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Am vergangenen Wochenende trafen sich Garry Kasparov und Nigel Short im Chess Club & Scholastic Center in St. Louis unter dem Titel "Battle of the Legends" zu einem Wettkampf, wobei Nigel Short zwar sicher eine Legende ist, aber sich ja noch sehr aktiv auf verschiedenen Turnieren erfolgreich betätigt. Garry Kasparov, der zwischen 1985 und 2005 das Schach dominiert hat wie kein Zweiter, trat nach dem Turnier von Linares 2005 vom Turnierschach zurück, blieb dem Schach aber als engagierte Galionsfigur erhalten. 2010 unterstützte er Anatoly Karpov bei dessen Kandidatur für das Amt des FIDE-Präsidenten, 2014 trat er selber an, wurde aber nicht gewählt.
Nigel Short war seinerzeit einer der jüngsten Großmeister der Welt und qualifizierte sich 1993 als erster "westlicher" WM-Herausforderer. Im Streit mit dem damaligen FIDE-Präsidenten Campomanes gründeten Kasparov und Short 1993 die Professional Chess Association und führten den WM-Kampf außerhalb der FIDE durch. Später hat Short Kasparov bei dessen Aktivitäten vielfach unterstützt.
Der Schaukampf der "Legenden" in St. Louis diente vor allem dazu, der Ankündigung einer neuen Turnierserie einen würdigen Rahmen zu verleihen. Am Freitag wurde in einer Pressekonferenz erläutert, dass die Turniere Norway Chess in Stavanger, der Rex Sinquefield Cup in St. Louis und die London Chess Classic zu einer Serie "The Grand Chess Tour" zusammengefasst werden. Die neun besten Spieler und ein Spieler des Veranstalters treten dort um einen hohen Preisfonds an, der mehr als eine Mio. US-Dollar beträgt.
Kasparovs und Shorts Schaukampf fand an zwei Tagen statt und bestand aus je einer Schnellschachpartie und vier folgenden Blitzpartien. Am ersten Tag endete die Schnellschachpartie remis und Kasparov gewann drei der vier Blitzpartien und verlor eine. Am zweiten Tag hatte der langjährige Weltmeister sich warm gespielt und fegte Short im Schnellschach und im Blitzen beim 5:0 förmlich vom Brett. Kasparov kann es noch!
Viel Betrieb im Chess Club & Scholastic Center. Malcolm Pein spielt vor dem Haus gegen einheimische Schachfreunde
Es gibt viele junge Schachfreunde, die regelmäßig vorbei kommen. Hier versucht ein junger Spieler, eine Taktikaufgabe zu lösen.
Auch technisch wird in St. Louis einiger Aufwand getrieben. Das ist das Studio, aus dem Maurice Ashley und Alejandro Ramirez live kommentierten
Garry Kasparov bei der Arbeit
Die Schnellschachpartien
Die Blitzpartien
Kasparov mit seinem Freund Michael Khordakovsky
Gemeinsame Analyse. Was lief falsch für Weiß?
Spiel, Satz und Sieg für Garry Kasparov
Ungeachtet des Ergebnisses zeigte sich Short wie immer als Gentleman und signiert hier Schachfolien
Die gemeinsame Autogrammstunde
Fotos: Veranstalter (Austin Fuller)