Kosteniuk gewinnt Münchener Grand Prix

von André Schulz
14.02.2023 – Alexandra Kostenuk stand beim Grand Prix-Turnier in München unter dem besonderen Schutz der Schachgöttin Caisssa und ging mit einem Punkt Vorsprung in die letzte Runde. Zwar verlor Kosteniuk ihre letzte Partie gegen Zhu Jiner, aber Verfolgerin Koneru konnte daraus kein Kapital schlagen. Die letzte Runde hatte DSB-Präsident Ullrich Krause eröffnet. | Fotos: Mark Livshitz (FIDE)

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Alexandra Kosteniuk war beim Grand Prix der Frauen im Münchener Kempinski Hotel vom Glück verfolgt. Die Weltmeisterin von 2008 startete mit vier Siegen, wobei sie selber zugab, dass die Ergebnisse besser waren als ihre Partien.

Queen Kosteniuk

In den folgenden Runden stand Kosteniuk dann sogar in einigen Partien auf Verlust, kam jedoch jedes Mal mit einem Remis davon, wobei das Remis gegen ihre engste Verfolgerin Humpy Koneru in der zehnten Runde sicher das wertvollste war. Auch hier stand Kosteniuk mit dem Rücken zur Wand. 

Der Spielsaal

So ging die russische Großmeisterin mit einem Punkt Vorsprung in die letzte Runde, in der sie die junge Chinesin Zhu Jiner zur Gegnerin hatte. Würde der Vorsprung reichen?

 

 

 

 

 

Humpy Koneru

Damit hätte Humpy Koneru die Chance gehabt, mit Alexandra Kosteniuk gleichzuziehen, wenn sie gegen die andere Chinesin im Feld, Tan Zhonqui, gewonnen hätte. Doch diese Partie war bereits zu Ende, als Kosteniuk ihre erste Niederlage im Turnier quittieren musste.

In der Schlechter-Verteidigung des Slawischen Damengambit ließ Tan Zhonqui keinerlei Gewinnchancen zu und führte die ausgeglichene Partie im Endspiel mit einem Tausch ihres Läufers gegen einen weißen Turm und zwei Bauern zum Remis. Hier konnte sich die Inderin keinerlei Hoffnungen auf einen Sieg mehr machen.

Zum Ende eines Turniers sind die Messen zumeist gelesen und so konnte man kaum erwarten, dass im Niemandsland der Tabelle noch groß um einen vollen Punkt gerungen werden würde. Anna Muzychuk und Zhansaya Abdumalik fanden in ihrer Partie im 17. Zug eine Stellungswiederholung. Zu diesem Zeitpunkt hatten Nana Dzagnidze und Harika Dronavalli schon ihren Tisch mit einer pro forma Stellungswiederholung nach elf Zügen verlassen.

Die beiden deutschen Spielerinnen verbrachten mehr Zeit an ihrem Spieltisch. Dinara Wagner stand gegen Mariya Muzychuk nach der Eröffnung etwas beengt, befreite sich dann aber und bot im 30. Zug erfolgreich remis an.

Eine volle Partie zeigten Alina Kashlinskaya und Elisabeth Pähtz. Nach interessantem offenen Figurenendspiel entstand ein Endspiel mit Damen und Läufern, in dem die beiden Spielerinnen sich keine Gewinnhoffnungen machten.

Die Preisträgerinnen mit Roman Krulich und Lukasz Turlej

Sponsor Roman Krulich mit Alexandra Kosteniuk

Ergebnisse aus Runde 11

 

Tabelle nach Runde 11

 

Partien

 

Turnierseite


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.