ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Nach den vielen Absagen war es erfreulich, dass die Veranstalter weder Kosten noch Mühen scheuten und den Kragerø Grand Prix vom 4. bis 6. September durchführten.
Spiellokal an der Nordsee: Sportell Kragerø (HB)
Blick vom Spiellokal über die Anlage des Sportells (HB)
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren mussten die Schachspieler auf mehr Räume verteilt werden, um das Einhalten des Mindestabstands zu gewährleisten. Für die Spieler, bis zum letzten Brett in der B-Gruppe, bedeutete dies fantastische Spielbedingungen. Jedenfalls was den Platz anging.
Etwas ungewöhnlicher waren die anderen Corona-Regeln, die der norwegische Schachverband vorgegeben hatte. So war Essen im Spiellokal verboten (auch das Kauen von Kaugummis), Zuschauer waren nicht zugelassen, und auch die Spieler selbst sollten sich nicht an anderen Brettern aufhalten – was nicht allen leicht fiel. Um den Meter Abstand zwischen den Spielern einzuhalten, durfte sich nur der am Zug befindende Spieler über das Brett beugen. Wegen der großen Tische war das kein Problem. Da diese Regel in Zeitnot nicht besonders praktikabel ist, empfiehlt der Schachverband nur Partien mit mindestens 10 Sekunden Zeitgutschrift pro Zug. Und dann war da noch die Aufforderung, möglichst nicht mit den Händen sein Gesicht zu berühren. Hatte man sich vergessen und lagerte seinen gedankenvollen Kopf in den Händen, war ein Schiedsrichter zur Stelle und hinterließ, als dezenten Hinweis, eine Flasche Desinfektionsmittel am Brett.
Im Schweinehaus: Dag Trygve Haug – Anna Blauhut 0-1. Die Fotografin hat hier einen klaren Verstoß gegen die Hand-Gesicht-Regel dokumentiert. (TCK)
Sehr gut gefallen hat mir, dass die Startgeldbezahlung bereits vor dem Turnier abgewickelt wurde und dass man sich am Starttag per SMS anmelden konnte. So wurde eine Schlangenbildung im Spiellokal vermieden und das Turnier konnte pünktlich beginnen.
Am Freitagabend wurden zwei Schnellschachpartien mit einer Bedenkzeit von 20 Minuten + 10 Sekunden pro Zug gespielt. Am Sonnabend und Sonntag folgten dann je zwei Partien mit längerer Bedenkzeit: 90 Minuten + 30 Sekunden pro Zug. Zwischen den Partien wurde das komplette Spielmaterial desinfiziert, was besonders am Freitag in der kurzen Pause zwischen den Schnellschachpartien vollen Einsatz von den Veranstaltern verlangte.
Das Turnier wurde in zwei Gruppen gespielt, wobei die Trennung bei etwa ELO 1600 erfolgte. Im Norwegischen Grand-Prix-System gibt es auch noch eine Einteilung nach (Rating-) Klassen, die aber für das eigentliche Turnier nicht relevant sind, wohl aber für die Siegerehrung. Die Klassengewinner bekamen Geldprämien. Zusätzlich wurden Buchprämien verteilt.
Siegerehrung mit reichlich Abstand vor dem Schweinehaus, dem Spiellokal der B-Gruppe (HB)
Da keine Zuschauer zugelassen waren, hatte der Veranstalter für die Liveübertragung von 12 Partien pro Runde gesorgt. Diese Partien wurden von Spielern des Schachklubs Offerspill live auf Twitch kommentiert.
In der letzten Runde kam es zu einem echten Finale: FM Jens E Ingebretsen (4,5 Punkte) – IM Geir Sune Tallaksen Østmoe (5 Punkte) 1-0 (TCK)
Der Kragerø Grand Prix zeigte, dass die Nachwuchsarbeit in Norwegen ganz gut funktioniert. Von den sechs Spielern, die auf den ersten drei Plätzen der A- und B-Gruppe landeten, war nur einer älter als 16 Jahre.
Der 14-jährige Shazil Shehzad sicherte sich den 3. Platz, da der Autor in der letzten Runde vergaß, ihn matt zu setzen (TCK)
Die A-Gruppe gewann FM Jens E Ingebretsen vor IM Geir Sune Tallaksen Østmoe und Shazil Shehzad. In der B-Gruppe war Ingvar Torjesen Kveim vorne. Er gewann vor Martin Holten Fiskaaen und Simen Nikolai Storlid.
Sieger der A-Gruppe: Jens E Ingebretsen, Geir Sune Tallaksen Østmoe, Shazil Shehzad (TCK)
Sieger der B-Gruppe: Ingvar Torjesen Kveim, Martin Holten Fiskaaen, Simen Nikolai Storlid (TCK)