Keymer, R. Svane und Elisabeth Pähtz im Interview

von André Schulz
27.11.2023 – Der Deutsche Schachbund hat auf seinem Twitter-Kanal kurze Videos mit Vincent Keymer, Rasmus Svane und Elisabeth Pähtz veröffentlicht, in denen die Nationalspieler rückblickend ihre Einschätzung zur abgeschlossenen Team-Europameisterschaft mitteilen.

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In einer Zeit, in der die die Ergebnisse der deutschen Nationalmannschaften im Fußball, der bisherigen Sportart Nummer eins in Deutschland, eher deprimierend sind, befindet sich das deutsche Schach im internationalen Vergleich im Aufwind. Auch der "Kicker" berichtet inzwischen regelmäßig und über die Schacherfolge der deutschen Spieler. 

Die Männer- und auch die Frauennationalmannschaft sind stark besetzt und für die in Budva ausgetragenen Europa-Mannschaftsmeisterschaften waren beide Team mit ihrem Eloschnitt auf Platz drei der Startliste gesetzt, weiter vorne als zu früheren Zeiten. Das hat auch damit etwas zu tun, dass der Russischen Schachverband die Europäische Schachunion verlassen hat, also an Europawettbewerben nicht mehr teilnimmt. Allerdings haben eine ganze Reihe von russischen Spielern die RCF (Russian Chess Federation) verlassen und sich anderen europäischen Verbänden angeschlossen und führen dort nun oft die nationalen Ranglisten an und vertreten ihre neuen Verbände bei internationalen Vergleichen. Auch der Schachverband der Ukraine ist geschwächt, weil viele Topspieler und Profis angesichts des Krieges gegen ihr Land in anderen Ländern leben. 

Da zeitglich zu der Europameisterschaft in Saint Louis auch die letzten beiden Turniere der Grand Chess Tour stattfanden, musste der Französische Schachverband auf seine beiden Topspieler Alireza Firouzja und Maxime Vachier-Lagrave verzichten, die es beide vorzogen, in den USA mitzuspielen. 

Richard Rapport, der inzwischen unter rumänischer Flagge antritt, vertrat seinen neuen Verband noch bei der Mannschaftseuropameisterschaft und reiste erst zum letzten Turnier der Grand Chess Tour, zum Sinquefield Cup nach Saint Louis.

Im Verlauf der Europa-Mannschaftsmeisterschaft übererfüllte die Männermannschaft die Erwartungen. Das in seiner Leistung sehr geschlossen aufgetretene Team übernahm nach zwei Runden die Führung und spielte die ganze Zeit um Gold. Gegen Ende des Turniers zog Serbien noch nach Mannschaftspunkten gleich und hatte sogar die besseren Chancen in der Feinwertung. Deutschland gewann zwar seine letzten beiden Matches, konnte Serbien aber in der Feinwertung nicht überholen. Vize-Europameister ist ein großartiger Erfolge, aber wenn man Gold schon fast in der Tasche hatte, überwiegt doch die Enttäuschung.

In zwei Kurzinterviews nach dem Turnier teilten Vincent Keymer und Rasmus Svane im Interview mit Paul Meyer-Dunker ihre Gefühlslage mit.

Vincent Keymer:

Rasmus Svane:

Das deutsche Frauenteam hat mit Elisabeth Pähtz und Dinara Wagner zwei Spielerinnen in seinen Reihen, die zur erweiterten Weltklasse gehören. Das Frauenteam, ebenfalls an drei der Startliste gesetzt, konnte die Erwartungen jedoch nicht ganz erfüllen und belegte nach zwei Niederlagen zwischendurch Platz sieben. Elisabeth Pähtz meinte, das sie und Dinara Wagner noch von ihrer Teilnahme am Grand Swiss müde gewesen wären.

Elisabeth Pähtz:


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.