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Nach einem verhaltenen Start ist Lei Tingjie beim Turnier der Kandidatinnen in Toronto die Frau der Stunde. Nachdem es einige Zeit so aussah, als ob Tan Zhongyi und Aleksandra Goraychkina sich einen Zweikampf um den Turniersieg liefern würden, hat Lei Tingjie sich mit vier Siegen aus den letzten fünf Runden ganz nach vorne gespielt.
In der zehnten Runde traf die Chinesin, immerhin amtierende Vizeweltmeisterin, mit den schwarzen Steinen auf Aleksandra Gorayachkina und wählte gegen Goryachkinas 1.d4 mit einer kleinen Zugumstellung das Slawische Damengambit. Goryachkina reagierte mit der Abtauchvariante. Nach einer missglückten Aktion am Damenflügel geriet Goryachkina ins Hintertreffen, doch Lei Tingjie verpasste eine gute Möglichkeit. Die Chancen waren ausgeglichen, doch dann unterlief Goryachine ein grober Fehler, der Lei einen sehr vorteilhaften Damentausch erlaubt. In dem folgenden Leichtfigurenendspiel war Lei deutlich im Vorteil, spielte jedoch ungenau. Eigentlich hätte die Partie remis enden müssen.
Die Slawische Verteidigung - Ein modernes Repertoire
Martin Breutigam hat die Erfahrungen aus Hunderten von klassischen und aktuellen Meisterpartien in 20 Clips verdichtet: Ein komplettes Repertoire für Schwarz gegen die Zugfolge 1.d4 d5 2.c4 bzw. 2.Sf3 Sf6 3.c4.
Eine lange Partie lieferten sich Tan Zhongyi und Humpy Koneru.
Mit den weißen Steinen versuchte Tan mit der Schottischen Partie zum Erfolg zu kommen. Nach einigen Geplänkeln im frühen Mittelspiel entstand ein reines Schwerfigurenendspiel, in dem sich die Chancen die Waage hielten. Schließlich ergab sich ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern für Schwarz, dass Tan aber erfolgreich verteidigen konnte. Im 72. Zug wurde die Partie remis gegeben.
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Kateryna Lagno und Anna Muzychuk betätigten sich auf dem Gebiet des derzeit nicht ganz so populären Offenen Spaniers. Die beiden Großmeisterinnen lieferten sich ein langes Gefecht auf Augenhöhe, das in ein Leichtfigurenendspiel mündete. Mit Springer gegen Läufer und einem Mehrbauern versuchte Muzychuk noch die Partie zu gewinnen, aber vergebens. Remis im 60sten Zug.
Eine zweite Entscheidung fiel am Brett von Nurgyul Salimova und Vaishali.
Salimova
Die Bulgarin hatte Vaishalis Grünfeld-Verteidigung mit dem frühen Bajonett-Angriff h4 scharf angegangen, dich die Inderin hielt erfolgreich dagegen. Es entstand das typische Grünfeld-Endspiel mit einer schwarzen Bauernmajorität am Damenflügel und einer weißen im Zentrum. In einem langen Endspiel mit Turm und Leichtfigur war erst Weiß im Vorteil, vergab aber ihre Chancen und am Ende entschied Vaishali die Partie in der Zeitnotphase für sich. Nach vier Niederlagen in Folge durfte Vaishali damit wieder einen Erfolg feiern.
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Interview mit Vaishali
Lei Tingjie und Tan Zhongyi liegen nun wieder gemeinsam in Führung. Goryachkina und Lagno folgen mit einem Punkt Rückstand.
Ergebnisse der 10. Runde
Tabelle nach der 10. Runde
Partien
