatten die beiden Zeit für eine Runde am Kicker.
Petrosian, Keres
Borislav Ivkov nutzte die Chance und zog durch einen Sieg über Hans-Günter Kestler, der sich an diesem Tag außer Form präsentierte, mit Spitzenreiter Paul Keres gleich.
18.... a4 [Eine Art Blackout. Besser war 18...Sf7 aber Weiß hat Vorteil.] 19.Sxa4 b5 20.Sxc5 [Das hatte Schwarz offenbarüberhaupt nicht gewürdigt. Die Intention war 20.cxb5 Txb5 mit allerdings kaum genügend Gegenspiel für den Bauern.] 20...dxc5 21.Dxd7 Lxd7 22.Lxe7 Tfe8 23.Ld6 [Gewinnt noch ein Tempo.] 23...Tb6 24.Lxc5 [Bitter.] 1–0
Rudolf Teschner traf auf Jürgen Teufel und zerlegte den Bamberger in wenigen Zügen, nachdem dieser sich einige Unaufmerksamkeiten geleistet hatte.
14.Se4 f6 [Ein unbedachter Zug.] 15.Sxf6 Lg7 [Ein Fehler folgt dem anderen. 15...Sxf6 16.Lxe5+ war auch nicht gut.] 16.Txd7+ Lxd7 17.Lxe5+ [Das gleiche Motiv wie vorhin, leicht abgewandelt.] 17...Kc8 18.Sxd7 Lxe5 19.Sxe5 [Weiß hat zwei Figuren für den Turm plus zwei Bauern. Die Partie ist gelaufen.] 19...Kc7 20.f4 The8 21.h4 a5 22.Ld3 a4 23.b4 a3 24.Kc2 Tad8 25.h5 1–0
Helmut Pfleger gelang ein hübscher Sieg gegen Roman Toran.
41.h4 [Verursacht eine entscheidende Schwächung.] 41...b5 [Das Ziel der Attacke ist das schwache Feld g3.] 42.cxb5 [Nötig war 42.Lf1] 42...Lxd5 43.Txd5 Dc3 [Und das ist schon entscheidend.] 44.Te5 Dxg3+ 45.Kg1 Tc3 46.De1 Lc5+ 0–1
Mit Wolfgang Unzicker trug sich ein weiterer deutsche Spieler in die Siegerliste ein. Er nahm Milko Bobotsov auseinander.
34.Ld7 Lxa5 35.Lxc6 bxc6 [Schwarz muss die Zersplitterung seiner Bauernkette in Kauf nehmen. 35...Dxc6 36.Da3 mit Doppelangriff.] 36.Se2 Df2 37.Sc1 Td8 [37...Tf6 38.Sd3 De2 39.Tg1] 38.Sd3 Dg3 [Schwarz jagt einem Traumgespinst nach. Am Königsflügel ist nichts zu holen.] 39.Db7 Tf8 40.Dxa6 Ld8 41.Dxc6 Lg5 [Jetzt Lf4 wäre schön, aber der Springer deckt das Feld.] 42.Tf1 Td8 43.Dg6 Tc8 44.Ta1 1–0
Laszlo Szabos Versuch seinen Sizilianer in einen Drachen zu transformieren, misslang völlig. Heikki Westerinen legte die Schwächen des Konzepts schonungslos offen.
11.f4 [Die Drohung e5 ist schon extrem hässlich.] 11...Sg4 12.De2 e5 13.Se6 [Unangenehm.] 13...Lxe6 14.Lxe6 h5 [14...fxe6 15.Dxg4 Df6 16.Txd6 Dxf4+ 17.Dxf4 exf4 18.Txe6+ Kf7 19.Tb6 Lxc3 20.bxc3 Tae8 21.Txb7+ Te7 und Schwarz kann noch ums Remis kämpfen.] 15.Lxg4 hxg4 16.f5 Dg5+ 17.Kb1 gxf5 18.exf5 Dxf5
19.Se4 0–0 20.Thf1 Dh5 21.Sg3 Dg5 22.Sf5 Tad8 23.Td3 [Eine drastische Niederlage.]
1–0