ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Die acht Teilnehmer des Kandidatenturniers lieferten gestern eine starke Auftaktrunde mit vier sehr inhaltsreichen Partien, von denen zwei entschieden wurden, beide mit Schwarz. Wang Hao gewann gegen den Mitfavoriten Ding Liren und Ian Nepomniachtchi setzte sich gegen Anish Giri durch. Drei der vier Partien wurden übrigens mit der Englischen Eröffnung gespielt.
Wang Hao unterstrich mit seinem Sieg seine gute Form, die er ja schon beim Grand Swiss und dann auch beim Gibraltar International unter Beweis gestellt hatte. Sein Sieg ist umso bemerkenswerter, da sein Landsmann Ding bekanntlich als besonders schwer zu schlagen gilt.
Die beiden unterlegenen Spieler der Runde eins, Ding Liren und Anish Giri waren nun schon ein wenig unter Druck. Doch noch ist alles offen- ein Kandidatenturnier über 14 Runden ist zwar kein Marathon, aber auch keinesfalls eine Kurzstrecke. Allerdings mussten beide heute mit den schwarzen Steinen antreten.
Ding Liren traf auf Maxime Vachier-Lagrave und hatte sich in der Spanischen Partie mit einer Anti-Marshall-Variante auseinanderzusetzen. Der chinesische Spitzenspieler verlor im frühen Mittelspiel einen Bauern am Damenflügel und ging dann am Königsflügel vor.
Vachier-Lagrave stoppte die schwarze Bauernwalze hier mit 22. g4, blockierte den Königsflügel und entschied die Partie dann am Damenflügel.
Die ganze Partie, von IM Max Berchtenbreiter kommentiert.
Reichlich Action bot auch die Partie zwischen Fabiano Caruana und Kirill Alexeenko.
Der erste Zug | Foto: Lennart Ootes
Caruana hatte sich mit Weiß gegen die Nimzoindische Verteidigung einen gedeckten Freibauern im Zentrum verschafft und ging daran, sein Spiel auf den Königsflügel auszubreiten.
Caruana spielte hier 19.g4, worauf Alexeenko mit 19... Lxg4 zu radikalen Maßnahmen griff. In durchaus noch unklarer Situation fand Alexeenko dann aber nicht das Beste und geriet in die Defensive. Am Ende ging er als Verlierer vom Brett.
Depression | Foto: Lennart Ootes/ FIDE
Ian Nepomniachtchi und Alexander Grischuk duellierten sich in einer langen Variante des Berliner Endspiels, ohne dass eine der beiden Spieler dabei in Vorteil kommen konnte.
Schabernack bei der Begrüßung - kein Handschlag | Foto: Maria Emelianova/ FIDE
Die Partie endete in einem Endspiel mit ungleichen Läufern remis.
Wang Hao | Foto: Lennart Ootes/ Fide
Die Partie zwischen Wang Hao und Anish Giri verlief nach einer Englischen Eröffnung lange ausgeglichen. Nach dem Damentausch gewann Wang Hao, mit Weiß spielend, in einem komplexen Endspiel einen Bauern und hatte dann einen Freibauern am Damenflügel.
Zum Sieg reichte sein materieller Vorteil nicht.
Mit zwei Niederlagen verzeichnet Ding Liren einen denkbar schlechten Start. Noch sind aber 12 Runden zu spielen.
Noch nicht genug Schach?
Foto: Elisabeth Pähtz
Elisabeth Pähtz kommentiert Partien des Kandidatenturniers auf ihrem Youtube Channel.