ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Fotos: World Chess
Mehr als die Hälfte der Spieler ist nach 12 von 14 Runden im Kampf um den Turniersieg noch voll dabei - es ist unglaublich spannend. Caruana spielt noch mit Weiß gegen Aronian und mit Schwarz gegen Grischuk; Karjakin trifft mit Schwarz auf So und mit Weiß auf Ding. Eine Prognose ist zu diesem Zeitpunkt unmöglicher denn je zuvor.
Für Karjakin zählte nur der Sieg, und er ergriff sofort die erste Chance, die sich ihm bot, um ein dauerhaftes Ungleichgewicht zu schaffen. Nach dem Opfer einer Qualität für nur einen Bauern lähmte Karjakins dominierender Läufer mitten im Zentrum Caruanas Spiel. Der Amerikaner hätte sich vermutlich in eine lange, passive Konsolidierungsphase fügen müssen, an deren Ende vielleicht irgendwann ein besseres Endspiel gestanden hätte. Ein meisterhafter "Schachzug" Karjakins auch in psychologischer Hinsicht, denn Caruana verlor schnell die Geduld und fügte seiner Stellung entscheidende Schwächungen zu:
Irgendwie sieht man es Sergey Karjakin auf diesem Foto schon an: Da würde heute etwas gehen für ihn!
Es geht also doch: Nachdem Ding Liren gestern Abend noch der Verzweiflung nahe war, schaffte er heute nach zuvor elf Remisen endlich einen Sieg. Damit konnte er auch gleich zu seinem Gegner, dem bislang zweitplatzierten Shakhriyar Mamedyarov, aufschließen. Und so furchtbar schwer sah das noch nicht einmal aus:
Shakhriyar Mamedyarov gönnt sich einen Schluck aus der Pulle, während Ding Liren über der Stellung grübelt...
... aber es ist doch schön, dass der Chinese wieder grübelt. Gestern, nach dem Auslassen von Sd8! sah das noch ganz anders aus.
Natürlich hätte Alexander Grischuk gerne gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten Levon Aronian gewonnen. Das hätte ihn auf Augenhöhe mit der Tabellenspitze gebracht. Doch nachdem der Russe eine einzige, winzige Chance ausgelassen hatte, bekam er keine zweite mehr:
Der russische Großmeister Alexander Grischuk spielt beim Kandidatenturnier eine herausragende Rolle.
Die beiden Spieler konnten einem fast ein wenig Leid tun - mussten sie doch vor den Augen der Weltöffentlichkeit eine Partie spielen, von der von vornherein klar war, dass sie ziemlich bedeutungslos sein würde. Aber beide machten gute Miene zum bösen Spiel und brachten die Sache achtbar über die Bühne:
Wesley So: Der Amerikaner hatte nie eine Chance, das Turnier zu gewinnen - zu Ende bringen muss aber auch er es irgendwie.