
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan.
ATTRAKTIV UND CHARMANT
Es ist ein kleines Jubiläum: Wenn vom 28. Juli bis 3. August in der Mainzer
Rheingoldhalle die Chess Classic stattfinden, erleben die Zuschauer zum 15.
Mal eine Veranstaltung der Extraklasse, die mit Weltmeister Viswanathan
Anand ihr stärkstes Zugpferd haben wird.
Wegen der Olympiade in China hat sich Organisator Hans Walter Schmitt dazu
entschlossen, das weltgrößte Schnellschachereignis dieses Jahr einige Wochen
nach vorne zu verschieben, um die mediale Aufmerksamkeit zu sichern, die den
Chess Classic gebührt.
Nachdem sich 2007 die Viererturniere bewährt haben, wird das Format auch
2008 beibehalten. Für Spannung ist reichlich gesorgt. In der
Abendveranstaltung verteidigt der Weltmeister (fast) aller Klassen Vishy
Anand seinen Schnellschachtitel zum insgesamt zehnten Mal.
Die letzten sieben Mal gewann er in Serie und demonstrierte eindrucksvoll
über eine Dekade hinweg, dass er der weltbeste Schnellschachspieler ist. Im
letzten Jahr errang er endlich auch die Krone im Klassischen Schach, die er
in einem Match gegen Wladimir Kramnik im Oktober in Bonn verteidigen wird.
Für die Schachfans sind die Chess Classic eine der wenigen Gelegenheiten,
den Weltranglistenersten vorher noch einmal live zu bewundern. Die darauf
folgenden Monate wird er fast ausschließlich mit der Vorbereitung auf sein
Match beschäftigt sein.
Daher wird das Simultan, das der Inder am Montag (28. Juli) zur Eröffnung
der Chess Classic an 40 Brettern geben wird, ein Leckerbissen für echte
Schachenthusiasten sein. Für die, die keinen Platz mehr erhalten, gibt es
wie immer die Möglichkeit, über Ebay die Teilnahme zu ersteigern. Anand hat
Erfahrung mit diesem Mammutsimultan. Mit nur vier abgegebenen Remisen ist er
in dieser Disziplin Rekordhalter bei den Chess Classic.
Doch auch wenn dem Weltmeister in Mainz der Nimbus der Unbesiegbarkeit
anhaftet: verausgaben wird er sich mit Sicherheit beim Simultan nicht, denn
vom 1.-3. August wartet wieder eine große Herausforderung im abendlichen
Hauptevent, der 13. GrenkeLeasing Rapid World Championship, auf ihn.
Anand hat es zu tun mit dem exzentrischer russischen Schachkünstler
Alexander Morozevich, Shootingstar Magnus Carlsen und der besten weiblichen
Schachspielerin Judit Polgar. Ein vielversprechendes Feld, bei dem die
Zuschauer attraktive und taktische Partien erwarten können.
Der russische Schachvirtuose Alexander Morozevich ist für sein
bedingungsloses und kreatives Spiel bekannt. Mit einer Elo von 2774 ist er
im Moment dritter der Weltrangliste. Immer wieder macht er mit sagenhaften
Turniererfolgen von sich reden. Zuletzt gewann er bei der russischen
Meisterschaft, die er klar dominierte, sechs Partien hintereinander – ein
Rekord in der langen Geschichte dieser Veranstaltung.
Der 17-Jährige Norweger Magnus Carlsen hat sich in kürzester Zeit in die
Weltspitze katapultiert.
Mit seinen herausragenden Ergebnissen in Wijk aan Zee und Morelia/Linares
bewies der 17-Jährige in den vergangenen Monaten, dass er auch bei
Spitzenturnieren ganz vorne stehen kann. Die Weltrangliste der FIDE vom
April führt ihn mit einer Elo von 2765 auf Rang 5. Viele glauben, dass das
Wunderkind in absehbarer Zukunft Weltmeister werden wird. Die
Schnellschach-WM in Mainz könnte ein erster Schritt in diese Richtung sein.
Judit Polgar ist 21. der Weltrangliste und seit über 15 Jahren die beste
Frau im Schach. Viele erinnern sich noch an den Schnellschach-Zweikampf
gegen Anand 2003, als sie dem Tiger aus Madras in der Rheingoldhalle alles
abverlangte und schließlich nur knapp auf der Zielgeraden unterlag. Eines
ist sicher: Friedfertig ist die Ungarin auch 2008 nicht und ihr taktischer
Stil ist Garant für viel Unterhaltung.
Bei der Chess960-WM werden fortan alternierend im Zweijahres-Rhythmus die
Herren und die Frauen um die Krone des kreativen Schachs spielen. Eine
pragmatische Entscheidung, auch weil durch die unglückliche Überschneidung
mit dem neu ins Leben gerufenen FIDE Grand Prix Titelhalter Levon Aronian
verhindert ist.
Die zweite Hauptveranstaltung, die 2. FiNet Chess960 Rapid World
Championship der Frauen vom 29.-31. Juli, dürfte der Blickfang der
diesjährigen Chess Classic werden. Titelträgerin ist Alexandra Kosteniuk,
seit sie 2006 Elisabeth Pähtz in einem Match bezwang. Die beste russische
Schachspielerin, die auch schon als Model gearbeitet hat, hat starke
Konkurrenz in Mainz: Natalia Zhukova qualifizierte sich 2006 als beste
weibliche Teilnehmerin im FiNet Open. Sie ist die Ehefrau von Alexander
Grischuk, mit dem sie eine Tochter hat. In Deutschland spielte sie in der
Frauenbundesliga für den SK Holsterhausen.
Auch die charmante Viktorija Cmylite qualifizierte sich 2007 über das FiNet
Open. Die Litauerin ist Stammgast in Mainz und kann auf zahlreiche
Teilnahmen zurückblicken.
Kateryna Lahno bekam einen Freiplatz. Seit sie 2002 mit nur 12 Jahren
jüngste Frauengroßmeisterin wurde, befindet sie sich in der erweiterten
Weltspitze. Wie gut sie im Schnellschach ist, demonstrierte sie im Juni
2007, als sie das indische Jungtalent Negi mit 11-7 deklassierte.
Neben den abendlichen Haupt-Events bieten die Chess Classic insgesamt vier
Open. Am Dienstag (29. Juli) messen sich beim 2. Mini-Ordix Open die
U14-Jährigen im Schnellschach, am Mittwoch (30. Juli) beim 2. Mini-FiNet
Open im Chess960. Diese Kinderturniere haben sich im letzten Jahr bewährt
und fanden großen Zuspruch.
Die Amateure freuen sich sicherlich schon jetzt auf ein Kräftemessen mit der
Weltelite. Donnerstag und Freitag (31.Juli und 1. August) dürfen die
Chess960 Fans im 7. FiNet Open ran und am Wochenende vom 2. auf den 3.
August steht das 15. Ordix Open auf dem Programm, das im letzten Jahr mit
762 Teilnehmern alle Rekorde brach. Die Rheingoldhalle ist geräumig genug,
um selbst bei solchem Andrang ausgezeichnete Spielbedingungen zu bieten und
das Orga-Team der Chess Tigers hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass
es auch große Herausforderungen bestens meistern kann.
Die Veranstaltung wird ergänzt durch die 4. Livingston Chess960 Computer
World Championship (30. Juli - 1. August), bei der Weltmeister Rybka und
Ex-Champion Shredder bereits als Teilnehmer feststehen.
Schließlich können sich alle Besucher wieder auf eine hervorragende
Organisation freuen. Die Chess Classic haben in Sachen Schachpräsentation
weltweit Maßstäbe gesetzt. Gleich mehrere Großmeister werden den Zuschauern
die Partien erklären, zahlreiche Bildschirme erlauben auch außerhalb des
Spielsaals, die Begegnungen zu verfolgen. Bewährte Annehmlichkeiten wie den
Kindergarten, bei dem Eltern ihren „Anhang“ während des Besuchs betreuen
lassen können, sowie der Gourmet Club, in dem die Sponsoren und Ehrengäste
das Geschehen in angenehmer Atmosphäre verfolgen können, werden natürlich
nicht fehlen. Und wer nun partout nicht kommen kann, dem bleibt Gelegenheit,
den Chess Classic über das Internet live beizuwohnen.
Die Schachfreunde dürfen sich mit dem Schirmherrn der Veranstaltung, dem
Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel, wieder einmal auf ein
außergewöhnliches Schachereignis freuen.