Am letzten Freitag (28. November) wurde in Tokyo ein kleiner Schnellschachwettkampf zwischen Garry Kasparov, 13. Schachweltmeister, und Yoshiharu Habu, dem vielleicht besten Shogi-Spieler der Geschichte ausgetragen. Habu hat kürzlich seinen 1300sten Wettkampf im Shogi, der japanischen Version des Schachs, gewonnen. Im Unterschied zum westlichen Schach können im Shogi geschlagene Figuren als eigene eingesetzt werden, was die Programmierung von spielstarken Shogi-Programmen sehr schwierig macht.
Shogi ist tief in die japanische Kultur eingebettet. Es existiert ein kleiner Profizirkel, der nach speziellen Riten regelmäßig Wettkämpfe austrägt. Yoshiharu Habu hat sich schon vor Jahren auch für das westliche Schach interessiert, in Europa und den USA an Turnieren teilgenommen und den FM-Titel (Elo 2400) erworben. Kasparov unterhielt in seiner Ansprache das japanische Publikum mit dem Scherz, dass Habu derzeit wohl mehr Schach spiele als er.
Es wurden zwei Partien mit dem Schnellschachbedenkzeit ausgetragen, die Kasparov beide gewann. Nach den Partien räumte der langjährige Weltranglistenerste aber ein, dass Habu ebenfalls Chancen auf einen Gewinn gehabt hätte.
Das japanische Publikum hatte eigentlich auf einen gemischten Wettkampf mit Schach- und Shogipartien gehofft, aber Kasparov lehnte das ab, da er im Shogi nicht über die Kenntnis der Regeln hinaus gekommen sei. Immerhin hat er aber in der Vergangenheit ein paar Taktikaufgaben gelöst.
Der Wettkampf wurde live übertragen. Hinterher kommentierte Kasparov eine der beiden Partien.
Partien:
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