ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Deutsche Schachjugendmeister in Oberhof gekürt. DSJ
18.06.2011
Am vergangenen Samstag gingen in Oberhof/Thüringen die Deutschen
Jugendmeisterschaften im Schach zu Ende. Eine Woche lang kämpften 534 Teilnehmer
dort, wo sich eigentlich alles um den Wintersport dreht, um Titel und
Platzierungen. Mit dem Kinderturnier "Kika", dem U25A-Open und dem U25B-Open
wurden 12 offizielle Meister gekürt. Nicht in allen Altersklassen konnten sich
die Favoriten durchsetzen, auch einige neue Talente und Sternchen sind am
Schachhimmel aufgegangen und spielten ganz vorne mit. Bis zum Ende war Spannung
auf den Brettern garantiert. Alle Altersklassen wurden am letzten Spieltag
entschieden, einige hatten es in der eigenen Hand, andere brauchten
Schützenhilfe von anderen. Die Siegerehrung am Samstagabend war wieder einmal
großer Höhepunkt der Meisterschaft. Der Live-Blog zur Siegerehrung mit
zahlreichen Fotos kann auf der Turnierseite unter www.dem2011.de angesehen
werden. Natürlich finden sich dort auch weitere Informationen zur Meisterschaft,
alle Partien und Impressionen.
Das "Kika"-Turnier ging bereits am Pfingstmontag zu Ende. Hier siegte Niklas
Preißler (SAC) vom SV Grün-W. Niederwiesa und bei den Mädchen Lena Von Jan (SAC)
vom Muldenthal Wilkau-Haßlau. Bei der offenen Meisterschaft U25A konnte der
Vorjahressieger und Fide-Meister Atila Gajo Figura (BER) vom SC Kreuzberg e.V.
seinen Titel verteidigen. In der offenen Meisterschaft U25B gewann Daniil
Aristarkhov (RUS) aus Dmitrov der im Rahmen des Russlandaustauschs an dem
Turnier teil nahm.
Bei den offiziellen Meisterschaften gewann in der U10 der Sachse Theo Gungl
(SAC), vom USV TU Dresden, die weibliche Wertung entschied Charlotte Sanati (RLP)
für sich, die als 25. gesetzt war.
In der U12 gewann Kevin Schröder (NRW) von den Schachfreunden Paderborn 2000
e.V. mit einem Punkt Vorsprung. Unter den Mädchen gewann Clara Victoria Graf
(HES) von der SAbt TuS Makkabi Frankfurt/Main.
In der U14 gewann Philipp Lerch (BER) vom SK König Tegel 1949
e.V. der auf Platz 7 gesetzt war. Die weibliche Meisterschaft gewann Larissa
Schwarz (RLP) vom SC Niederkirchen.
Die U16 ging in diesem Jahr nach Bayern, hier gewann Leon Mons (BAY) vom SC
Forchheim e.V. Bei den Damen in der U16w holte sich ebenfalls aus Bayern
Hanna-Marie Klek (BAY) vom SC Erlangen 48/88 e.V. den Deutschen Titel.
Der FC Bayern München wird dieses Jahr doch noch Deutscher Meister, zwar nicht
im Fußball, dafür aber in der U18 der DEM. Hier sichert sich Felix Graf (BAY)
vom FC Bayern München den Deutschen Meistertitel. Bei den U18 Mädchen sicherte
sich die Favoriten Julia Bochis (BAD) von OSG Baden-Baden den ersten Platz.
Zwischen den Runden hatten die Teilnehmer genug Möglichkeiten, um Oberhof und
Thüringen kennenzulernen. An den freien Nachmittagen wurde ein
abwechslungsreiches Freizeitprogramm angeboten. Ein Highlight war dabei der
Vergleichswettkampf zwischen dem Deutschen Vize-Meister GM Jan Gustafsson ELO
2647 und dem französischen Landesmeister und GM Laurent Fressinet ELO 2693. Der
herausgeforderte Laurent Fressinet gewann das Duell deutlich mit 8,5:3,5.
Gespielt wurden je 4 Partien im klassischen Schach, im Schnellschach und im
Blitzschach. Im klassischen Schach gab es eine herbe Niederlage für Jan
Gustafsson, der mit 0,5:3,5 verloren hatte. Im Schnellschach gelang es
Gustafsson ein Unentschieden mit 2:2 zu erkämpfen. Beim Blitz ging das Duell
wieder deutlich an Laurent Fressinet, der mit 3:1 gewann.
Die DSJ und der Sponsor HonorarKonzept gratulieren dem Sieger Laurent Fressinet
recht herzlich zum herausragenden Sieg. Die DSJ bedankt sich bei den
Großmeistern für die spannenden Partien, die Simultanveranstaltungen, den
Partieanalysen der klassischen Partien und den Partiekommentierungen auf „Chessy-TV“
und natürlich für Ihren Besuch und die Nähe zu den Kindern, Ihren Fans und
wünscht beiden weiterhin viel Erfolg in Ihrer schachlichen Karriere.
Wir bedanken uns auch bei unserem Sponsor HonorarKonzept, der dieses großartige,
historische Ereignis möglich gemacht hat. „Die Nachwuchsförderung ist ein Thema,
dem wir uns als Unternehmen, aber auch gesellschaftlich verschrieben fühlen. So
stellt die Förderung der Jugendarbeit einen Schwerpunkt in unserer
Zusammenarbeit mit dem Schachbund dar“, begründet Volker Britt, Geschäftsführer
von HonorarKonzept, das Engagement seines Unternehmens. Der Göttinger
Finanzdienstleister ist seit April Partner des Deutschen Schachbundes und
unterstützt im Rahmen dieser Partnerschaft die diesjährigen Deutschen
Jugendschachmeisterschaften in Oberhof.
Auch dieses Jahr gab es wieder einen Ländervergleichskampf auf Skiern. Den
Biathlon-Ländervergleichskampf gewann dabei, wie im Vorjahr, das Team aus Bayern
vor dem DSJ-Team. Spaß war also garantiert in Oberhof – nicht nur an den
Brettern. Insgesamt hat sich die Deutsche Schachjugend in Oberhof sehr wohl
gefühlt. Hotel, Stadt und Land haben sich für die Meisterschaften engagiert und
trugen einen großen Teil zum reibungslosen Ablauf bei.
Carsten Karthaus
ENDE ENDE ENDE ENDE!
Für genauere Informationen zu den einzelnen Altersklassen geht es hier
weiter:
U10/U10w:
Nachdem Theo Gungl vor der letzten Runde die Führung übernommen hatte, hätte er
durch einen Sieg den Titel aus eigener Kraft erringen können. Er verlor aber in
der letzten Runde seine zweite Partie gegen den bisher drittplatzierten Jan-Okke
Rockmann. Dies hätte dem zweitplatzierten Alexander Baberz die Möglichkeit auf
den Turniersieg eröffnet, er kam aber gegen Tigran Poghosyan nicht über ein
Remis hinaus. So kamen Theo, Alexander und Jan-Okke letztlich alle drei auf
jeweils neun Punkte aus elf Partien. Die Buchholzwertung musste den Ausschlag
geben und so kann sich trotz Niederlage Theo Gungl über den Titel des Deutschen
Meisters freuen. Für Alexander Baberz kam der zweite Platz heraus, Jan-Okke hat
mit dem Bronzerang als 36. der Setzliste einen riesigen Erfolg erzielt.
Bei den Mädchen hatte Charlotte Sanati ihr eigenes Schicksal in der Hand und
konnte durch einen Schlussrundensieg 6,5 Punkte und den Titel klar machen. Auf
den weiteren Plätzen landeten Jana Schneider und Leonore Poetsch.
U12/U12w:
Kevin Schröder ging kein Risiko ein. Er bot seinem Gegner Gregor Flüchter nach
13 Zügen Remis an. Als dieser ihm die Hand reichte, hatte Kevin mit 9,5 Punkten
den U12-Titel im Sack. Mit einem ganzen Punkt Rückstand folgen in der Endtabelle
Patrick Höglauer(siehe Bild) und Robert Baskin auf den Plätzen zwei und drei.
Fiona Sieber konnte durch einen Sieg nach Punkten noch mit Clara Victoria Graf
(Remis) gleich ziehen. Als aber alle Partien beendet waren stand es fest: Clara
liegt mit 64,5 zu 64 Buchholzpunkten vorne und ist neue deutsche Meisterin.
Hinter Fiona landete Lea Maria Brandl auf Platz 3.
U14 :
Philipp Lerchs Plan für den Samstag war klar: Selber gewinnen, darauf setzen
dass am Spitzenbrett nicht der Falsche gewinnt und dann nach Buchholz vorne
liegen. Genau so kam es auch. Philipp Lerch hatte nach einer hübschen
Kombination wenig Mühe mit Gregor Siegert. Als dann auch noch Jonas Lampert den
bisher alleine Führenden Jan-Christian Schröder bezwang, war klar, dass Jonas
und Philipps Gegner das Ergebnis bestimmen würden. Schließlich stand es nach
Buchholz 43 zu 42 für Philipp. Jan-Christoph bleibt für seine gute
Turnierleistung immerhin noch der dritte Rang.
U14w:
Die drei punktgleich Führenden Sonja Maria Bluhm, Larissa Schwarz und Andrea
Srokovskiy hatten alle Partien untereinander bereits gespielt und so musste ein
Fernduell über den Titel entscheiden. Andrea war wohl nicht gewillt volles
Risiko zu gehen und einigte sich bei vollem Brett auf ein Remis. Als Lohn konnte
Andrea für sich den dritten Platz absichern. Larissa und Sonja Maria kamen beide
zu Siegen und so musste auch hier die Buchholzwertung heran gezogen werden.
Larissa hatte hier einen recht komfortablen 2,5-Punkte Vorsprung und fährt als
Deutsche Meisterin zurück nach Niederkirchen.
U16:
Auch in der U16 ging ein Führungstrio in die letzte Runde. Aus diesem konnten
Leon Mons und Dennis Wagner gewinnen, womit Leon bereits als Deutscher Meister
feststand. In der noch laufenden Partie von Christopher Noe ging es für diesen
daher noch um Platz zwei oder drei. Da er gegen Maximilian Neef schließlich
verlor ist Dennis nun Zweiter.
U16w:
Die Entscheidung in der U16w fiel recht unspektakulär. In einem leicht besseren
Endspiel nahm Hanna-Marie Klek das Remisgebot von Filiz Osmanodja an und
sicherte sich mit 7,5 Punkten den ersten Platz. My Linh Tran sicherte sich durch
einen Schwarzsieg gegen Kristin Rethmann den Silberplatz, Stefanie Düssler
reichte ein Remis für Platz drei.
U18:
„Kann der FC Bayern München doch noch Deutscher Meister werden?“, wurde am
Dienstag an dieser Stelle in Bezug auf Felix Graf gefragt. Bereits am
Dienstagabend schien diese Frage mit „Nein“ beantwortet zu sein, da Felix an
diesem Tag nur einen halben Punkt aus zwei Partien holte und anderthalb
Rückstand auf FM Matthias Blübaum hatte. Doch Felix nahm noch mal alle Kraft
zusammen und holte aus den vier Schlussrunden 3,5 Punkte, was ihm am Ende mit
sieben Punkten nach Buchholzwertung den ersehnten Meistertitel einbrachte. Bei
Matthias schien nach fünf Siegen zum Auftakt doch ein klein wenig die Luft raus
zu sein, er remisierte sich ab diesem Zeitpunkt ins Ziel. Seine sieben Punkte
reichten ihm allerdings nur zu Rang drei, da der topgesetzte FM Jens Kotainy
auch noch nach Buchholz an ihm vorbei zog.
U18w:
Nach einem starken Start mit 4,5/5 war Topfavoritin WFM Julia Bochis etwas ins
Straucheln geraten und ging gemeinsam mit Anja Schulz und Nadine Stitterich als
Führungstrio (je sechs Punkte) in die letzte Runde. Julia konnte ihre
Pflichtaufgabe gegen Patricia Lehmann lösen, musste aber nun gespannt die Partie
von Anja und Nadine sowie die Entwicklung der Buchholzwertung verfolgen. Am Ende
nahm dies für sie den glücklichen Ausgang. Anja besiegte Nadine, hatte aber am
Ende zwei Buchholzpunkte weniger. Auf den dritten Platz konnte sich noch Thuy
Nguyen Minh schieben, die Alina Sancar bezwang.
Offene U25 - A-Turnier:
Atila Figura hat es doch noch geschafft. Nach fünf Siegen zum Abschluss konnte
er mit 7,5 Punkten seinen Titel verteidigen. Auf den weiteren Medaillenplätzen
landeten schließlich Jürgen Mazarov und Florian Walter.
Offene U25 - B-Turnier:
Das einzige Turnier mit einem echten Endspiel war das B-Turnier der Offenen U25:
Daniil Aristarkhov reichte gegen Martin Kololli ein Remis zum Titelgewinn,
während Martin hierfür gewinnen musste. Martin war aber anscheinend auch mit
einer Medaille zufrieden, denn er gab sich recht schnell mit einem Remis
zufrieden. Daniil konnte also den Turniersieg feiern, während für Martin der
dritte Platz bleibt. Auf Rang zwei konnte sich noch Raphael Martin schieben.