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Nana Dzagnidze hatte beim Kandidatenturnier der Frauen in Kasan den besten Start und gewann in den ersten vier Runden drei Partien, eine endete Remis. Nach dem ersten Ruhetag traf die Spitzenreiterin in Runde fünf gestern auf die frühere Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk. Die Partie wurde auf dem Gelände der Sizilianischen Alapinvariante (2. c3) geführt und Dzagnidze kam mit den schwarzen Steinen zu einer vorteilhaften Stellung, die ihr dann aber aus den Händen glitt und in ein lebhaftes Endspiel mit beiderseitigen Chancen führte.
Alexandra Kosteniuk
Hier griff die Georgiern dann jedoch daneben und rannte in eine recht gut versteckte Taktik, die von Kosteniuk nicht unbemerkt blieb.
Auf 36. Lc1 antwortete Schwarz mit dem Gegenangriff 36... Th4 (Richtig war 36... Sb1 37. Lc2 Tb8 und der Springer steht zwar abseits, doch Weiß kann kein Kapital daraus schlagen.) Es folgte 37. Sg5+ Kg6 (Auf 37... Ke8 folgt 38. Sf3 Te4 39. Lxa3 g6 40. Txe5+ Sxe5 41. Sxe5 Txe5 42. Lb4 mit Figurengewinn) 38. Sf3 Te4 (Falls 38... Kxf5 so 39. Sxh4+ Ke6 40. Lg4+ Kxd6 41. Lxa3+) 39. g4 Sb1 40. Txe5 und Weiß gab auf wegen 40... Sxe5 41. Lc2 Sxf3 42. d7
Auch die Partie zwischen Aleksandra Goryachkina und der ebenfalls früheren Weltmeisterin Tan Zhonqui wurde im Endspiel entschieden. Dort hinein waren die beiden Spielerinnen über eine Variante der Katalanischen Eröffnung geraten und fanden nach 14 Zügen schon eine Endspielstellung auf ihrem, für die es aber noch einige Vorgänger gab.
The Catalan: A complete repertoire for White!
Katalanisch ist zweifellos eine der solidesten Eröffnungssysteme für Weiß überhaupt. Es gehört zu der großen und starken Fianchettofamilie, in der Weiß seine Strategie hauptsächlich um den Läufer auf g2 herum aufbaut. Dieser neue Trainingskurs von Viktor Bologan deckt alle schwarzen Erwiderungen gegen Katalanisch ab, also auch mögliche Übergänge zu anderen Eröffnungen wie der Tarrasch-Verteidigung oder zu Damenindisch.
Rapport spielte hier kürzlich gegen Yu 15. Ld2. Goryachkina setzte mit 15. Sc4 fort. In beiden Fällen sind die Chancen verteilt. Ein paar Züge später war ein Doppelturmendspiel entstanden, in dem Weiß geschickt und Schwarz ungeschickt agierte.
Die weißen Türme stehen aktiv, die schwarzen passiv. Wenige Züge später gewann Weiß einen Bauern.
Mit 36. g6 brachte Weiß sich hier entscheidend in Vorteil. 36... Tf4 37. Ta7 Tf6 38. gxf7 mit Übergang in ein sehr vorteilhaftes Turmendspiel, das Goryachkina mit guter Technik für sich entschied.
Aleksandra Goryachkina
Mariya Muzychuk, der dritten ehemaligen Weltmeisterin im Turnier, stand in in ihrer Partie gegen Valentina Gunina die Glücksgöttin zur Seite.
Gunina spielte 27. Sd4. Nach der Antwort 27... Se5 28. Dxe6+ Kf8 29. f4 Txd4 30. Txd4 Sf3+ 31. Txf3 Dxf3 32. Te4 Te8 hätte Weiß eine aktive Position gehabt.
Schwarz antwortete stattdessen 27... Lxb4 Es folgte 28. Dxe6+ Kf8 29. Txd3 Lxc3 und nun brachte Weiß den Zwischenzug 30. Sf5 (30. Txc3 Txd4 mit Ausgleich) aufs Brett, mit der offensichtlichen Idee 30... Txd3 31. De7+ Kg8 32. Dxg7#
Schwarz verteidigte sich mit 30... Db7. Nun konnte Weiß Material gewinnen: 31. De7+ Txe7 32. Txd8+ Kf7 33. Sd6+ Ke6 34. Sxb7 mit Qualitätsgewinn. Gunina spielte stattdessen 31. Sh6, was Schwarz nach 31...gxh6 nur die Struktur zerstörte. M. Muzychuk schaffte es, ihre Stellung zusammen zu halten und erreichte später den Remishafen.
Ohne besondere Vorkommnise endete auch die Partie zwischen Kateryna Lagno und Anna Muzychuk mit der Punkteteilung.
Elisabeth Pähtz und Alexandra Kosteniuk im Post Mortem
Nastasja Karlovich interviewt Kateryn Lagno
Livekommentare zur 5. Runde