Mit 1,5 Punkten Vorsprung stand Vincent Keymer schon vor der letzten Runde als überlegener Sieger des Masters Turniers beim Chennai International Chess Tournament fest. Das hielt den deutschen Spitzenspieler aber nicht davon ab, in der Schlussrunde noch einmal einen vollen Punkt einzufahren. Es ist sein fünfter Sieg in diesem Turnier. Sein Gegner Ray Robson wählte mit Weiß gegen Keymers Damenindische Verteidigung die Petrosian-Kasparov-Variante und musste sich dann mit Keymers eher seltener Antwort 5...g6 und folgendem Doppelfianchetto auseinandersetzen. Die resultierende Position war mit etwas Raumvorteil für Weiß angenehmen, doch Robson geriet nach ein paar Schablonenzügen gegen den energisch agierenden Keymer schnell in die Defensive.
Nach der Partie saß Keymer mit Anish Giri bei Kommentator Sagar Shah und musste sich wegen seiner Eröffnung etwas Spott von Giri gefallen lassen, der meinte Keymer solle die Eröffnung besser nicht seinem Trainer Leko zeigen. Und auch Keymer räumte ein, dass die Eröffnung nicht optimal gewesen sei. Der Partieverlauf bestätigt diese Einschätzung allerdings nicht unbedingt.

Mit dem Sieg erhöhte Keymer seinen Elozugewinn auf 20 Punkte und rückt in der Weltrangliste nun Wei Yi zu Leibe, der aber mit 4,5 Punkten vor Keymer Platz neun inne hat. Vielleicht kann Keymer seine bestechende Form bis zum Beginn des Grand Swiss-Turniers konservieren. Dieses beginnt am 3. September in Samarkand.
Auch Anish Giri durfte sich über einen Sieg freuen. Der eloquente Niederländer gewann mit Schwarz gegen seinen Landsmann Jorden van Foreest. Hier missglückte Van Foreest die Eröffnung reichlich und er stand schon nach 15 Zügen auf Verlust. In einer abwechslungsreichen Partie konnte Caissa sich aber nicht entscheiden, wem sie zur Seite stehen wollte. Am Ende war Giri der Glückliche.
Den dritten Tagessieg feierte Nihal gegen Pranav. Die übrigen Partien endeten ohne Sieger.
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Während im Masters schon feststand, wer den größten Scheck mit nach Hause nimmt, gab es im Challengers noch eine dramatische Schlussrunde zu sehen. Spitzenreiter Pranesh verlor nämlich seine Partie gegen Harshavardhan, wodurch Puranik und Mendonca noch die Chance auf den Turniersieg erhielten. Mendonca verlor jedoch ebenfalls gegen Adhiban. Und Puranik musste in einem Turmendspiel mit Minusbauern ums Remis kämpfen, zeigte sich jedoch den technischen Anforderungen nicht gewachsen.

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