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Der Länderkampf zwischen Ungarn und Polen wurde in der vergangenen Woche in Budapest zur Vorbereitung auf die Schacholympiade durchgeführt, die in der ersten Augusthälfte in Tromsö stattfinden wird. Die beiden Verbände maßen sich jeweils mit ihren Männer - und Frauennationalmannschaften, wobei die ungarische A-Mannschaft nicht nur dem Namen nach ein "offenes" Team ist. Mit Judit Polgar spielt hier ja tatsächlich eine Frau mit.
In der Länderrangliste, ermittelt mit dem ELowerten der zehn besten Spieler eines Landes, nimmt Ungarn Platz fünf ein, gehört also zu den absoluten Topverbänden. Mit Peter und Judit Polgar hat man seit vielen Jahren zwei Spitzenspieler in der Nationalmannschaft, Zoltan Almasi und kürzlich auch Richard Rapport sind inzwischen ebenfalls in den Kreis der Topspieler aufgerückt. Ferenc Berkes, Czaba Balogh und Viktor Erdos sind weitere Spieler im Bereich von 2650 und mehr. Im Länderkampf gegen Polen fehlte jedoch Peter Leko.
Auch die Polen gehören mit ihrer Männermannschaft inzwischen zur Weltspitze. In der Rangliste der besten zehn nehmen sie hinter Deutschland Platz 12 ein. Der Vergleich der aktiven Turnierspieler fällt aber wohl schon zugunsten der Polen aus. Radoslaw Wojtaszek hat den Sprung in den Kreis der Super-Großmeister geschafft. Dariusz Swiercz und Jan Krzysztof Duda sind hoffnungvolle Talente, die in Budapest ebenfalls zum Einsatz kamen.
Bei den Frauen sind die Verhältnisse etwas anders. Das polnische Frauenteam spielt seit vielen Jahren bei den internationalen Mannschaftsturnieren immer um die Medaillen mit, währen die Ungarinnen eher nicht zu den absoluten Top-Teams zu rechnen sind. Trotzdem nimmt der ungarische Verband im Vergleich der besten zehn Spielerinnen noch vor Polen den sechsten Rang ein, was natürlich daran liegt, das dort auch die Elozahl von Judit Polgar eingerechnet wird, die aber nie an einem Frauenturnier mitgespielt hat. Beim Länderkampf gegen Polen fehlte den Ungarinnen auch Hoang Thanh Trang
Immerhin konnten die Ungarinnen eins der sechs Matches für sich entschieden und zweimal remis spielen. Von den übrigen Wettkämpfen verloren sie zwei mit 1-5 sehr hoch, was das deutliche Endergebnis erklärt.
Der "Männer"-Wettkampf war viel knapper und umkämpfter. Drei der Matches endeten mit einem 3,5:2,5 für die eine oder andere Seite. So entschieden die Ungarn mit diesem Ergebnis auch den letzten Wettkampf für sich und lagen in der Endabrechnung genau um diesen einen zusätzlich Punkt vorne.
Ungarn-Polen
18,5-17,5 (3-3, 2.5- 3.5, 3.5- 2.5, 2-4, 3-3, 3,5-2,5)
5. Runde
Almasi, Swiercz
Bartel, Polgar
Rapport gegen Duda
Socko gegen Berkes
Radoslaw Wojtaszek (2715) – Erdős Viktor (2647) remis
Bartosz Socko (2622) – Berkes Ferenc (2665) remis
Balogh Csaba (2648) – Gregorcz Gajewski (2622) remis
Dariusz Swiercz (2613) – Almási Zoltán (2692) 0 – 1
Rapport Richárd (2701) – Jan Krzysztof Duda (2587) remis
Polgár Judit (2685) – Mateusz Bartel (2641) 0 – 1
6. Runde
Viktor Erdős (2647) a1b6 Gregorcz Gajewski (2622) remis
Ferenc Berkes a2b3 (2665) – Dariusz Swiercz (2613) remis
b2a3, Mateusz Bartel (2641)-Balogh Csaba (2648) remis
Zoltan Almasi a4b5 (2692), Radoslaw Wojtaszek (2715) 0-1
Bartosz Socko (2622) – Rapport Richard (2701), 0-1
Jan Krzysztof Duda (2587)-Polgar (im Verhältnis) 0-1
Ungarn-Polen
14,5-21,5 (1-5, 4-2, 3-3, 1-5, 3-3, 2,5 - 3,5)
5. Runde
Gara gegen Rajlich
Madl, Kulon
Szczepkowska Horowska - Rudolf
Marta Bartel (2312) – Papp Petra (2296) 1 – 0
Iweta Rajlich (2398) – Gara Anita (2333) 1 – 0
Gara Tícia (2327) – Joanna Majden-Gajewska (2418) 1 – 0
Klaudia Kulon (2344) – Mádl Ildikó (2328) 0 – 1
Vajda Szidónia (2352) – Monika Socko (2463) remis
Rudolf Anna (2297) – Karina Szczepkowska-Horowska (2377) remis
6. Runde
Petra Papp (2296) – Joanna Majden-Gajewska (2418) 0-1
Anita Gara a2b3 (2333), Klaudia (2344) 0-1
Karina Szczepkowska-Horowska (2377), Gara Ticia (2327) 0-1
Ildikó Mádl a4b5 (2328) – Marta Bartel (2312) remis
Iweta Rajlich Szidonia Vajda (2398)-(2352) remis
Monika Socko (2463) – Anna Rudolf (2297) remis
Fotos: Ungarischer Verband