Jules Moussard und Almira Skripchenko gewinnen bei den Französischen Meisterschaften

von Dhananjay-Khadilkar
24.08.2022 – Bei den französischen Landesmeisterschaften, die vom 13. bis 21. August im südfranzösischen Albi stattfanden, wurde Jules Moussard zum ersten Mal in seiner Karriere französischer Landesmeister, während Almira Skripchenko (Bild) bei den Frauen ihren siebten Titel holte. Skripchenko, die vor der diesjährigen Meisterschaft genau wie Sophie Milliet bereits sechs Mal französische Landesmeisterin geworden war, gewann in der letzten Runde gegen Natacha Benmesbah, während Moussard sich in einer spannenden Begegnung gegen Etienne Bacrot durchsetzte. | Photo: Lars OA Hedlund (Archive)

ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024 ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024

ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

Mehr...

Die französischen Landesmeisterschaften 2022 wurden als K.-o.-Turnier mit 16 Teilnehmern gespielt. Gespielt wurden jeweils zwei Partien im klassischen Schach, stand es danach 1-1 Unentschieden, folgten Schnellschach- und Blitz-Tiebreaks. Skripchenko gewann im Finale beide Partien im klassischen Schach, im Finale der Männer fiel die Entscheidung erst im Armageddon.

Skripchenko meinte, sie sei zwar nominell eine der Favoritinnen gewesen, aber in Wirklichkeit hätte sie sich nicht viel Chancen ausgerechnet. "Ich bin außer Übung, da ich im Moment nicht viel Schach spiele. Doch ich freue mich sehr über meinen siebten Titel. Es ist immer schwer, ein Turnier zu gewinnen", sagte Skripchenko gegenüber ChessBase.

Natacha Benmesbah (links) kämpfen um den Turniersieg | Foto: Französischer Schachverband

Skripchenko glaubt, dass ihr die Erfahrung aus dem World Cup und den WM-Turnieren geholfen hat. "Es war das erste Mal, dass die französische Meisterschaft im K.-o.-System ausgetragen wurde. Bei diesem Format ist der Preis für jeden Fehler unglaublich hoch ist."

Auch Moussard freute sich über seinen Sieg. "Ich bin schon in verschiedenen Altersklassen französischer Meister geworden, aber dieser Titel hat mir noch gefehlt", meinte er. Nach einer Niederlage in der ersten Partie des Blitz-Tiebreaks gewann Moussard die zweite Blitzpartie mit Schwarz und entschied den Wettkampf danach im Armageddon für sich.

Das Finale: Etienne Bacrot (links) und Jules Moussard kämpfen um den Titel | Foto: Französischer Schachverband

Der Gewinn der Meisterschaft bestätigt die gute Form, die Moussard dieses Jahr gezeigt hat. Seit März hat er 40 Elo-Punkte dazu gewonnen. "Seit der Europameisterschaft im April spiele ich konzentrierter und engagierter. Ich bereite mich besser vor und investiere sehr viel mehr Zeit ins Schach", sagte er.

Bacrot bezeichnete die Begegnung gegen Moussard als ein "Traumfinale". "Das war bester Wettkampf im Turnier. Von ein paar Zügen abgesehen, war das Niveau sehr hoch. Ich hätte den Wettkampf fast gewonnen. Aber Jules hat sehr gut gekämpft und die Armageddon-Partie gewonnen", sagte Bacrot.

Obwohl er den Sieg bei dieser Meisterschaft knapp verpasst hat, hält Bacrot an seinem Ziel fest, insgesamt 10 Titel zu gewinnen. "Je älter ich werde und je härter die Meisterschaft wird, desto schwieriger wird es, den Titel zu gewinnen. Aber ich muss mir Ziele setzen. Sonst wird es langweilig", sagte er.

Der zweifache französische Meister Laurent Fressinet, der auf dem dritten Platz landete, erklärte, dass ihm das K.o.-Format sehr gut gefallen habe.  "Es war gut, das Format vom Rundenturnier zum K.o.-System zu ändern. Das ist viel spannender und für die Zuschauer viel besser", sagte Fressinet, der in zwei Wettkämpfen bis zum Armageddon gehen musste.

 

Die französischen Meister 2022 | Foto: Französischer Schachverband

Partien der Französischen Meisterschaft (Open)

 

Partien der Französischen Frauenmeisterschaft

 

Turnierseite


Dhananjay Khadilkar ist Journalist, Schachenthusiast und lebt in Paris. Er genießt es, Schach zu spielen, aber noch faszinierender findet er die Geschichten und die Dramen, die mit dem Schach verbunden sind.