Jugendweltmeisterschaften in Belfort

von ChessBase
27.07.2005 – Insgesamt 1200 Jugendliche aus 82 Nationen spielen zur Zeit in Belfort um die Jugendweltmeisterschaften in verschiedenen Altersgruppen und Klassen für Jungen und Mädchen. So viele Teilnehmer konnte der Veranstalter gar nicht in der Stadt unterbringen und musste Ausweichquartiere in Mulhouse organisieren. Stargast ist Anatoly Karpov, der als UNESCO-Botschafter für das Schach wirbt und in einer Pressekonferenz die Probleme angesprochen hat. mit denen das internationale Turnierschach derzeit behaftet ist. Viele packende Partien sind bereits gespielt und viele Positionen müssen noch verteidigt werden, wobei die Jugendlichen sich vielleicht an den Verteidigern der Zitadelle von Belfort ein Beispiel nehmen können, die 1870-71 den Preußen 103 Tage Widerstand leisteten. Pascal Simon berichtet. Turnierseite...Mehr...

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Jugendweltmeisterschaft in Belfort
Von Pascal Simon


Bellevue sur Belforts

Die diesjährige Jugendweltmeisterschaft findet in Belfort statt. Dort kommt es zum Aufeinandertreffen von über 1200 Jugendlichen aus 82 Nationen. Natürlich ist auch eine deutsche Delegation vertreten, die mit 38 Teilnehmern nunmehr die zweitgrößte Fraktion hinter dem Gastgeberland Frankreich ist.


Championat de Belfort 2005


Blick in den Turniersaal

Die Deutschen schlagen sich bisher relativ erfolgreich, auch wenn es noch nicht zu einem Podiumsplatz reicht. Vor allem spielt einer der 3 Hamburger Vertreter, Niclas Huschenbeth, ein bisher sehr ordentliches Turnier in der U14. Heute musste er allerdings seine zweite Niederlage hinnehmen und viel somit das erste Mal aus den Top Ten. Falko Bindrich steht von allen Deutschen noch am Besten da. Mit bisher 6,5 Punkten aus 9 Partien steht er auf Platz 6 und hat noch theoretischen Chancen, um sich unter die ersten Drei zu spielen.


Hohe Konzentration an allen Brettern

Unter den über 1200 Teilnehmern finden sich einige Titelträger und bekannte Namen wie z.B. Maxim Rhodstein, doch die Abstinenz von Jungstars wie Sergey Karjakin, Magnus Carlsen oder Hidaru Nakamura würde diesem Großereignis noch ein I-Tüpfelchen geben.


Auch die ganz Kleinen sind mit Elan dabei











Das Turnier zu organisieren, fordert natürlich eine ganze Menge an Arbeit ab und deshalb hat der Club Belfort-Echècs auch eine ganze Schar an Helfern engagieren können. Dennoch gibt es hier und da einige Dinge, die man noch verbessern kann. Da die Stadt Belfort nicht alle Teilnehmer und ihre Betreuer und Eltern direkt im Ort unterbringen kann, mussten mehrere Delegationen in nahe gelegene Orte, wie z.B. Mulhouse, verlegt werden.





Dadurch entstehen Anfahrzeiten, wie bei den Deutschen von knapp einer Stunde. Nichtsdestotrotz ist es den Veranstaltern gelungen, alle Teilnehmer in einer Halle spielen zu lassen. Zuschauer haben genug Platz und stören die Jugendlichen somit nicht. Die Halle ist zudem auch gut klimatisiert, was bei den vorherrschenden Temperaturen von bis zu 32°C auch notwendig ist.  

Erfreulich ist auch, dass Anatoly Karpov dieses Ereignis nicht auslässt, um als UNESCO-Botschafter für das Schachspiel zu werben.

In einer einstündigen Konferenz debattierte der frühere Weltmeister über viel diskutierte Themen, wie die Förderung des Jugendschachs, der Aufnahme des Schachspiels als olympische Disziplin, die ständige Zeitänderung im Schach, die Remisregel und die Uneinigkeit um den Weltmeistertitel. Eine eindrucksvolle Vorstellung von Anatoly Karpov, in dem sich herauskristallisierte, dass es ihm vor allem um die Förderung der Jugend und die Originalität des Schachs geht.  

Die Stadt Belfort ist nicht nur für die Ausrichtung von Jugendweltmeisterschaften (1983,2005) und Weltmeisterschaftskämpfen (Kasparov-Karpov 1988) bekannt, sondern vor allem für seine Vergangenheit.


Denkmal anlässlich der Verteidigung durch polnische und französische Soldaten im zweiten Weltkrieg
 

Vor allem im deutsch-französischen Krieg 1870-71 war Belfort hart umkämpft. Viele Denkmäler erinnern noch heute an die heldenhafte Verteidigung gegen die preußische Belagerung, die 103 Tage andauerte.


Weiteres Denkmal zur Verteidigung Belforts während der preußischen Besatzung

 

 

 

 

 


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