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Weltmeister Tigran Petrosian war standesgemäß mit einem Sieg in das Bamberger Jubiläumsturnier gestartet und traf in Runde zwei auf Wolfgang Unzicker. Gegen den deutschen Großmeister, hauptberuflich Richter in München, biss er jedoch auf Granit und stand bald sogar schlechter.
15...Lc4?! [Stärker war 15...Db8 z.B.: 16.h3 Lc4 mit Problemen für Weiß. Es geht noch 17.Sc5 Db5 18.Tb1 a4 19.b4 axb3 20.Sxb3 Da4 und Schwarz liegt vorne.] 16.Tb1 La2 17.Ta1 Lc4
Im 19. Zug bot Petrosian durch eine Stellungswiederholung Remis an, was Unzicker gerne akzeptierte, schließlich führte er die schwarzen Steine und ein Remis gegen den Weltmeister ist kein schlechtes Ergebnis. In der Schlussstellung steht Weiß auch keinesfalls besser. Aber für Schwarz war in dieser Partie mehr drin.
Hier wurde mit der Stellungswiederholung 18.Tb1 La2 19.Ta1 remis gemacht.
Der Turniersaal
In der Partie zwischen Helmut Pfleger und Klaus Klundt waren beide Spieler nicht auf der Höhe. Nach wechselseitigen Ungenauigkeiten wurde in dieser Stellung remis vereinbart.
Mit 27...Txb3 28.Dxb3 Lxd2 konnte Schwarz jedoch zwei Figuren für den Turm bekommen.
Der Berliner Meister und Journalist Rudolf Teschner sah sich gegen Jan Hein Donner einem heftigen Angriff ausgesetzt und hatte alle Hände voll zu tun, um diesen nicht übermächtig werden zu lassen. Mit etwas Glück kam Teschner mit einem Remis davon.
28.Txb7? [Beide Spieler waren hier schon in großer Zeitnot. Mit 28.Le3 hätte Weiß wohl Gewinnstellung erhalten. 28...Dc2 29.Dxc2 Txc2 30.Taf1 Se6 31.Txb7] 28...Tg6+ 29.Kh1 exd4 [Weiß muss nun Dauerschach geben, um nicht in Nachteil zu kommen.] 30.Sf7+ Kg8 31.Sh6+ Kh8 32.Sf7+ Kg8 33.Sh6+ ½–½
Im Duell der beiden Bamberger Spieler Jürgen Teufel und Hans-Günter Kestler erreichte Kestler mit Schwarz ein gewonnenes Endspiel, aber dann sah er Gespenster.
23... Txc2 [Der Zählappel ergibt einen Merhbauern für Schwarz.] 24.Sf6+ Kg7 25.Se8+ Kg8 26.Sf6+ Kh8 27.g5 Tb8 [Droht Matt und erzwingt Turmtausch.] 28.Te8+ Txe8 29.Sxe8 Txa2 30.Sxd6 Kg8 31.Se8 Kf8 32.Sf6
32... Ta3?! [Ein Tempoverlust. Logisch war 32...a5 33.Th4 a4 34.Txh7 Ke7 35.Th8 Kd6 mit Gewinn.] 33.h4 Ke7 34.Sxh7 a5 35.Sf6
35... Kd6 [Einfacher war 35...a4 36.e5 Ta1+ 37.Kf2 a3 38.Ta4 Lb3 (Nicht 38...a2 39.Ta8 und Schwarz muss aufpassen. 39...Ld7 (39...Lc4 40.Te8#) 40.Sd5+ Ke6 41.Sc3 der schwarze Vorteil ist weg.) 39.Ta7+ Ke6 40.Sd7 Kf5 und gewinnt.] 36.h5 gxh5 [Aber nicht 36...Tg3+ 37.Kf2 Txg5 38.h6 und Weiß gewinnt.] 37.Sxh5 a4 38.Sg7 Lb3 39.Se8+
39... Ke5 [Einfacher war der Gewinn mit 39...Ke7 40.Sc7 Ta1+ 41.Kh2 a3 42.Sd5+ Kd6] 40.Tf5+ Kd4 41.Sd6 Ta1+ 42.Kf2 a3? [Nun erzwingt Weiß Remis. Nach 42...Kc3 behält Schwarz Gewinnchancen.]
43.Sb5+ Kxe4 44.Sd6+ Kd3 45.Tf3+ Kc2 46.Sb5 Kb2 47.Sxa3 Kxa3 48.g6 Ta2+ [48...fxg6 49.Tg3 ergibt das gleiche Endspiel wie in der Partie.] 49.Kg1 fxg6 50.Tg3 Kb4
51.Txg6 Ld5 52.Tf6 Kc4 53.Tf2 Ta8 54.Td2 Tf8 55.Kh2 Tg8 56.Kh3 Kc5 57.Td3 Kd6 58.Te3 Tg7 59.Kh4 Tg1 60.Kh3 Tg8 61.Kh4 Le6 62.Tg3 Th8+ 63.Kg5 ½–½
Paul Keres traf auf dem Milko Bobotsov, den ersten Großmeister Bulgariens und vielfachen Nationalspieler und musste seine ganze Weltklasse zeigen, um diese Partie nicht zu verlieren.
13.d5 [Eine unangenehme Überraschung. 13...exd5 [Nach 13...Dxd5 14.Tad1 hat Schwarz noch 14...Sd4 15.Sxd4 Lxd4 16.Db4 (16.Txd4 Dxd4 17.Td1 Dg4 18.h3 De2 19.Sd6+ Kf8 20.Tc1 Dd2 21.Td1 De2 mit Zugwiederholung.) 16...Td8 17.Sa5 e5 18.Sxb7 mit Kompensation.]
14.Tfe1+ Kf8 [14...Le7 15.Sce5 Dc7 16.Tac1 0–0 17.Dxd5 mit weißem Vorteil.] 15.Sce5 Dc7 16.Dxd5 Td8 17.Dc5+
17... Kg8 [17...Dd6? 18.Tad1 mit dem hübschen Ende 18...Dxc5 19.Txd8+ Sxd8 20.Sd7+ Kg8 21.Te8+ Df8 22.Txf8#. Weiß hat nach dem Textzug eine überlegene Stellung erreicht.] 18.Tad1 h6 19.Txd8+ Dxd8 20.Sxc6 bxc6 21.Dxc6 [Und nun einen Bauern gewonnen.] 21...Kh7 22.b3 Da5 23.Dc2+ g6 24.g3 Td8 25.Kg2 Kg7 26.h4 Td5 [Mit der Zentralisation des Turmes hat Schwarz alle Defekte seiner Stellung beseitigt. Bleibt nur noch der Minusbauer. Aber Weiß findet keinen Weg, diesen umzusetzen.] 27.Te4 Db5 28.De2 Dd7 29.Tc4 Td6 30.Dc2 Ta6 31.a4 Tb6 32.Tc7 Dd5
33.Tc4 [33.Txa7? Txb3 34.De2 g5 und das Blatt hätte sich völlig gewendet.] 33...a6 34.b4 ½–½
Milko Bobotsov | Foto: Dutch National Archive
Ein Spieler konnte in dieser Runde aber doch voll punkten. Der Ungar Laszlo Szabo gewann gegen den Österreicher Andreas Dückstein. Dückstein hatte versucht, mit dem typischen holländischen Stonewall-Angriff zum Erfolg zu kommen. Dabei ließ er aber seine Damenflügelfiguren zu Hause und so entschied der Gegenangriff zu Gunsten von Weiß.
23.Lxe4 dxe4 24.Sc5 Lxe3 25.fxe3 Dxe3 26.Tb3 Dxd4 27.Tg3+ Tg6 28.Txg6+ hxg6 29.Sxe4 Dxe5 30.Sf6+ Kg7 31.Se8+ Kh7 32.Tf7+ Kh6 33.Sf6 Da1+ 34.Kxh2 De5+ 35.Kh1 Da1+ 36.Kg2 Dd4 37.Dc1+1–0
Andreas Dückstein hat ein bewegtes Leben hinter sich. Er wurde wurde 1927 in Budapest geboren und lebte dort bis 1949. Er wollte eigentlich Sportlehrer werden. Vor dem Krieg wurden er und seine Familie in Ungarn von den faschistischen Pfeilkreuzlern verfolgt. Nach dem Krieg war es im kommunistischen Ungarn nicht viel besser. Er floh schließlich unter abenteuerlichen Umständen nach Österreich, wo er sich mit einem Jura-Studium eine neue Existenz aufbaute.
Tabelle
Partien