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Die 27. Partie des 1. Weltmeisterschaftkampfs 1984/1985 zwischen Titelverteidiger Anatoly Karpov und Herausforderer Garry Kasparov ist legendär. Der Wettkampf begann am 10. September 1984 und endete am 13. Februar 1985, Sieger sollte sein, wer zuerst sechs Partien gewann, Remis zählten nicht. Aber nach nur neun Partien lag Karpov bereits mit 4-0 in Führung und der Wettkampf schien entscheiden zu sein. Doch dann folgte eine Serie von 17, teilweise sehr kurzen und langweiligen Remispartien, bis Karpov in der 27. Partie schließlich ein weiterer Sieg gelang und er mit 5-0 in Führung ging.
Aber in den dann noch folgenden 21 Partien konnte Karpov keine einzige Partie mehr gewinnen und nach insgesamt 48 Partien wurde der Wettkampf beim Stand von 5-3 für Karpov schließlich ohne Sieger abgebrochen.
Der zweite WM-Kampf zwischen Karpov und Kasparov begann ein halbes Jahr später, am 3. September 1985. Kasparov gewann nach 24 Partien mit 13-11 und war neuer Weltmeister.
Allerdings ist die 27. Partie des 1. Wettkampfs zwischen diesen beiden großen Rivalen nicht nur legendär, weil es Karpovs letzter Sieg im 1. WM-Kampf war, sondern auch, weil Karpov in dieser Partie sein großes technisches Können zu demonstrieren schien. Nachdem er Kasparov in der Eröffnung überrascht hatte, stand eine scheinbar ausgeglichene Stellung auf dem Brett, in der Karpov nach starkem Spiel bald einen Bauern gewann. Besonders sein paradox wirkender 17. Zug mit dem er seinen Turm scheinbar sinnlos auf die c-Linie hinter den weißen Bauern auf c3 stellte, sorgte für Aufsehen. 17.Tfc1:
Karpovs Technik ist legendär und tatsächlich schien er die Partie nach dem Gewinn des Bauern souverän zum Sieg zu führen. Aber wie Jan Timman in seinem schönen Buch The Longest Game berichtet, einer aufschlussreichen und packend geschriebenen Betrachtung der fünf Weltmeisterschaftskämpfe zwischen Karpov und Kasparov, war Kasparov nicht der Meinung, dass Karpov die technische Phase besonders stark behandelt hätte.
Karsten Müller hat sich dieses Endspiel genauer angeschaut und die ChessBase-Leser um Hilfe bei der Suche nach der Wahrheit dieses Endspiels gebeten. Wie sich zeigte, hat Kasparov unmittelbar nach der Zeitkontrolle tatsächlich die Möglichkeit verpasst, die Stellung zu retten. Die Leser haben auch entdeckt, dass Karpovs 40. Zug, 40.a3?, ein Fehler war.
Wie schon so oft hat Zoran Petronijevic die genaueste Lösung geschickt. Er kommt zu den folgenden Erkenntnissen:
Endspiele von Fischer bis Carlsen
Lassen Sie sich vom Endspielexperten Dr. Karsten Müller die Finessen der Weltmeister präsentieren und erklären.