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Pressemitteilung des DSB, 16. März 2023
Am 9. März 2022 teilte das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) dem Deutschen Schachbund mit, dass in Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine Lehrgänge und Wettkämpfe in und mit Athletinnen & Athleten aus Russland und Belarus mit sofortiger Wirkung ihre Zuwendungsfähigkeit verlieren. Später präzisierte das Bundesverwaltungsamt (BVA) diese Förderrichtlinie, indem es auch unter neutraler Flagge startende Athlet:innen hier hinzuzählte. Dem Deutschen Schachbund drohten für die Jahre 2022 und 2023 jeweils Förderausfälle im mittleren fünfstelligen Bereich (der SPIEGEL berichtete). Diese Gefahr ist nun abgewendet.
Der Deutsche Schachbund hat zu einer Wiederwahl des ehemaligen Vize-Premiers Russlands als FIDE-Präsident eine klare Haltung vertreten. Wir haben eine Initiative zum Ausschluss von Russen und Belarusen an den diesjährigen Europameisterschaften gestartet. Und wir haben mehrfach und offen unsere Unterstützung der BMI-Linie demonstriert und kommuniziert.
Vor diesem Hintergrund erreicht den DSB nach zahlreichen Gesprächen und monatelangen Verhandlungen mit allen Partnern des organisierten Sports (BMI, BVA, Deutscher Olympischer Sportbund, Athleten Deutschland e. V.) am Dienstag, den 14. März 2023, die erlösende Nachricht:
"[...] dass das BMI die Geltung des Erlasses vom 9.3.2022 für den Deutschen Schachbund e.V. rückwirkend für die im Jahr 2022 mit dem Bescheid vom 11.11.2022 bewilligten Qualifikationsturniere und Wettkämpfe aussetzt, um Nachteile für den Deutschen Schachbund e.V. und mithin für deutsche Spitzensportler/innen zu verhindern.
Aufgrund der Ausnahmeregelung können die rückwirkend betroffenen Wettkämpfe/Einzelwettkämpfe in der Nachweisführung gegenüber dem BVA angezeigt werden. Im Hinblick auf die resultierenden Auswirkungen des Erlasses vom 9.3.2022 auf die VN-Prüfung zur JPL 2022 entstünden dem DSB keine nachteiligen Forderung.“
Mit dieser Ausnahmeregelung zum Erlass vom 9. März 2022 ist die Förderfähigkeit aller Wettkämpfe im Erwachsenen- und Nachwuchsbereich für 2022 bestätigt. Nachträgliche Rückforderungen an den DSB sind somit ausgeschlossen. Darüber hinaus hatte das BMI bereits am 31. Januar 2023 mitgeteilt, dass auch die Wettkämpfe im Erwachsenenbereich 2023 im Rahmen des laufenden WM-Zyklus eine Ausnahmegenehmigung erhalten und damit förderfähig bleiben, auch wenn Russen oder Belarusen unter neutraler Flagge teilnehmen sollten.
„Diese positive Mitteilung unserer Fördermittelgeber freut mich vor allem für unsere Kaderspieler:innen“, resümiert der Sportdirektor des Deutschen Schachbundes, Kevin Högy. „Die Zusage der Fördermittel für die internationalen Wettkämpfe schafft Planungssicherheit, sodass wir uns nun auf die anstehenden sportlichen Herausforderungen konzentrieren können. Einzig die Förderfähigkeit der Wettkämpfe 2023 im Nachwuchsbereich ist derzeit noch offen. Hier haben wir aber bereits positive Signale vom BMI erhalten. Ich bin zuversichtlich, dass auch diese Fördermittel schlussendlich fließen werden und wir unsere Nachwuchsathlet:innen bei den diversen Europa- und Weltmeisterschaften bestmöglich unterstützen werden können.“
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