Snr |
|
Name |
Elo |
FED |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
Pkt. |
Rg. |
Gruppe |
72 |
|
Schroeder
Jan-Christian |
0 |
GER |
1 |
1 |
0 |
0 |
0 |
½ |
0 |
½ |
½ |
3,5 |
67 |
Open 10 |
19 |
|
Wagner
Dennis |
2000 |
GER |
1 |
1 |
1 |
0 |
0 |
1 |
0 |
½ |
1 |
5,5 |
18 |
Open 12 |
36 |
|
Xu
Xianliang |
1890 |
GER |
1 |
1 |
1 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
½ |
4,5 |
41 |
Open 12 |
37 |
|
Moehn Hans |
1876 |
GER |
½ |
0 |
0 |
1 |
0 |
1 |
1 |
0 |
1 |
4,5 |
55 |
Open 12 |
19 |
|
Kotainy
Jens |
2210 |
GER |
1 |
½ |
½ |
0 |
1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
6,0 |
13 |
Open 14 |
27 |
|
Berchtenbreiter Maximilian |
2116 |
GER |
1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
6,0 |
9 |
Open 14 |
10 |
FM |
Jorczik
Julian |
2382 |
GER |
1 |
1 |
1 |
½ |
0 |
½ |
1 |
0 |
1 |
6,0 |
13 |
Open 16 |
31 |
|
Carlstedt
Jonathan |
2286 |
GER |
1 |
½ |
0 |
0 |
1 |
1 |
1 |
0 |
½ |
5,0 |
27 |
Open 18 |
23 |
|
Bluhm Sonja
Maria |
0 |
GER |
1 |
1 |
0 |
0 |
½ |
0 |
1 |
1 |
½ |
5,0 |
29 |
Girls 10 |
24 |
|
Brandl Lea
Maria |
0 |
GER |
0 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
0 |
1 |
1 |
4,0 |
47 |
Girls 10 |
7 |
|
Osmanodja
Filiz |
1939 |
GER |
1 |
0 |
1 |
1 |
½ |
1 |
1 |
1 |
½ |
7,0 |
4 |
Girls 12 |
63 |
|
Schmalhorst
Sophia |
0 |
GER |
½ |
1 |
½ |
½ |
0 |
1 |
1 |
0 |
1 |
5,5 |
20 |
Girls 12 |
31 |
|
Tran My
Linh |
1898 |
GER |
1 |
0 |
0 |
½ |
1 |
1 |
0 |
0 |
½ |
4,0 |
49 |
Girls 14 |
21 |
|
Hannes
Diana |
2055 |
GER |
1 |
0 |
1 |
½ |
½ |
½ |
0 |
1 |
0 |
4,5 |
20 |
Girls 18 |
Alle Partien (cbv, Runde 8 der U10 fehlt)
Good Morning, Germany!
Von Bernd Rosen
Fotos: Thomas Pähtz,
Rest Bernd Rosen
6.
„Schnell fertig ist die Jugend mit dem
Wort!“ (Schiller) – was habe ich mir nur dabei gedacht,
dieses vermaledeite Spinnenfoto überhaupt in meinen letzten
Bericht aufzunehmen. Saß die etwa auf einem Schachbrett?
Eben!
Liebe Muttis, Vatis, Onkel, Tanten,
Omis, Opis, Jugendleiter, Vereinsvorsitzende, Heimtrainer
und sonstige zu Hause gebliebenen Verantwortungsträger:
Diese Spinne ist zwar riesig, aber völlig ungefährlich! Bei
dem Furcht erregenden Untier handelt es sich um eine
Riesenkrabbenspinne, genau gesagt um eine Eusparassus
walckenaeri, die laut
Wikipedia
sogar im Mittelmeerraum vorkommt. Lediglich die Weibchen
verteidigen tapfer ihre Eier und beißen dann schon mal zu –
mehr als eine Schwellung ist aber auch in einem solchen Fall
nicht zu befürchten. Nebenwirkungen wie die gestrigen
Punktverluste wurden noch nicht beschrieben, auch die
kampflosen Ergebnisse in einigen Altersklassen sind nicht
auf das Wüten eines kinderfressenden Spinnenmonsters
zurückzuführen, sondern Folge der seit der dritten Runde
tatsächlich strikt angewendeten Regel, dass die Spieler bei
Rundenbeginn am Brett sitzen müssen.
Maximilian Berchtenbreiter
Maximilian Berchtenbreiter blickt auf
unserem Foto in Ivanchuk-Manier nach oben! In der heutigen
fünften Runde schlug er den starken Polen Marcin
Krzyzanowski (ELO 2280) und liegt als derzeit bester
Deutscher mit 4 Punkten auf Platz 8. Julian Jorczik verlor
leider, (jetzt 3,5 P.), desgleichen Xinangling Xu und
Dennis Wagner (je 3). Filiz Osmanodja (erneut nicht in
Zeitnot!) musste sich in einem filigran geführten Endspiel
nach einem Flüchtigkeitsfehler mit einem Remis begnügen: mit
3,5 Punkten bleibt sie aber im Rennen um eine Medaille. Die
Gesamtbilanz des Tages warmit 6,5 Punkten durchwachsen. Alle
Ergebnisse der deutschen Spieler sind weiterhin unter bei
chess-results.com
übersichtlich zusammengestellt.
7.
In den letzten Tagen gab es am Abend
schon das ein oder andere Mal einen kurzfristigen
Stromausfall, der nicht nur das Hotel betraf, sondern auch
die Strassenbeleuchtung erlöschen ließ. Heute trat diese
Störung während des Turniers auf, Teilnehmer und
Schiedsrichter blieben aber ziemlich cool, und letztlich
sorgte der Zwischenfall nicht einmal für längeren
Gesprächsstoff.
Im Reiseführer hatte ja gestanden, dass
der Oktober in der Gegend um Ho Chi Minh City noch zur
(ausklingenden) Regenzeit zählt. Bisher waren wir von der
Sonne reichlich verwöhnt (mehr als manchem Spieler lieb
war), es gab nur vereinzelte Schauer. In der Nacht aber
gab's ein heftiges Gewitter, und auch tagsüber fielen lang
anhaltender und ergiebiger Regen. Immerhin so heftig, dass
es auch im Turniersaal an einigen Stellen nass wurde, weil
die Decke den Wassermassen nicht stand hielt. Auf dem
nächsten Foto hat nicht etwa ein Spieler sein Wasserglas
umgestossen, sondern hier hat es durchgeregnet. Einige
Partien mussten an trockene Stellen des Raumes verlegt
werden.
Mir selbst brachte der Tag eine
überraschende Einladung eines internationalen
Schiedsrichters und Trainerkollegen: Peter Long (Malaysia)
organisiert hier einen FIDE-Trainerkurs, bei dem die
Großmeister Petronic und Grivas als Referenten fungieren.
Außerdem zeichnet er für das Weblog zur Weltmeisterschaft
verantwortlich. Dort machte ich für die WM-Berichte auf der
DSB-Seite Reklame, woraufhin er sich per Email bei mir
meldete: Er besitze mein Buch und würde sich freuen, wenn
ich dem Trainerkurs einen Besuch abstatten könnte. Peter
berichtete dann, dass er sich vor Jahren bei einem Turnier
in Deutschland aufgehalten habe und damals auch „Fit im
Endspiel“ erworben habe. Er stellte mich dann GM Petronic
vor, der jetzt für Singapur als Trainer tätig ist. Auch der
begrüßte mich zu meiner Überraschung ebenfalls mit der
Frage, ob ich der Bernd Rosen sei, der „Chess Endgame
Training“ geschrieben habe.
Bernd Rosen mit Jens und Filiz
So sehr solche Begegnungen auch dem
eigenen Ego schmeicheln – mehr gefreut habe ich mich über
die drei Punkte meiner Schützlinge Filiz, Jens und Jonathan
am heutigen Tag. Leider verlor Maximilian Berchtenbreiter,
und Julian Jorczik kam trotz aggressiver Eröffnungswahl
nicht über ein Remis hinaus, so dass Filiz Osmanodja mit
4,5:1,5 Punkten (Platz 8) unsere neue Topscorerin ist.
Immerhin noch vier Spieler dürfen sich mit 4 : 2 Punkten
Hoffnungen auf eine gute Platzierung machen, und weitere
vier unserer Matadore weisen ein positives Punktekonto auf,
darunter auch Sophia Schmalhorst:
Hans Möhn dürfte sich über seinen
heutigen Sieg besonders gefreut haben, da er damit eine
ziemliche Durststrecke mit unglücklichen Niederlagen
beendete:
Den morgigen spielfreien Tag werden wir
zu einem Ausflug in die Umgebung nutzen – hoffentlich regnet
es nicht wieder so wie heute. Zur Halbzeit werfen wir einen
Blick auf den Punktestand unserer Spielerinnen und Spieler:
Am Abend gab es eine „Social and Talents Night“ mit Tanz-
und Gesangsvorführungen aus verschiedenen Delegationen. Von
diesem Abend sowie vom Turnier- und Trainingsgeschehen hier
noch einige Impressionen:
8.
Haben wir den freien Tag genutzt, um
himmlischen Beistand anzurufen? Fast könnte man es annehmen,
denn im Mittelpunkt unserer mit Spannung erwarteten
Stadtrundfahrt standen ausgerechnet eine Jesusstatue und
eine Kirche – und dafür waren wir extra früh aufgestanden,
um vor der Abfahrt um 8:30 noch frühstücken zu können. Dass
sich der Aufbruch dann um fast 2 Stunden verschob, machte
die Sache auch nicht besser.
Immerhin gelang es unserem „Hirten“
Hartmut Jorczik auf diesem Kurztrip mühelos, all seine
Schäfchen beisammen zu halten.
Dass die Jesusstatue auf dem Programm
der Rundfahrt stehen würde, hatte ich mir schon gedacht. Die
wurde laut meinem Reiseführer Anfang der 70er Jahre von
reichen Katholiken aus Saigon errichtet, vermutlich um die
US-Flotte (!) zu segnen. Das Ding thront auf einem Hügel,
ist 28 Meter hoch und überragt alles in der Umgebung. Mich
hätte es nicht gewundert, wäre dieses Monument nach dem
Abzug der Amerikaner in Schutt und Asche gelegt worden. Aber
die pragmatischen Vietnamesen machen eine begehbare
Touriattraktion daraus, mit Souvenirläden, fliegenden
Händlern und dem vollen Nepp-Programm. Und zu Hause wird
sorgfältig die Höhe jeder geplanten Moschee unter die Lupe
genommen...! Auf dem Foto ist im Vordergrund der Opa von
Jonathan Carlstedt zu sehen, der leichtfüßig wie eine
Bergziege die zahlreichen Stufen zur Statue erklomm – ich
konnte gerade noch hinterher hecheln und ein Beweisfoto
schießen. Der größte Teil unserer Gruppe verweigerte sich
angesichts der tropischen Temperaturen dieser sportlichen
Herausforderung.
Dennoch bot die Rundfahrt durch Vung
Tau einige interessante Einblicke. Als wir die auf hunderten
Metern zum Trocknen ausgebreiteten Fische passierten,
verstanden wir zum Beispiel, warum hier viele Einheimische
einen Mundschutz tragen – es stank schrecklich nach Fisch.
Das hinderte den abgebildeten Vertreter einer Spezies mit
wesentlich empfindlicherem Riechorgan jedoch nicht, einmal
genauer zu untersuchen, welche Leckerlis dort angeboten
wurden!
Am Nachmittag erhielten Thomas Pähtz
und ich im Turnierbüro neue Ausweise, die mit einem „B“
gekennzeichnet sind: Nun dürfen wir auch in den Turniersaal,
was bisher nur unserem Delegationsleiter Hartmut Jorczik
vergönnt war. Vom Turnierbüro aus hat man einen schönen
Blick auf den Hafen, wie oben zu sehen ist.
Anschließend besuchten wir noch den in
der Nähe liegenden Markt, auf dem man so ziemlich alles
kaufen kann (aber nicht unbedingt will). Eine ermüdende
Angelegenheit, offensichtlich nicht nur für die Kunden:
Unschwer feststellen konnten wir auch,
dass es in Vietnam wohl keinen Tierschutzverein gibt.
Käfighaltung auf asiatisch!
Ob die angebotenen T-Shirts wirklich
alle von Hand genäht sind? Wohl kaum, aber kleine Änderungen
werden sofort erledigt:
Und Klamotten kaufen ist offensichtlich
auch in Vietnam eine Angelegenheit, für die sich vor allem
die Frauen erwärmen können:
Am Abend gab es dann noch einen
Folkloreabend, bei dem die Gastgeber sich laut Hartmut
Jorczik noch einmal übertroffen haben. Auch diese
Veranstaltung wurde live im Fernsehen übertragen, die
unvermeidlichen Schönheitsköniginnen waren ebenfalls wieder
da, Künstler von nationalem Rang traten auf, perfekte
Bühnenshow usw. usf. Ich musste leider meinen Überstunden in
den Nächten zuvor Tribut zollen, der Schlafmangel trieb mich
in Morpheus' Arme, so dass ich mich auf diese kurzen
Stichworte aus zweiter Hand begnügen muss.
Filiz Osmanodja
Heute ging es dann wieder mit Schach
weiter, und ich bekam einmal mehr bestätigt, dass die
Erlaubnis sich während der Partien im Turniersaal
aufzuhalten ein zweifelhaftes Privileg ist. Vor allem Filiz
Osmanodja machte sich das Leben wieder schwer. Aus der
Eröffnung kam sie mit deutlichen Vorteilen, wollte zu viel,
berechnete unnötige Taktik und hatte um den Zug 25 herum nur
noch 58 Sekunden – plus 30 Sekunden für jeden Zug, den sie
noch auszuführen schaffte. Jens Kotainy fand gegen den
Verzweiflungsangriff seines georgischen Gegners nicht das
richtige Rezept und war untröstlich ob seiner Niederlage.
Aber Julian Jorczik und Maximilian Berchtenbreiter, der hier
ganz groß aufspielt, schafften klar herausgespielte Siege
und liegen mit jetzt mit 5 Punkten wieder gut im Rennen.
Jonathan Carlstedt spielte mit den weißen Steinen den Russen
Anton Klimov (ELO 2451!) in Grund und Boden, Hans Möhn,
Sonja Maria Bluhm, Sophia Schmalhorst und zu guter Letzt
auch Filiz Osmanodja siegten ebenfalls. Filiz liegt jetzt
auf Platz 4, hat nur noch einen halben Punkt Rückstand auf
die beiden Führenden Mo Zhai (China) und Warda Aulia Medina
(Indonesien) – morgen spielt sie an Tisch 2 gegen die
Indonesierin (live im Internet auf der Turnierseite ).
Am Rande der WM gibt es natürlich
unzählige Begegnungen mit Schachspielern und
Schachinteressierten aus aller Welt. Bei dem hier so
engagiert argumentierenden Herrn handelt es sich um Sr. Luis
Fernando Rodriguez aus Kolumbien, der mit seiner Tochter
Paula Andrea nach Vietnam gekommen ist. Die liegt übrigens
bei den U12 Mädchen gleichauf mit Filiz und konkurriert mit
ihr um den Titel. Vater Luis Fernando zeigte sich brennend
interessiert am Thema Schulschach, da er weder Englisch noch
Deutsch, ich jedoch kein Spanisch spreche, übersetzte unser
Delegationsleiter Hartmut Jorczik, dessen Ehefrau aus
Kolumbien stammt.
9.
Ein schwarzer Tag für Deutschland –
diese Überschrift stand schon nach der gestrigen Auslosung
der 8. Runde fest, denn von unseren 14 Startern spielten 12
mit den schwarzen Steinen. Leider gilt die Überschrift auch
für das Ergebnis: 6 Punkte sind eine magere Ausbeute des
Tages, und anscheinend hat dies doch auch an der ungünstigen
Farbverteilung gelegen, denn Lea und Filiz wussten den
Anzugsvorteil zu nutzen.
Dies ist insbesondere im Falle von
Filiz sehr erfreulich, denn sie übernahm mit ihrem traumhaft
sicher herausgespielten Sieg gegen die Indonesierin Warda
Aulia Medina die Tabellenführung. Morgen spielt sie gegen
die Nr. 1 der Startliste, Mo Zhai aus China, die heute der
an 2 gesetzten Kolumbianerin Paula Andrea Rodriguez
unterlag. Zu den Verlierern des Tages zählten leider auch
Maximilian Berchtenbreiter und Julian Jorczik, wodurch die
Zahl unserer Medaillenkandidaten weiter geschrumpft ist.
Einige Male berichtete ich hier schon
von der kleinen Nadya, die mit ihrem Vater ganz alleine aus
dem Jemen angereist ist und in der U8 spielt. Ein Blick auf
das breite Grinsen genügt: So lächeln nur Sieger. Inzwischen
hat sie schon 5 Punkte, heute landete sie einen Schwarzsieg
in einem Najdorf-Sizilianer mit heterogenen Rochaden – für
ihren Mut (den ich bei vielen der hier spielenden Mädchen in
den unteren Altersklassen vermisse) hätten eigentlich beide
Spielerinnen einen Punkt verdient.
Dr. Ahmed M. Salah berichtete, dass er
im Vorfeld keinerlei Unterstützung durch den jemenitischen
Schachverband erhalten habe. Obwohl seine Tochter arabische
Meisterin wurde, habe man sie für eine Teilnahme an dem
Turnier als zu schwach angesehen. Es gebe auch keine
Unterstützung durch einen Trainer vor Ort. Das Schachspiel
habe Nadya in der Ukraine erlernt, wo die Familie mehrere
Jahre lebte. Dr. Saleh studierte in der Ukraine und lernte
dort seine spätere Frau kennen, vor zwei Jahren siedelten
sie in den Jemen über. Zur Jugendweltmeisterschaft sei er
schließlich auf eigene Kosten angereist. Inzwischen habe die
Stimmung sich völlig gewandelt, ein kritischer Journalist
habe in der Zeitung über Nadya und die mangelnde
Unterstützung berichtet, auch über die Unterstützung vor Ort
durch einen deutschen Schachtrainer. Jetzt habe die
Verbandspräsidentin seine Frau angerufen und jegliche Hilfe
angeboten.
Thomas Pähtz, der heute zur Schicht im
Turniersaal antrat, fotografierte die obige Stellung, weil
diese Remis gegeben wurde. Es ist zwar nicht ganz klar, wer
am Zug ist, aber meine bescheidenen Schachkenntnisse sagen
mir, dass dies hier von untergeordneter Bedeutung ist.
Ohne jede Vorwarnung gerieten wir beim
Abendessen in einen Empfang, zu dem unser Hotel die an der
WM teilnehmenden Gäste offensichtlich eingeladen hatte. Wie
in Vietnam offenbar üblich, wurde auch dieses Ereignis groß
aufgezogen: Es gab Bier und Wein, eine Kapelle (ich hoffe,
man sagt auch in Vietnam so) spielte Evergreens, das Essen
war besonders lecker und das regionale Fernsehen zeichnete
die Veranstaltung auf. Ehe ich wusste wie mir geschah, hielt
mir der durch die Veranstaltung führende Conferencier ein
Mikrofon vors Gesicht und ich war mitten in einem Interview.
Also Leute: Morgen alle TV Bar Ria / Vietnam einschalten,
dann könnt Ihr Euch über meine holperigen Versuche
amüsieren, in gequältem Englisch dem geschätzten
vietnamesischen Publikum meine Eindrücke von Meisterschaft,
Land und unserem Hotel zu vermitteln. Ich bin schon auf die
für morgen versprochene Aufzeichnung des Interviews
gespannt!
Bei dem „Conferencier“ handelt es sich
übrigens um Dr. Truong, der in der dem Hotel angeschlossenen
Klinik als Radiologe arbeitet. Vor einigen Tagen unterhielt
ich mich mit ihm beim Mittagessen, er spricht auch recht gut
deutsch. Dr. Truong arbeitet hier von Montag bis Sonntag, am
Sonntag Nachmittag hat er aber frei. Am heutigen Abend
entpuppte er sich auch noch als leidenschaftlicher Sänger,
der russische, französische und englische Lieder zum besten
gab. Ein echtes Multitalent!
Einen durchaus ebenbürtigen
Sangesbruder hat auch unsere Delegation aufzuweisen: Vater
Brandl gab mehrere deutsche Lieder zum Besten, deren Texte
er zum Teil aktuell an unseren Vietnamaufenthalt angepasst
hatte. Kongenial!
Abschließend noch einige Schnappschüsse
von Thomas Pähtz: