Understanding Middlegame Strategies Vol.11 - King's Indian Structures
Dieser Kurs wird dein Verständnis der Königsindischen Verteidigung verbessern. Perfekt für alle, die ihre Eröffnungsstrategie verbessern, Fehler reduzieren und einen erfolgreichen Spielplan entwickeln möchten.
„Understanding Middlegame Strategies Vol.11 - King’s Indian Structures“ vermittelt ein fundiertes Verständnis für Stellungen die aus der Königsindischen Eröffnung entstehen können. Dabei konzentriert sich der inzwischen niederländische Toptrainer Ivan Sokolov auf Stellungen mit dem Bauernzentrum, mit e4, d4 und c4 ohne Fianchetto.
Er zeigt in seinen Videos zwar die Eröffnungszüge, doch es handelt sich nicht um ein Eröffnungskompendium, sondern anhand erstaunlich vieler Varianten aus aktuellen Partien zeigt er, in welche Richtungen sich das Mittelspiel entwickeln kann. Sokolov verfügt über viele Jahrzehnte Erfahrung in dieser Eröffnung: Mit beiden Farben spielte er den Königsinder erfolgreich. Die Erkenntnisse aus den Partien gegen die Topspieler der Welt gibt er in dieser Videoreihe preis und zeigt auch viele Partien anderer Weltklassespieler.
An Auswahl mangelt es dabei nicht, denn längst nicht „nur“ Mikhail Tal, Bobby Fischer und Garry Kasparov waren Experten auf diesem Gebiet. Aktuell setzen vor allem Richard Rapport, aber auch Dommaraju Gukesh und der beste deutsche Spieler, Vincent Keymer, immer wieder auf diese scharfe Waffe, die oft zu höchst komplizierten taktischen und strategisch anspruchsvollen Stellungen führt.
Kostenloses Videobeispiel: Einleitung
Die Königsindische Verteidigung bietet ein faszinierendes Spielfeld für dramatische Wendungen, bei denen beide Seiten die Kontrolle übernehmen können. Die dynamische Eröffnung verzeiht keine Fehler, doch wer ihre zentralen Ideen versteht, kann die Schwächen des Gegners geschickt ausnutzen. Sokolovs Analysen gehen weit über die typische Stellungsbewertung per Engine hinaus. Im Gegenteil: Der Trainer betont immer wieder, wie wertlos ein paar Zehntelbauern Vorteil sind, wenn man die Stellung nicht versteht und den Vorteil nicht zu nutzen weiß. Selbst wenn man die Analysevarianten vor Augen hat, fällt es oft sehr schwer, sich zwischen mehreren gut bewerteten Zügen zu entscheiden. Kennt man aber die richtige Strategie, fallen solche Entscheidungen wesentlich leichter. Aus diesem Grunde setzt der Autor genau hier an und vermittelt, worauf es in den Stellungen ankommt.
Dabei werden die wichtigsten strategischen Prinzipien der Königsindischen Verteidigung anschaulich vermittelt, von der Verwertung kleiner Positionsvorteile bis hin zu entscheidenden Wendungen. Partiebeispiele aus der Praxis des Autors machen die Theorie lebendig und zeigen, wie die Herausforderungen dieser Eröffnung gemeistert werden können. Der Kurs schließt die Lücke zwischen theoretischem Wissen und seiner erfolgreichen Anwendung in eigenen Partien.
Der Kurs bietet eine tiefgehende Analyse der Hauptvarianten für Weiß, darunter 5. Sf3, 5. Ld3, 5. Le2 und 5. h3, und liefert gleichzeitig ein ausgewogenes Verständnis der strategischen Pläne beider Seiten. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem spannenden Unterschied zwischen menschlicher Entscheidungsfindung und maschineller Bewertung und zeigt, wie dieses Wissen praktisch eingesetzt werden kann.
Ein typisches Beispiel für die akribische Vorgehensweise von Ivan Sokolov: In fast 20 Minuten seziert er eines der Muster für einen Zentrumsbauerntausch auf d4.
Der Autor folgt einer durchgängigen Struktur, die hier an Kapitel 2.2 kurz skizziert wird: Sokolov analysiert die Partie Rasmussen gegen Nisipeanu ausführlich und geht auf mehrere Referenzpartien ein. Schließlich geht er vom Partieende zurück zu den Wendepunkten und wiederholt, wann und warum Nisipeanu sein Läuferpaar aufgegeben und zuvor den Bauern auf d6 geschwächt hat. Er erklärt, dass es Schwarz um das Spiel gegen den Läufer auf f3 geht – selbst, wenn dies einen Bauern kostet. So werden die Springer stark, während der weiße Läufer auf f3 von den eigenen Bauern blockiert wird. Und schon versteht man die Strategie der Stellung!
Nach einigen weiteren Partien zu diesem Zentrumstausch schließt Sokolov das zweite Kapitel mit Beispielen aus der eigenen Praxis ab: Seine Weißsiege gegen Kozul und Gelfand.
Selbst ein Experte wie Kasparov konnte mit der richtig Strategie besiegt werden, wie Kramnik hier zeigt. --> Kostenloses Videobeispiel: Kapitel 3
Gegen Ende des dritten Kapitels beleuchtet Sokolov, die moderne verzögerte Rochade. Neben Rapport und den ebenfalls jungen Royal und Lagarde experimentiert auch WM-Finalist Gukesh mit dieser gewagten Zugfolge.
Narayanan-Gukesh: Irgendwie tröstlich, dass selbst die Besten gelegentlich falsche Pläne wählen – Gukesh spielte in dieser interessanten Stellung 10…Sh7? und verlor die Partie.
Kapitel 4 enthält zum Abschluss noch fünf Weißsiege von Sokolov, wie etwa den überzeugenden Sieg gegen die damalige Weltmeisterin Xie Jun. Wem das etwas zu weißlastig ist, der kann sich damit trösten, dass Sokolov eine dreistellige Zahl von Modellpartien angehängt hat. Hier gibt es zu jeder Variante Weiß- und Schwarzsiege.
Auch der Übergang in Benoni-Strukturen ist möglich, doch gegen Radjabov entschloss sich Sokolov dagegen und erklärt detailliert, warum die abgebildete weiße Stellung bereits praktisch gewonnen ist.
Moderne Engines sind – gerade, wenn es um Königsindisch geht – laut Ivan Sokolov „überoptimistisch“ für den Anziehenden. Computerprogramme beurteilen die weiße Stellung häufig besser als sie ist. Das ist zumeist aber eine recht wertlose Beurteilung im Hinblick auf das Spiel zwischen zwei Menschen. Entsprechend lohnt es sich mit Schwarz sehr oft, „hinter die Kulissen zu schauen“. Wer könnte dies besser tun, als ein Toptrainer und früherer Weltklassespieler wie Sokolov. Er spielt seit Jahrzehnten Königsindisch mit beiden Farben, betrachtet aber moderne Ansätze mit „komplettem Zentrum“, wie etwa Aufbauten mit 5.a3 oder auch frühem g4. Aus Sicht beider Farben erhält man ein außergewöhnliches Verständnis für die Mittelspielstellungen die aus dieser nie langweilig werdenden Eröffnung entstehen.
Nicht zuletzt durch das umfangreiche Partienmaterial, die zwölf Praxiseinheiten, die man gegen Fritz online absolvieren kann und die acht Übungsaufgaben erlernt man Schritt für Schritt, Bauernstrukturen einzuschätzen und aktives Figurenspiel auf dem jeweils richtigen Flügel des Brettes zu erzielen.
Ein perfekter Kurs für alle, die ihr Spielverständnis verbessern, Fehler reduzieren und eine erfolgreiche Strategie entwickeln möchten. Sokolov vermittelt typische Pläne für typische Stellungen aus der Königsindischen Verteidigung und hilft dabei, ein neues Level anzupeilen.
Videolaufzeit: 5 Stunden 38 Minuten
Ivan Sokolov wurde
Ivan Sokolov (Foto links: Lennart Ootes) wurde am 13. Juni 1968 im bosnischen Jajce (damals noch zu Jugoslawien gehörend) geboren. Er erlernte das Spiel von seinem spielstarken Vater im Alter von sechs Jahren und hatte dadurch auch bereits Zugriff auf Schachliteratur. 1985 wurde er FIDE-, 1986 Internationaler Meister, 1987 als damals fünftjüngster Spieler aller Zeiten Großmeister – nach Tal, Fischer, Spassky und Kasparov.
Sokolov ging während des Bürgerkrieges in Jugoslawien gemeinsam mit Predrag Nikolić 1993 ins Exil in die Niederlande, wo er 1995 und 1998 Landesmeister wurde. Er ist mit einer Niederländerin verheiratet. 2003 wurde er Spieler des Jahres in den Niederlanden. Ab April 2009 war er erneut für den bosnischen Schachverband gemeldet. 2010 organisierte er das Bosna Open in Sarajevo. Im Dezember 2010 wechselte er wieder zurück zum niederländischen Schachverband.
Von 2018 bis 2022 war Sokolov Vizepräsident der Europäischen Schachunion. Derzeit ist Sokolov Vorsitzender der Trainerkommission der Europäischen Schachunion. Im Jahr 2022 trainierte Ivan Sokolov das Team von Usbekistan, das die Olympiade in Chennai gewann. Seit Januar 2023 ist Ivan Sokolov Nationaltrainer des Rumänischen Schachverbandes.
Sokolov nahm an zwölf Schacholympiaden teil, spielte in mehreren nationalen Topliegen und feierte viele Einzelerfolge, wie z.B. Biel 1988, Portorož 1993, Dresden (Zonenturnier) 1998, Hastings 1998/99, Sarajevo 2003 und 2005.
Außerdem ist Sokolov Autor von mehreren Schachbüchern.