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Zum dritten Mal fand in Ortisei/St. Ulrich in Südtirol ein größeres Open statt, das bereits auf dem Flyer vielversprechend aussah. Die Aussicht auf eine Verbindung von Urlaub und Schachspielen in den Dolomiten lockte über 150 Spieler ins Grödnertal, worunter auch eine Reihe starker Profis und die deutsche Nummer eins Liviu-Dieter Nisipeanu. Auch andere 2600+-Spieler wie der serbische Topspieler Robert Markus und der Israeli Tamar Nabaty fanden sich ein, während die Italiener auf ihre Nummer Eins Daniele Vocaturo hofften.
Südtirol befindet sich im Schnittpunkt zweier Kulturen. Das hat manchmal unerfreuliche Folgen, wie deutsche Kaffee- und italienische Bierpreise. Dafür verbindet das Essen die besten Seiten italienischer Leichtigkeit und deutscher Deftigkeit, und der hiesige Wein ist ebenfalls vorzüglich. Leider war das Wetter zum Leidwesen der zahlreichen Wander- und Radfahrfans unter den Teilnehmern unbeständig. Somit blieben wenig Alternativen zum Schachspielen. Die Spielbedingungen im großen Saal des Kulturhauses waren gut, und die Organisatoren gaben dem Turnier mit dreisprachigen Ankündigungen, Geschenken für Geburtstagskinder und einer Gedenkminute für den während des Turniers verstorbenen Viktor Kortschnoj eine persönliche Note.
IM Marco Codenaotti, hinter seinen Händen versteckt
WFM Abarca Gonzalez kam aus Chile
ChessBase-Autor Stefan Kindermann und...
Dijana Dengler von der Münchner Schachstiftung
In der vierten Runde mussten die Profis zum ersten Mal gegeneinander antreten. Sebastian Bogner, deutscher Großmeister unter Schweizer Flagge und mit Wohnsitz in Zürich, spielte eine spannende Partie gegen Nisipeanu:
Somit hatte nach vier Runden nur noch Nabaty eine weiße Weste. Nicht ohne Caissas Beistand übrigens:
Nabaty, dessen Schach nicht nur einmal an das Caféhaus erinnerte, blieb auch in den folgenden Runden ungeschlagen. Somit dauerte bis zur siebten Runde, bis Nisipeanu aufschließen konnte. Eine lange “Massage” gegen den jungen Niederländer Arthur Pijpers wurde letzten Endes belohnt. Kuriose Note: beide Spieler dachten während der Partie, dass das untenstehende Bauernendspiel für Schwarz verloren sei, und auch bei mir dauerte es in der Analyse sehr, sehr lange, bis ich den Remisweg fand.
Nisipeanu ließ das Turnier mit zwei unspektakulären Remisen austrudeln und sicherte sich mit 7/9 den ersten Platz. Der an fünf gesetzte Niederländer Jan Werle zog mit einem Sieg gegen Nabaty in der Schlussrunde gleich. Beinahe wäre aus dem Duo noch ein Trio geworden, aber...
Jan Michael Sprenger
Somit komplettierte Daniele Vocaturo als Wertungsbester der 6,5-Punkter das Podium. Trotz dieser Enttäuschung werde ich bei einer Neuauflage (wahrscheinlich 2018) gerne nach Ortisei zurückkommen. Vielleicht scheint dann auch häufiger die Sonne!
Nispeanu empfängt Glückwünsche von Organisator Ruben Bernardi
Fotos: Gerhard Bertagnolli