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Das fing ja gut an. Glaubte man unserer Hochrechnung, die aus den jeweils letzten beiden Partien der Kandidaten gegeneinander erstellt wurde, dann musste man beim Kandidatenturnier in London mit vielen Remispartien rechnen. Doch bisher ist es ganz anders gekommen. Nach einer vorsichtigen Auftaktrunde wurden in der zweiten Runde zwei, in der dritten Runde sogar drei Partien entschieden. Es macht eben doch einen Unterschied, wenn es wirklich um etwas geht. Und hier geht es um das Recht, Weltmeister Anand herausfordern zu dürfen.
"Mann des Starts" ist Levon Aronian, der gegen Boris Gelfand in Runde zwei und gegen Vassily Ivanchuk in Runde drei gewann. Peter Svidler, gegen Teimour Radjabov, und Magnus Carslen, gegen Boris Gelfand, buchten in Runde drei ihren ersten Sieg. Vladimir Kramnik und Alexander Grischuk bewegen sich mit drei Remis auf der 50%-Linie. Ebenso Teimour Radjabov, mit einem Remis, einem Sieg und einer Niederlage. Vassily Ivanchuk und Boris Gelfand sind die beiden Spieler, die bisher schon je zwei Niederlagen einstecken mussten.
Teimour Radjabov: entschlossen, aber glücklos
Peter Svidler spielte gegen Teimour Radjabov die Sämisch-Variante, die derzeit weit weniger populär ist als die Hauptvariante mit 5.Sf3. Dies liegt unter anderem an dem Bauernopfer 6...c5, gegen das Weiß noch kein wirklich überzeugendes Mittel gefunden hat. Vor allem ergibt sich eine völlig andere Struktur als Weiß mit der Wahl der Sämisch-Variante angestrebt hat. Svidler lehnte das Gambit ab. Mit dem selten gespielten 8...Sa5 wich Radjabov jeder Vorbereitung nach dem üblichen 8...Se5 aus, bekam aber nie gleiches Spiel.
Malcolm Pein und Peter Svidler
In der Pressekonferenz zeigte sich Peter Svidler sehr zufrieden: "Die Partie wurde schon in der Eröffnung entschieden. Wenn man so einen großen Vorteil besitzt, dazu dann auch noch eine Stunde mehr auf der Uhr hat, liegt der Druck ganz und gar beim Gegner. So eine Partie zu spielen, ist sehr angenehm."
Svidler-Radjabov
In der Partie zwischen Boris Gelfand und Magnus Carlsen wählte der Norweger die Cambridge Springs-Variante des Abgelehnten Damengambits. Das ist insofern pikant, als es genau diese Variante war, die Garry Kasparov beim Schnellschachturnier in Reykjavik mit Schwarz gegen einen ziemlich stark spielenden 14-jährigen norwegischen Jungen fast verlor. Das war 2004. Später hat Carlsen die Variante selber ab und zu mal angewandt, nun auch gegen Gelfand. Was folgte, war eine typische Carlsen-Partie. Der Weltranglistenerste konfrontierte Gelfand in einer lange ausgeglichenen Partie ständig mit neuen Problemen - bis zum Partiegewinn.
Magnus Carlsen
Gelfand-Carlsen
In der Partie gegen Levon Aronian wählte Vassily Ivanchuk mit den weißen Steinen mit 2.Lg5 (nach 1.d4 Sf6) die Trompowsky-Eröffnung - auf den Top-Turnieren ein eher seltener Gast, obwohl inzwischen bewiesen wurde, dass die frühe Läuferentwicklung nach g5 (oder auch nach f4) interessante Partien mit sich bringt und Weiß durchaus Vorteil bieten kann. Vor allem kann Weiß aber die üblichen schwarzen Verteidigungen nach 2.c4 umgehen.
Ivanchuk folgte in den ersten Zügen einer Empfehlung des Trompowsky-Spezialisten Martin Breutigam, die dieser im dritten Teil seines Trompowsky-Repertoire-Beitrags im ChessBase Magazin 152 (Februar 2013) gegeben hatte - ob Ivanchuk diese Empfehlung kannte oder nicht kannte, ist nicht bekannt.
Auszug aus der Texteinführung
Ideen für Weiß im Trompowsky-Angriff
Levon Aronian
Vassily Ivanchuk
Aronian reagierte allerdings sehr clever und kam später mit einem Scheinopfer zu starkem Gegenspiel. Der Armenier wollte die Partie schließlich mit einer hübschen Kombination entscheiden - nur hatte diese ein Loch. Ivanchuk entdeckte dieses auch, hatte aber inzwischen zuviel Zeit eingestellt und verlor die Partie durch Zeitüberschreitung in nun wieder ausgeglichener Stellung.
Ivanchuk-Aronian
Alle Partien der ersten drei Runden
Das Turnierposter
Partiebeginn ist jeweils 14 Uhr (London), also 15 Uhr MEZ. Alle Partien werden live auf dem Fritzserver kommentiert. Den Löwenanteil der deutschsprachigen Kommentierung trägt GM Klaus Bischoff (Kostenlos für alle Premiummitglieder). Außerdem kommentieren Oliver Reeh mit Merijn van Delft und Karsten Müller sowie Stefan Kindermann mit Dijana Dengler.
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Klaus Bischoff
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Text: André Schulz
Fotos: Anastasiya Karlovich
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