20.03.2018 – Auch Fabiano Caruana gelang es heute beim Kandidatenturnier nicht, Ding Lirens Remisserie zu beenden. Allerdings verpasste der US-Großmeister im Endspiel mehrere gute Möglichkeiten. Vladimir Kramnik ist weiter auf Krawall gebürstet. Gegen Karjakin opferte er einen ganzen Turm, drang aber mit Dame und Läuferpaar gegen eine weiße Übermacht nicht durch. (Fotos: Niki Riga)
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Pressekonferenz ohne Kramnik
Nach acht Runden erinnerte das Feld beim Kandidatenturnier in Berlin ein bisschen an ein Formel-1-Rennen in Monte-Carlo: Alle fahren hintereinander. Vorneweg kontrolliert Fabiano Caruana das Feld, den Blick im Rückspiegel, dann folgen im Windschatten, im Halbpunkte-Abstand Mamedyarov, Grischuk und Ding. Wenn Caruana einmal nicht aufpasst, zieht einer vorbei. In der zweiten Tabellenhälfte gibt es mehr Gedränge: Kramnik und Karjakin mit -1 gleichauf, Aronian und So mit -2 ebenso. So war jedenfalls der Stand vor der 9. Runde.
Lennart Ootes sorgt mit Interviews für Bilder am Rande des Turniergeschehens und fand in Berlin einen jungen Hamburger Schachfreund:
Alexander Grischuk hat sich mit seinem Sieg gestern über Vladimir Kramnik auch ins Gespräch für einen möglichen Turniersieg gebracht. Vor dem Turnier hatte keiner der Experten Grischuk als möglichen Herausforderer von Carlsen auf der Rechnung - und jetzt: wer weiß? Grischuk traf heute mit Schwarz auf Wesley So und gab in Berlin einmal mehr der Berliner Verteidigung die Ehre. So wählte die Variante mit 5.Te1 und folgte damit zum Beispiel der Spielweise von Anand gegen Grischuk beim Moskauer Tal Memorial, unmittelbar vor dem Kandidatenturnier gespielt. Der US-Großmeister schien es aber vor allem auf den raschen Tausch möglichst vieler Steine abgesehen zu haben. Die Partie verflachte und endete im 34. Zug mit Remis in einem symmetrischen Springerendspiel.
Pressekonferenz mit So und Grischuk
Auch Shakhriyar Mamedyarov hatte noch erstklassige Chancen Caruana zu überholen. Der Aseri spielte mit Schwarz gegen Aronian, der wie So durch den Turnierverlauf vielleicht angeschlagen war. In der Katalanischen Eröffnung wählte Mamedyarov das seltene und etwas provokant wirkende 7...b6.
Beim letzten World Cup hat Hou Yifan gegen Aronian diese Variante zweimal gespielt und zweimal Remis geholt. Der Zug scheint vom leider so früh und tragisch verstorbenen Ivan Bukvshin populär gemacht worden zu sein und hat seine Pointe in einem Qualitätsopfer (nach 8.Se5). Bacrot hat sich der Idee in einigen seiner Partien angenommen und auch Fabiano Caruana spielt in Berlin schon in der 2. Runde diese Variante gegen Ding.
Aronian verzichtete jedoch auf 8. Se5 und deckte mit 8.Td1 seinen Bauern. im weiteren Verlauf hatte Weiß zwar eine leicht Initiative, doch ernsthafte Schwierigkeiten hatte Schwarz nicht zu bewältigen. Remis im 41. Zug.
Katalanisch ist zweifellos eine der solidesten Eröffnungssysteme für Weiß überhaupt. Es gehört zu der großen und starken Fianchettofamilie, in der Weiß seine Strategie hauptsächlich um den Läufer auf g2 herum aufbaut. Dieser neue Trainingskurs von Viktor Bologan deckt alle schwarzen Erwiderungen gegen Katalanisch ab, also auch mögliche Übergänge zu anderen Eröffnungen wie der Tarrasch-Verteidigung oder zu Damenindisch.
Vladimir Kramnik, der große noch gar nicht so alte Mann des Turniers, ist weiter auf Krawall gebürstet. Nach seinem Superstart mit zwei Siegen hat er inzwischen schon drei Partien verloren, einige davon durch Überschätzen seiner Möglichkeiten. Vielleicht zockt der 14. Weltmeister aber auch und spielte auf Chance. Gegen Karjakin gab es heute einmal mehr die Semi-Tarraschvariante zu sehen. Karjakin verhinderte mit Tb1 den Läuferausfall nach b4 und spielte dann à la Aronian, also 9.h4 und später h5. Das moderne Schach scheint sich allmählich vom Zentrum weg auf die Flügel zu verlagern. Kramnik verstand diese Spielweise als Provokation und antwortete rabiat mit Bauernvorstößen im Zentrum, f5 und später e5, und brachte dabei die Dame zum Königsflügel.
Die Partie wurde dann sehr schnell sehr scharf. Als Kramnik mit 20...Txf2 einen ganzen Turm ins Geschäft steckte, stand ein Teil seiner Armee allerdings noch auf dem Ausgangsfeld.
Nach dem Opfer stand Karjakins König zwar nackt da, doch die Verteidigungsfähigkeiten des Vizeweltmeisters sind bekannt und so wehrte er auch diesmal alle Drohungen ab. Die Getreuen versammelten sich geschlossen um ihren Monarchen. Auch mit Schwerfiguren kann man eine Rochadestellung bauen:
Wieder einmal reichte es nicht für Kramnik.
Der 14. Weltmeister, der sich für dieses Turnier offenbar viel vorgenommen hatte, scheint nun tatsächlich etwas angeschlagen zu sein. Zur Pressekonferenz erschien der sonst so zuvorkommende freundlichen Russe diesmal nicht.
Pressekonferenz mit Karjakin
Caruana hatte es in der heutigen 9. Runde mit einem seiner Verfolger zu tun, mit Ding Liren. Der Chinese ist wie Caruana und Mamedyarov noch unbesiegt, hat aber auch noch keine Partie gewonnen. Er ist der Remiskönig der Kandidatenrunde. In seinen Gewinnpartien zeigte Caruana bisher große Konterfähigkeiten. Wurde er angefallen, dann konterte er die Angreifer aus. Aber Ding würde Caruana wohl kaum anfallen, schon gar nicht mit den schwarzen Steinen. Caruana musste das Spiel machen.
In der Bogoindischen Verteidigung drücke der US-Großmeister mit Weiß etwas und brachte dann seinen Turm mit Doppelangriff auf die 7. Reihe. Schwarz zog sich mit 19... Sd5 aus der Affäre.
Der Lb7 stand wenige Züge später übrigens auf e8. Nach der forcierten Abwicklung entstand ein Endspiel mit gleichem Material, in dem Caruana aber etwas Vorteil mitnahm und diesen dann szukzessive vergrößerte.
Auch nach der Diagrammstallung boten sich Caruana mehrere gute Gewinn-Möglichkeiten, doch er verpasste sie allesamt. Und zum Schluss entkam Ding Liren einmal mehr ins Remis.
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